Der Künstler betrachtet sein Werk. (Foto: jules_t) (Lizenz) Kleine Künstler sind nicht immer besser als grosse, es sei denn, sie haben sich mit grünen Flüssigkeiten klein getrunken, dann sind sie natürlich toll. Kleinkünstler sind schlechter als Grosskünstler, andererseits aber wort(ver)spiel(t)er/innen, was natürlich auch toll ist. Kurz, beziehungsweise klein: es ist kompliziert mit der Kunst, der Grösse und ihrer Bewertung. Lässt man aber Qualitätsfragen beiseite, ist die Lage klarer: es wirkt ein Evolutionsdruck auf Künstlerkörper, der sie kleiner und kleiner werden lässt. Es begann mit Elefanten, Menschen, Pferden (die nicht nur Malen, sondern auch Beissen) und Affen. Dann fanden vor einigen Jahren Künstlerkatzen eine Nische und füllten sie flugs durch Reinstolzieren und Drinrumliegen aus, als nächstes krabbelten pinselnde Insekten auf den Plan, und jetzt wachsen Bakterienkulturen auf den Leinwänden der Welt. Das könnte die Grippe meines vierjährigen Neffen zwar vermutlich besser, aber wir wollten Qualitätsfragen ja beiseite lassen.
Japan! Heute schon vorbereitet auf den unvermeidlichen Kampf mit den Ausserirdischen, die man natürlich nur mit unkonventionellen Mitteln bekämpfen kann. Weil sie komplett anders funktionieren als wir, ist das, was für uns Gammastrahlen sind, für sie, sagen wir, Luft. Weswegen die Japaner vor wenigen Tagen eine gigantische Luftkanone entwickelt haben. Das Video beweist, dass man mit einer solchen Wunderwaffe eine Kerze auf 21 Meter Entfernung ausblasen kann. Nun ist eine Kerze kein Ausserirdischer, so dumm sind auch Japaner nicht. Daher testen sie nur wenige Tage später die Luftkanone an einem Schimpansen, wie man seit der Dokumentarserie Planet der Affen weiss, die beste Approximation für Aliens. Und tatsächlich: Wenn man ihn mit Luft bombardiert, reisst der Ausserirdische verängstigt aus und gibt dabei das Affenäquivalent zu "what the fuck" von sich (auf japanisch).
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Der neue Renault Twingo ist da. Hier ein zufällig aufgenommener Schnappschuss eines Erlkönigs in der Berliner Torstrasse. Der alte Twingo, bekannt als rollendes Kindchenschema, galt hausintern als Problemfall: viel gemocht, von einigen sogar heiss geliebt, von der Masse aber wenig gekauft. Eine Renovierung des 1993 eingeführten niedlich dreinblickenden Kleinwagens nach dem Vorbild von VW-Käfer oder Mini war überfällig. Nur wie vorgehen? "Die eine Hälfte der Firma wollte wieder ein mystisches Auto machen, die andere warnte davor. Wir ruderten im Zickzack und waren dabei, uns selbst abzuschiessen," so Renault-Chefdesigner Patric Le Quément in brandeins. Letztlich habe sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass gerade junge Menschen ein Auto suchen, mit dem sie als Erwachsene ernst genommen werden. Man entschied sich deshalb für einen radikalen Neuanfang und ging volles Risiko: die vertraute Niedlichkeit wurde restlos aufgegeben zugunsten einer insgesamt bulligeren Erscheinung mit kantiger Linienführung. Akzentuiert wird dieser neue Charakter durch martialisch wirkende Details wie den Raupenantrieb und einen hydraulischen Heckspoiler, der bei 30 Stundenkilometern automatisch ausfährt. An den alten Twingo erinnert nur noch der Name, den abzuändern schlicht zu teuer gewesen wäre. Autojournalisten weltweit begrüssen den mutigen Schritt von Renault, bemängeln aber die insgesamt unausgewogenen Proportionen des Fahrzeugs: Das ausladende Chassis wirke im Verhältnis zum schmalspurigen Kettenfahrwerk doch ein wenig überfrachtet.
Wegweisend: Das Modell Streetfighter von Prophete (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Rund eine Woche nach dem Ausstieg der Deutschen Telekom aus dem Profiradsport hat sich der aufgewirbelte Staub gelegt und gibt endlich den Blick aufs Wesentliche frei: Den neuen Namen für die (ja nach wie vor bestehende) Mannschaft, die bis vor kurzem Team T-Mobile hiess. "Team High Road" lautet er und steht für einen Paradigmenwechsel im Benamungssektor. Vorbei sind die Zeiten synthetisch-steriler Wortschimären à la Arcandor, Altria, Cinogy und Qimonda, oder dem Horrorportfolio der einschlägig bekannten Düsseldorfer Agentur Nomen. Ende 2007 sind wieder echte, ganze Wörter gefragt und Dinge werden nicht weiter wie Pokémon oder Fantasyromanfiguren genannt, sondern wie Fernsehserien aus den 80er Jahren. Entsprechend nutzen die Fahrer des Team High Roads in der kommenden Saison auch keine Räder von Colnago, Cervélo oder Orbea, sondern von der sympathischen Marke Giant.
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Was wir schon längst wussten, hat jetzt auch die Stiftung Buchkunst erkannt: Das von Martin Baaske gestaltete Riesenmaschine-Buch ist eins der schönsten Bücher des Jahres 2007. Unter 1056 Mitbewerbern wurden 61 Bücher ausgezeichnet und dürfen sich jetzt mit einem Aufkleber aus massivem Gold schmücken.
Aus diesem Anlass möchten wir einmal unsere Leser ermahnen, die das Buch zwar bisher 7331 Mal bei uns und wer weiss wie oft auf den Seiten des Heyne Verlags gratis heruntergeladen, aber insgesamt nur ungefähr 2 Mal gekauft haben. Das ist undankbar, und wenn es sich herumspricht, wird es in Zukunft genauso viele kostenlose Buchdownloadangebote geben wie bisher, nämlich null. Wer kann das wollen? Wir möchten RIESENMASCHINEBUCH niemanden ungebührlich WEIHNACHTEN beeinflussen und KAUFEN haben diesen KAUFEN Text daher KAUFEN lediglich mit unaufdringlichen subliminalen Botschaften KAUFEN! ausgerüstet.