22.04.2007 | 12:42 | Alles wird besser
 Albern, ja, aber ist Gicht etwa würdevoll? (Foto: coriolinus, Lizenz)Die Zukunft wird wundervoll für unsere armen, geschundenen Körper. Jahrtausendelang mussten sie es ertragen, dass harte Gegenstände auf sie herabfielen, zum Beispiel Steine (früher), Splitterbomben (heute) oder Fussböden (nagut, da ist es normalerweise umgekehrt). Immer öfter werden sie auch von Heckenschützen mit Hausratstackern zerlöchert. In der Folge gehen die weichen Kreaturen oft einfach kaputt, so wie Autos oder Flugzeuge auch. Wann hört das endlich auf, fragt man sich so lange, bis man aus Japan ein leises Piepsen vernimmt: Ab 2008 wird man für nur 400.000 Yen ein komplettes, stabiles, funkelnagelneues Exo-Skelett kaufen können, das alles tut, was das Gehirn von ihm verlangt, und zwar ohne Krankheiten mit garantiertem "h" an unpassenden Stellen (Arthritis, Rheuma, offener Bruch). Noch besser, man wird es leasen können, für nur 70.000 Yen pro Monat – ein Exoskelett leasen! Man bedauert sofort jeden, der das nicht mehr erleben wird, Aristoteles zum Beispiel. Und wenn dann doch mal etwas kaputtgehen sollte am neuen Superskelett, man weiss ja nie bei japanischem Schnickschnack, dann kommt aus dem All oderso der neue Roboter mit Skalpell, Hammer und Meissel und schraubt alles wieder zusammen. Zukunft, viel besser als Vergangenheit (und viel weniger Silben).
(alles via Medgadget)
22.04.2007 | 01:08 | Anderswo | Alles wird besser | Fakten und Figuren
 Schwuppe (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Je näher der Eurovisionssongcontest rückt (12. Mai in Helsinki), desto häufiger schlagen sie ein, die Blogeinträge des Hohepriesters der deutschen Songcontestgemeinde, Tazautor Jan Feddersen, inzwischen jeden Tag, auch werden sie von Mal zu Mal immer länger und immer dogmatischer, aber nichtsdestotrotz amüsanter. Feddersen, der seit 30 Jahre für die Bürgerrechtsbewegung der Homosexuellen arbeitet und ausserdem Mitgründer der Initiative Queer Nations ist, referierte in seinem Donnerstagspamphlet etwa über die Schwuppe. Wer nicht so genderfirm ist, grübelt bei der Lektüre kurz, eher er feststellt, dass Feddersen wohl doch eher nicht von dem auch Spitzpleinze genannten ("ökonomisch uninteressanten" Wikipedia) Fisch spricht. Eine Schwuppe ist offenbar das Synonym für jene Neigungsgruppe, die sich für den Songcontest interessiert und engagiert, und dadurch in den Genuss einer speziellen Fanakkreditierung kommt, wohl ein einmaliger Fall, dass eine sexuelle Ausrichtungsminderheit weder benachteiligt, noch gleichgestellt, sondern bevorzugt wird. Feddersen, der Spezialist, weiss auch klischeevermeidende Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellem Fangebaren aufzuzeigen. Ersteres ist friedlich, bei zweiterem verkloppt und bedroht man sich üblicherweise mit Faustringen und abgebrochenen Bierflaschen. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Die schwulen Bulgaren, 380 würden sich, so prophezeit der Hohepriester, am 3. Mai um 30 Promo-CDs prügeln und dabei aussehen wie Oliver Kahn.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Verpasste Chance für den Sieg
21.04.2007 | 12:56 | Anderswo | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 Bulgarien und Malta vertreten die EU Voll besetzt und angereichert: Iran Der letzte Vertreter der EU: MyanmarWährend die gerade zu Ende gehende Art Cologne sicher irgendwie zum Stand der Kunst in Deutschland Auskunft gegeben hat (liegt immer noch darnieder, liegt gar nicht mehr so darnieder, hat eigentlich nie darnieder gelegen), erfuhr man auf dem heutigen, von den ausländischen Vertretungen organisierten International Charity Bazaar Day in Peking doch einiges über die momentane Motiviertheit der internationalen politischen Szene. So hielten am reichlich verwaisten Stand der EU bereits zwei Stunden vor Ende der Veranstaltung nur noch Bulgarien und Malta die Stellung, während kaum zwanzig Meter weiter der Stand der islamischen Republik Iran immer noch voll besetzt war. Hier machte man mit allerlei islamisch-republikanischen Trödel gute Geschäfte. Die EU wurde ansonsten nur noch von einem kleinen burmesischen Jungen repräsentiert, der eine Basecap mit den EU-Sternen trug, dazu aber die Fahne des Schurkenstaates Myanmar schwenkte. An einigen anderen Ständen von Staaten, die hier nicht genannt werden sollen, liessen sich die Originalstaatsbürger des jeweiligen Landes durch ihre chinesischen Angestellten vertreten. Letztlich ist das gar keine schlechte Idee: Man könnte auch einfach die deutsche Kanzlerin und sämtliche Minister durch geschultes chinesisches Personal ersetzen; das fiele vielleicht am Anfang ein bisschen auf, käme aber auf die Dauer sehr viel billiger. Sind dann irgendwann alle Staatsoberhäupter dieser Welt Chinesen, verstünde man sich untereinander auch viel besser, die Kriege stürben aus und allen ginge es von nun an nur noch super.
20.04.2007 | 13:10 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
Ohne Arztbesuch fehlt einem was: Zum Beispiel gute Businessideen, wenn man in der Park Avenue liest, wer die 300 meist eingeladenen Partygäste sind. Mit einer Website und ein paar Freunden zum Einladen müssten sich die Charity-Ladys doch ausstechen lassen. Oder das Gefühl, wieder jung zu sein, weil alle älter sind oder wenigstens so aussehen, Charity benötigen, nicht bringen.
 Nachholbedarf bei Robot-Chirurgen: Herzen sind zum Behalten da. (Foto: rightee) (Lizenz)Aber man muss nur noch pro forma in die Sprechstunde. Früher, da hat einem der Landarzt noch die Tropfen in den Löffel gezählt, jetzt schlucken wir unsere Pillen anonym zwischen erstem und zweitem Kaffee. Heute geht es noch zur Herz-OP ins Krankenhaus, morgen können wir die Prozedur minimalinvasiv von einem Roboter erledigen lassen, während man sein Blog befüttert.
"Nervt ein bisschen diese Prozedur. Liest aber wahrscheinlich eh keiner. Warum mache ich das eigentlich? Weiss doch eh keiner was man mit diesem Leben anfangen soll." Hoffen wir nur, dass dann nicht "Wir können es auch lassen" aus dem Brustkorb ertönt.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Eine kurze Geschichte des Pillen-Endoskops
20.04.2007 | 02:55 | Supertiere | Alles wird besser | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)So kann's gehen: Vor ziemlich genau einer Woche wurden für diesen Beitrag über T-Shirts Beispiele für absurde Blogs benötigt und nach einiger Sucherei (wo sind bloss die Schraubenblogs, wer hält sie versteckt?) schafften es dann ein Tintenfisch- und ein Kryptozoologieblog in den Text. Zugegeben, die kann man sich gut anschauen, gerade das Tintenfischblog bringt einen in zuverlässiger Regelmässigkeit auf so schöne Seiten wie die Flowers&Squids-Kollektion von Ugly Stickers – aber die wirklichen Bringer waren das nicht, eher so Verlegenheitslösungen.
Und wie das dann immer so ist, stolpert man nur kurz darauf über das absolute Über-Beispiel, das Suicide Food-Blog nämlich. Hier werden Tiere vorgestellt, die für Restaurants werben, wo es sie selbst zu essen gibt – eine Tradition, die unmittelbar an die sprechende Kuh aus Das Restaurant am Ende des Universums erinnert, in Wirklichkeit aber schon viel älter ist. Schon jetzt ergeben die Beiträge eine wertvolle Sammlung US-amerikanischer Gastronomie-Grafik, die sicherlich irgendwas über unsere oder zumindest die amerikanische Gesellschaft zu sagen hat, genau wie übrigens auch das Flickr-Set Scary beings eating themselves. (Verlegenheitsschluss, die wirklich gute Idee hab ich dann erst in einer Woche oder so.)
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- flauschigen Riesenplaneten entdecken
- Dissertation über Schlüpferschnüffler
- bewusste Lichtführung
- Melkfett statt Nivea
SO NICHT:
- Im Blaumann in die Oper (Fidelio)
- künstliche Aromen
- National-Elfen
- Verdammt in alle Ewigkeit (zu viel Commitment, sorry)
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Un Prophete", Jacques Audiard (2009)
Plus: 31, 42, 56, 102, 123 Minus: 3, 19 Gesamt: 3 Punkte
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