Das dämonische Lachen der Maschinen wird das letzte sein, das ihr hört. (Foto: davemorris) (Lizenz) Dinge, die man auch einfach durch menschlichen Einsatz handhaben könnte, von komplizierten Geräten erledigen zu lassen, ist an sich eine tolle Idee. Geräteerfinder und Gerätebauer stehen dafür in Lohn und Arbeit, und die Maschinen selber sind von der Strasse und kommen nicht auf dumme Ideen. Es sei denn natürlich, die Tätigkeit ist selber eine dumme Idee und ereignet sich auf der Strasse, wie hier zum Beispiel das Aufsammeln und Scheinverzehren toter oder bewusstloser Menschen durch japanische Feuerwehr-Rettroboter. Aber andererseits: wer, wenn nicht die Maschinen, sollte sowas wohl machen wollen? Gut also, dass es das jetzt auch gibt. (Technovelgy via UberReview via Ubergizmo via Idiottoys via Japan.)
Normalerweise bauen wir Maschinen, die sich was bei der Natur abschauen. Autos zum Beispiel sind im Prinzip Walfische mit Rädern, Stereoanlagen sind einem Schwarm Wellensittiche nachempfunden und Taschentelefone simulieren Dosen mit einem langen Draht dazwischen. Aber manchmal kommen die Gerätebauer auf Ideen, die so praktisch sind, dass man sie gleich in die Natur einbauen möchte. Dieser Seesternroboter zum Beispiel ist in der Lage, sich ein Selbstbild zu machen, es bei Bedarf zu ändern und der Wirklichkeit anzugleichen, und sich dann seinem Selbstbild entsprechend zu verhalten. Wer weiss, was für ein glorioses goldenes Zeitalter anbräche, wenn Menschen sowas Tolles auch könnten.
Bis zur Produktreife kann man die Wohnung auch einfach mit der Abbildung beleuchten (Foto: Siemens)Es ist schwer zu verstehen, warum sich irgendwer für Beleuchtungsprodukte unter 100 Watt interessiert. Zivilisation kann schliesslich nicht bedeuten, dass man jedesmal zweiundzwanzig Lichtschalter betätigen muss, wenn man zu Hause was erkennen möchte. Aber für Liebhaber der Dunkelnis, äh, der Finsterheit, äh, des Lichts kündigen Siemens und Osram für gar nicht mal so viel später als schon mal angekündigt, nämlich Sommer 2007, mit der Ostar Lighting eine LED von schon beinahe ernstzunehmender Leuchtkraft an. Wenn Dinge neuer, kleiner, heller und stromsparender als bisher daherkommen, dann loben wir das und bemäkeln nicht kleinlich die 50 Watt, die zum qualifizierten Leuchtkörper noch fehlen.
Diejenigen unter uns, die Kunden eines Ökostromanbieters und deshalb verpflichtet sind, durch hohen Stromverbrauch den Bau neuer Biogasanlagen auf den Dächern von Kindergärten zu fördern, unterlassen zum Ausgleich einfach den Kauf dieses stromsparenden Kühlschrankgadgets. Die Wirkungsweise dieses Wunderdings beruht auf der Erkenntnis, dass man gar nicht unbedingt den Kühlschrank besser isolieren muss, sondern dass es eigentlich genügt, den Temperatursensor im Kühlschrank besser zu isolieren. Vielleicht muss man auch gar nicht die ganze Wohnung besser beleuchten, sondern nur das Gehirn.
Mit dieser Beleuchtung in einem Kernspintomografen hantieren: höchstes epistemologisches Glück. (Foto: Reelight) Induktion ist toll. Epistemologisch ist sie ein unbelegbarer Glaubenssprung – warum sollte die Sonne morgen aufgehen, nur weil sie's bislang jeden Tag getan hat? –, der unser Weltbild und alle Technologie stützt, elektromechanisch ist sie die Erzeugung von Strömen durch sich wandelnde Magnetfelder – damit kann man zum Beispiel kochen wie im Raumschiff, aber wer schon mal mit einem Kupferring in einem Kernspintomographen hantiert hat, kann darüber nur müde lächeln – und in der Mathematik ist sie als vollständige Induktion eine fabelhafte Schlussmethode, mit der man die dollsten Sachen beweisen kann. Die Induktionsfahrradbeleuchtung von Reelight, die die lästigen Dynamogeräusche und die lästige Dynamoreibung abschafft, und ausserdem nach Angaben des Herstellers das Kunststück vollbringt, Fahrradfahrer sich um mehr als das Doppelte (85%) sicherer fühlen zu lassen, als sie tatsächlich sind (40%), vereint alle diese Induktionsarten aufs Trefflichste: Wenn das Licht beim ersten Vorbeirotieren des Magneten leuchtet (Induktionsanfang), und wenn es jedesmal leuchtet, wenn es bei der vorigen Umdrehung geleuchtet hat (Induktionsannahme), dann leuchtet es also immer (Induktionsschluss), ganz ohne Batterien, und zwar wegen des Magneten (Elektromagnetismus) aber letztlich doch auch wieder komplett unbeweisbar (Epistemologie). Und wenn dann morgen die Sonne nicht aufgeht, kann uns als Bonus trotzdem nichts mehr passieren, weil wir haben dann ja Licht. Es sei denn, jemand klaut das Fahrrad (15%).