(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Einerseits ist es natürlich sehr praktisch, dass es immer mehr Alltagsgegenstände mit eingebautem Lineal gibt, wie z.B. Stifte, USB-Sticks, Taschenmesser, Teigrollen und Bettdecken. Andererseits wäre es noch viel praktischer, wenn man einfach alles mit einem noch viel alltäglicheren Gegenstand vermessen und das Lineal damit endlich auch auf den Produktfriedhof befördern könnte. Dank der iPhotoMEASURE-Software (via Boing Boing) geht das jetzt, angeblich mit einer Richtigkeit von 99,5 %. Jetzt müssen nur noch Kameras in alles eingebaut werden, aber das war ja ohnehin geplant.
Foto: wedgeh / LizenzDer australische Energie- und Wasserversorger Energy Australia hat vor drei Monaten die Ergebnisse einer Studie vorgelegt, der zufolge die Kosten der privaten Haushalte für Wasser und Strom auf einfache Art gesenkt werden könnten. Es müssten nur die Duschenden auf "activities such as shaving, playing with toys, singing, daydreaming and brushing teeth" verzichten, da dies unnötig Zeit und damit Wasser und Wärme beanspruche.
Nun wissen wir alle, dass wir uns die Dusche nur von unseren Kindern geliehen haben und daher schonend mit Ressourcen umgehen sollten. Wer aber auf das Singen partout nicht verzichten kann, der gehe zu den Schweizern von noisegames. Der dort vorgestellte Showersong macht glücklich und löst digital, was analog eine Umweltsauerei ist. Oder anders gesagt: Sie haben uns das papierlose Büro versprochen und gaben uns stattdessen die Dusche, die uns den Pelz wäscht, ohne uns nass zu machen.
In der Dreifaltigkeit der traditionellen Frauenplagen mit K, also unter Kindern, Küchen und Kirchen, sind die Kirchen wohl das mit Abstand immobilienartigste Element. Zwar sind auch Kinder im Spielzeugladen und Küchen ganz im Allgemeinen nur schwer von der Stelle zu bewegen, aber das felsengleiche Beharrungsvermögen der Gotteshäuser und ihrer Insassen steht konkurrenzlos und selbst unbeweglich an der Spitze der Unbewegtencharts. Das weiss jeder, in dessen Nachbarschaft häufiger mal gebimmelt wird, und der also versuchte, das lärmige Kirchlein ein kräftiges Stück die Strasse runter zu schieben: geht nicht.
Mit Liedbegleitung und in hübschen Bildern zu sehen, wie eine komplette Kirche einmal ums Dorf gefahren und schliesslich an neuem Ort geparkt wird, ist darum nicht nur kathartisch und geradezu apostasieinversiv, sondern gibt uns auch Hoffnung, dass bald schon auch Küchen und Kinder dahin gebracht werden können, wo sie wirklich gebraucht werden. O Seligkeit.
OScar Version 0.1 (GPL): Geht's nicht eckiger?Was passiert, wenn man Endkonsumenten ihr eigenes Auto designen lässt, darüber klärt uns diese Episode der Simpsons auf. Homers Traumauto sieht nämlich folgendermassen aus ("some things are so snazzy they never go out of style! Like tail fins... And bubble domes... And shag carpeting...") und liegt preislich bei prohibitiven 82.000 Dollar. Womit zu rechnen wäre, wenn Microsoft auf den Autosektor vordringen würde, entnehmen wir diesem uralten Internetscherz. Was herauskommt, wenn man Frauen ein Auto designen lässt, sehen wir in dieser Studie, die gewisse Ähnlichkeit mit dem Simpson-Prototyp aufweist.
Was hingegen passiert, wenn eine Handvoll Ingenieure basisdemokratisch und nach den Regeln des Open Source ein Auto zusammendiskutieren, kann man derzeit anhand des OScar-Projectes verfolgen, das der in Dingolfing ansässige Markus Merz, ansonsten Chef der Agentur Monocom, ins Leben gerufen hat: "Wir werden uns überlegen, wie OScar aussieht. Welches Fahrzeug wir wollen ... Einzelkämpfer, Schulen, Firmen, alle arbeiten zusammen und jeder bestimmt, wie es weitergeht", skizzierte er seine visionäre Idee im OScar-Manifest, das angeblich schon von 1999 stammt (und somit en passant auch die NEON-Philosophie vorwegnimmt: Der entwaffnende letzte Satz lautet: "Und ... erwachsen werden will ich jetzt noch nicht"). Rein optisch sieht das ganze derzeit noch ziemlich 08/15 nach Kleinwagenstudie für Automesse und anschliessend Schublade aus. Dafür debattiert man im Forum bereits heftig und ähnlich missionarisch über die revolutionäre Antriebsform des Freikolbenmotors, wie andernorts sonst nur über die Freigeldtheorie. Wenn sich da mal nicht verzettelt wird!
Derweil bastelt man in Japan im Rahmen eines OpenSky-Projekts bereits seit einigen Jahren – und bislang ergebnislos – daran, den Mehwe-Flieger aus dem Anime Nausicaä of the Valley of the Wind nachzubauen. Vielleicht lassen sich die beiden Projekte ja irgendwann einmal sinnvoll kombinieren. Vielleicht hätte man auch einfach probehalber zunächst mal mit einem etwas schlichteren Gegenstand beginnen sollen.
Closed Circuit Television (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Leben als digitaler Bohemien hat ja auch Nachteile: Weil man ständig im Café oder im Taxi am Arbeiten ist, verpasst man samstags um 18.30 Uhr die Sportschau. Diesen kleinen Nachteil des modernen Daseins behebt jetzt die Firma Zattoo. Sie liefert in brauchbarer Bildqualität, ohne nennenswertes Geruckel und mit Stereosound die wichtigsten Fernsehprogramme per Livestream aufs Notebook. Legal, werbefrei, kostenlos und ohne kompliziertes Zusatzgerät. Möglich wird dies durch real-time peer-to-peer Technologie und noch ein paar Tricks, die das technisches Verständnis unserer Leser aber überfordern und hier darum unerwähnt bleiben. Einfach: Paradiesische Zustände. Natürlich hat Zattoo auch kleine Nachteile. Dass einige Sender hie und da überlastet sind, zum Beispiel. Oder dass Zattoo noch nicht überall zu empfangen ist. Neben Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Österreich, Belgien, Holland, Polen, Tschechien, Schweden, San Marino und Finnland gehören mit Ausnahme der Schweiz auch Deutschland und alle anderen Länder der Welt zu den Benachteiligten. Für einige unserer Leser kommt dieser Beitrag also zu früh, das tut uns leid, aber, wie Zattoo meint, wir arbeiten daran, stay tuned!