Riesenmaschine

13.08.2007 | 15:54 | Anderswo | Was fehlt | Sachen kaufen

Sunuzu auf der Yamanote-Linie


Aus der Reihe Rätselhafte grüne asiatische Wecker. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der japanische "Yamanote Line"-Wecker wirft die eine oder andere Frage auf. Handelt es sich, wie OhGizmo! suggeriert, tatsächlich um einen U-Bahn-Linienspezifischen Wecker, der unausgeschlafene Pendler an der gewünschten Haltestelle der Tokioter Yamanote-Linie mit dem passenden Ansageton weckt und dessen Zeiger auf die gerade aktuelle Haltestelle deuten? Oder sehen wir auf der Abbildung doch nur einen ganz normalen Funkwecker mit "sunuzu Funktion" und "Time letter domesticated fowl and animals optical attachment"? Vor allem aber: Kann es sein, dass es auf dieser Welt noch keinen Wecker gibt, der seinen Besitzer dann weckt, wenn vorher eingestellte GPS-Koordinaten erreicht sind? Wie viel praktischer wäre ein solches Gerät, man kann sich ja schliesslich nicht für jede häufig im Halbschlaf befahrene U-Bahn-Strecke einen eigenen Spezialwecker anschaffen. Natürlich müsste dazu erst mal ein GPS her, das auch da funktioniert, wo man es wirklich braucht (U-Bahnen, Bunker, Gesundbrunnencenter), aber wie schwer kann das schon sein, ein paar Satelliten in die U-Bahn-Schächte einzubauen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu Über Wachen und Schlafen und Wunschzettel 06: Der fbw-1.


12.08.2007 | 13:39 | Anderswo | Was fehlt | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Pfui pfui


Voffer gör hon på detta viset...? (Rumpelwicht, Gerichtsskizze) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Märchen- und Sagenfiguren: Irgendwann zwischen Pleistozän und Flandrischer Warmzeit traten sie mit einer Plötzlichkeit aus dem Schatten der Evolution, dass es versteinerten Farn vor Neid bröckeln lässt. Meerjungfrauen, Werwölfe, schuppige Basilisken, die Ritter von der Tafelrunde, Mainzelmännchen und weisse Kaninchen mit Taschenuhren... die meisten von ihnen dienten der Hebung des Artenreichtums in germanischen Wäldern und südlicher See, einige als Kinderschreck und Alzheimer-Alibi von Urgrossmüttern, doch fast alle – bis auf Mainzelmännchen und Vorgartenzwerge – haben ihren Dienst längst quittieren müssen und wurden im Survival of the Fittest von Klingonen und Weltraumquallen abserviert.

Dies gibt Anlass zu einiger Besinnung, vorallem aber zu der Frage: Was ist eigentlich aus den schwedischen Rumpelwichten geworden? Die possierlichen Waldbewohner, kaum grösser als ein aufgetürmter Haufen Elchlosung, traten das letzte Mal in Astrid Lindgrens Lokalmäre "Ronja Rövardotter" in Erscheinung, heute aber ergeben Umfragen, dass nichtmal mehr 10% der schwedischen Kinder wissen, wer oder was so ein Rumpelwicht überhaupt ist. Die scheuen Wichte scheinen sich anderen Verrichtungen zugewandt zu haben, als Waldböden zu düngen und Statistenrollen in den Hirngespinsten alter Ammen zu übernehmen. Die Älteren unter uns erinnern sich noch: Rumpelwichte, kleine, moosbehangene Wesen mit Haselnusskollier, schrumpeliger Oberfläche und fortgeschrittenem Effluvium auf jenem Körperteil, der bei anderen Wesen der Kopf genannt wird – klein, ubiquitär, gut getarnt, aber so listig wie eine Stinkmorchel und kognitiv mehr im Pupsland beheimatet als in der lichten Realität – pflegten sie doch alles und jeden mit einer verdriesslichen Litanei von Kommentaren wie "Pfui pfui" und "Wiesu denn bluss?" zu bedenken. Was ist also aus ihnen geworden? Böse Zungen behaupten, sie seien wegen Diskriminierung aus dem Verkehr gezogen worden, denn das schwedische Wort für Rumpelwicht lautet "rumpnissar" und lässt sich auch als "Hinternkerle" übersetzen. In Zeiten, in denen die schwule Schrebergartenbewegung noch nicht sehr ausgeprägt ist, keine sehr passende Analogie.

Ruben Schneider | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


11.08.2007 | 18:20 | Anderswo | Fakten und Figuren

Nach Polen schiessen

Polen hat den Mond neu erfunden und ist gleich auch dort hingezogen. Weil es auf dem Mond aber keine Luft zum Atmen gibt, haben sie eine Mondbasis gebaut, die sich gewaschen hat. Und zwar irgendwo an der Autobahn zwischen Krakau und Wrocław. Offiziell handelt es sich um das Hauptquartier des Radiosenders Radio Muzyka Fakty, aber jetzt, wo Polen den Mond neu erfunden hat, kann man die Fakty ja mal geraderücken.


07.08.2007 | 13:30 | Berlin | Anderswo | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Wo 24 Stunden 24 Stunden sind


(Foto: glasgows) (Lizenz)
Weltverbesserung vollzieht sich selten von heute auf morgen, sondern meist in vielen kleinen, mühsamen Schritten, man denke an die Arbeit am 26-Stunden-Tag. So war die Freude gross, als in Berlin Ende vergangenen Jahres das Ladenschlussgesetz dahingehend geändert wurde, dass die Geschäfte so lange auf haben können, wie sie wollen (ausser sonntags) – bloss dummerweise wollte keiner. Also musste man weiterhin um 22 Uhr schon wissen, was man drei Stunden später zu Abend essen würde. Ein Teufelskreis!

Aber jetzt: Wie die Berliner Zeitung gestern meldete hat seit einer Woche die Reichelt-Filiale in der Berliner Strasse in Wilmersdorf ununterbrochen geöffnet (ausser sonntags). Nun ist Wilmersdorf zwar nicht gerade der Mittelpunkt des urbanen Berlins, aber immerhin, ausserdem gibt es ab 22 Uhr kostenlosen Kaffee. Und vor allem: Schon zieht Kaiser's nach, zumindest ein wenig, und lässt seine Filialen in der Zossener Strasse, der Schönhauser Allee und der Bismarckstrasse bis 24 Uhr offen. Schon bald werden auch die anderen Ketten fallen wie die Dominosteine (ausser sonntags).

Aus Deggendorf erreicht uns derweil die Meldung, dass seit gestern die städtischen Tiefgaragen rund um die Uhr geöffnet sind. Der Nachttarif kostet pauschal 1,10 Euro.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Am selben Ort, etwas später


04.08.2007 | 20:02 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Schildbürgersteig


Im Spiegelkabinett von Kunst und Kommerz – Photo und Hinweis: Thomas Weyres (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Den Wanderer, der dieser Tage nach Kassel kommt, um seinen Kunstverstand auf der zwölften documenta mittels Molekularküche und Gazagiraffe zu schärfen und neu einzunorden, stürzt die Stadt unversehens in tiefste Verunsicherung, die umstandslos in Beziehungswahn umschlägt. "Halt!" denkt er sich etwa beim Bummel durch die Kasseler Fussgängerzone, "wirbt dieser modisch gekleidete Mann tatsächlich für die Jeans-Etage oder bin ich hier als Betrachter bereits Teil eines subtilen künstlerischen Eingriffs mit historischem Querverweis, bzw. Teil dessen mutwilliger Aktualisierung – und das womöglich an einer Stelle und auf eine Art und Weise, wo und wie ich es es am allerwenigsten erwarten würde?" Eine absolut berechtigte Frage.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vintage cooking


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