Riesenmaschine

20.11.2006 | 18:08 | Anderswo | Alles wird besser

Widerstand zwecklos


Hier das leider nicht legal einbaubare Bild zum Beitrag
Was für eine grundpositive Woche. Erst kommt eine Nachricht von übermorgen an, dann fallen die Ladenschlusszeiten, dann wird eine Nachricht an vorgestern versendet, und dann erfinden die Chinesen auch noch einen robotischen Wachmann. Wie man im Science-Fiction-Wurmloch Technovelgy erfährt, konnte man bei China View bereits vor einigen Tagen Bilder eines kleinen Roboters sehen, der laut brüllend und mit den kleinen Rädern stampfend nachts durch die Gänge der Geheimlabors marschieren wird, um feindliche Drecksäcke erst einzuschüchtern, dann zu melden und anschliessend vorsorglich umzunieten. Vermutlich hat man dem kleinen Ding das Gewissen weggezüchtet und die Zunge rausgeschnitten, damit es nicht verrät, wer hinter dem ganzen Blödsinn steckt. Und wie es fröhlich mit den Ärmchen wedelt! (Die mit Y und N beschrifteten Kanonen unterm Kühlergrill können übrigens Geheimcodes in Boolscher Algebra in des Gegners Leib schiessen.)

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


18.11.2006 | 17:50 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Häuser zu Botschaften


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dem Lebensverbesserungsblog Lifehacker entnehmen wir ein neues GoogleMaps MashUp, das ebenso witzig wie nur kurz witzig ist: Geogreeting.com, eine Seite mit Hausschrift. Jemand hat dort im bekannten, frei zugänglichen Satellitenfotomaterial Häuser rausgesucht, die aussehen wie Buchstaben. Man kann auch Links von den botschaftgewordenen Häusern verschicken. Kommt so die Menschheit voran?


17.11.2006 | 12:43 | Anderswo | Alles wird besser | Alles wird schlechter | Papierrascheln

Live aus dem Possibility Room


Imagine all the possibilities
Die im letzten Jahr neu eröffnete National-Bibliothek von Singapur ist ein solches Wunderding, dass man nicht mehr rauswill, hat man sie erst mal betreten. Die hellen Lesesäle, so hoch wie dreistöckige Häuser, sind angenehm temperiert, von den Panoramafahrstühlen aus kann man die halbe Stadt aus einer ganz neuen Perspektive überblicken und die Bänke in den grossen, ins Hochhaus integrierten Gärten, laden zum Rauschausschlafen in tropischer Umgebung ein. Zwar war die Buch- und Mediensammlung in Englisch, Chinesisch, Malaiisch und Tamil bereits seit langem ausgezeichnet. Jetzt ist aber auch noch das ganze Recherche-, Verleih- und Medien-Equipment mehr als nur state of the art, so dass das öffentliche Bibliothekswesen Singapurs endgültig das beste der Welt sein dürfte.

In den Stockwerken drei, vier und fünf beherbergt das Haus an der Victoria Road zudem ein Drama-Centre. Auch hier wurde an jede Eventualität gedacht. So findet der Besucher neben einem Theater für über 600 Besucher auch einen "Imagination"- sowie einen "Possibility Room". Was in den beiden Räumlichkeiten passiert, das kann man im Programm der NLB nachlesen: Am kommenden Wochenende bis nächsten Mittwoch z.B. das Festival Animation Nation. Was nicht geht, das hat, wie die Financial Times am 4.10. in ihrer Printausgabe berichtete, der Singapur-Erfinder und Mentor der hiesigen Regierung Lee Kuan Yew neulich westlichen Geschäftsleuten auf einer Konferenz gesagt (Zitat auch hier): Wenn aufgrund eines "freak result" bei Wahlen die Opposition in Singapur an die Macht käme und diese mit den riesigen Währungsreserven Singapurs anders umginge als die seit 1959 regierende Quasi-Staatspartei, müsse eben das Militär einschreiten. So viel zum momentanen Stand von Possibility in Singapur.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vive la food republique

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link


16.11.2006 | 16:42 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Zeichen und Wunder

Fax an Space Invaders


kein C64 Spiel
Mit Konstanten ist das so eine Sache. Von Soft- und Hardwareentwicklern, die eine Obergrenze für irgendwas als konstant festlegen (99 SMS, 640 kB RAM) heisst es zu Recht, dieses Vorgehen wäre Ausdruck geistiger Trägheit, von Starrköpfigkeit und Fantasielosigkeit. Dass ein 128 Zeichen langes Liebesgeständnis per SMS nun plötzlich kein Platz mehr im Mobiltelefon haben soll, 4 Stunden Musik und 80 Fotos jedoch noch problemlos unterzubringen sind, wird genau von diesen Menschen verantwortet. Junges Glück wird so täglich noch im Entstehen vernichtet.

Den Schöpfer des Universums hingegen hört man noch sagen: "300.000 Kilometer pro Sekunde sollten eigentlich schnell genug für jeden sein." Nimmt man heute den Hörer ab, um einen guten Freund anzurufen, der gerade im Sternbild Herkules wohnt, klingelt sein Telefon erst 22.800 Jahre später. Und dann dauert es noch einmal so lange, bis das "Hallo? Wer ruft da während der Simpsons an?" aus dem Hörer bellt.

Egal! Je eher dran, desto eher kommt es an, dachte sich Frank Drake am 16. November 1974. Er schickte ein Fax, bekannt als die Arecibo-Nachricht, über die die Riesenmaschine exakt alle 32 Jahre berichtet, in damals wie heute trendiger Pixelästhetik an den wohnlich aussehenden Kugelsternhaufen Messier 13. Gut, dass er es schon damals gemacht hat, denn jetzt müssen die Empfänger schon nur noch 22.768 Jahre auf den Empfang warten und haben dann hoffentlich Papier und Tinte im Faxgerät, bzw. ihre Radioteleskopantennen in die richtige Richtung gedreht, und hören die entscheidenen 3 Minuten auch zu.

Hoffentlich kann sich die Menschheit an all das auch noch erinnern, wenn im 470. Jahrhundert auf einmal das Faxgerät klingelt und folgende Nachricht herausfällt: "Hübsch. Hängt jetzt hier am Kühlschrank."

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Rätsel für die ganze Welt


16.11.2006 | 05:41 | Anderswo | Alles wird besser

Wohin mit dem Geld?


Kind ohne Playstation
Foto: Jessica Welborn / NamasteDirect
Viele Menschen kennen das Problem: Auf dem Konto türmt sich das Geld zu Bergen, und man kommt mit dem Kauf von Produkten wie den hier täglich vorgestellten kaum nach. Vor allem ist die Wohnung irgendwann voll, und wer glaubt, er könne einfach ein paar überschüssige Designerregale und Playstations in der Dritten Welt unterbringen, wo die Menschen hin und wieder noch etwas Platz übrig haben, der wird von prohibitiven Portokosten daran gehindert.

Aber wo der Überfluss am grössten ist, da wächst das Rettende auch. Beklagten wir kürzlich noch, dass man gar nicht denjenigen Menschen einen Wasserbüffel schenken kann, die gern einen Wasserbüffel hätten, so müssen wir uns jetzt von Kevin Kelly eines Besseren belehren lassen: Bei NamasteDirect kann man sein Geld zwar nur in Guatemala und Mexiko loswerden (also nicht für Wasserbüffel), das aber dafür relativ direkt. Die Empfänger kaufen sich – wie man auf Wunsch haarklein erfährt – von dem Geld dann seltsames Zeug, ein Zwiebelfeld oder zwei Ferkel etwa, aber: besser sie als wir! Für ein Zwiebelfeld reicht der Platz hier beim besten Willen nicht.


... 66 67 68 69 70 [71] 72 73 74 75 76 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- jeden Tag eine Seite

- konvulsive Spasmen

- Überlebenspartner Schöller-Eiscreme

- Tallinngrad

*  SO NICHT:

- mit dem Kopf durch die Hand

- halbgare Theorien

- mit dem Fahrrad auf Berliner Gewässern (Ordnungswidrigkeit)

- Sojabürstchen


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Persepolis", Vincent Paronnaud / Marjane Satrapi (2007)

Plus: 2, 37, 45, 69, 77, 80, 93
Minus: 1, 3, 9, 37, 54+1
Gesamt: 1 Punkt


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV