29.08.2006 | 11:19 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
 Need for Speed, jetzt (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Bohnenstrasse, später (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Bohnenstrasse in Bremen ist eigentlich eine Strasse wie du und ich. Vom 14. bis zum 17.September diesen Jahres ist das anders, dann wird die Strasse massiv verkunstet. Während sich für viele Leute bisher Strassenkunst im Dreieck zwischen "Graffiti", "Feuerjonglage" und "Kinder bemalen den Asphalt, damit die Autos langsamer fahren" abspielte, wird hier die Realität erweitert, wie es sich für ordentliche Kunst gehört. Neben ganzstrassigen Grossprojektionen wird man auch das nebenstehende Kunstwerk sehen können; der auf die Vermischung von Videospiel und Realität spezialisierte Künstler Aram Bartholl wird auf der Strasse die aus dem Spiel Need for Speed bekannten roten Richtungspfeile in echt aufstellen, und sie werden blinken wie im Spiel und für ganz kurz wird man sich beim Durchfahren der Bohnenstrasse fühlen wie vor der Playstation, und wenn man einen Unfall hat, wird es einfach mit einem anderen Auto weitergehen oder man wird den Level einfach nochmal spielen und wenn einer nervt, drängelt man ihn von der Strasse von der Brücke in den Fluss, die Sau, und wenn man will, hat man gleich einen Ferrari und mit ein bisschen Übung und dreivier Beulen, die gar nicht wehtun, wird man noch jede Schikane meistern und überhaupt wird das ganze Leben viel besser und man wird kaum noch Alkohol trinken müssen.
(Via via via via via via via.)
28.08.2006 | 13:55 | Anderswo
Die Finnen wieder, diese Teufelskerle. Sie haben Kinder zum Stapeln und verzichten dafür auf überflüssiges Kleingeld, beherrschen 15 Fälle und richten die absurdesten Meisterschaften aus. Und jetzt besitzen sie auch noch den wunderbarsten naiv-verpeilten Tourismus-Werbespruch, den man sich wünschen kann. Während andere Regionen mit hochtrabenden Versprechen werben – "Culture Umlimited" (Basel), "Europas schönste Ecke" (Algarve), "Stadt wie Samt und Seide" (Krefeld), "Als Fremder kommen, als Freund gehen" (Griechenland), "Wo die Götter Urlaub machen" (Zypern, früher) – sagen die Finnen bloss: "It's surprisingly near when you fly". Welch entwaffendende Ehrlichkeit! Welch schlichte Eleganz! Man sollte es sich wirklich mal anschauen, dieses Finnland, wenn es bloss nicht so weit weg wäre.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
25.08.2006 | 20:26 | Anderswo | Alles wird schlechter
Nein, das Leben ist nicht lustig, wenn man Gegenstand jugendlichen Amüsements in Internetforen namens Lachmeister oder Chilloutzone ist. Nein, es ist keine Freude, für ein weiteres, bislang unentdecktes Führerhauptquartier gehalten zu werden, nein, auch der südwestdeutsche Diminutiv hilft da nicht und nein, Irrtum, die auf dem Bild zu sehende Kirche ist kein Gotteshaus für politisch Fehlgeleitete. Die Geschichte des Nazihäusle, man erahnt es, ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Denn im Gegensatz zum Inder, der seine Speiselokalität mit einem "Hitler" und einem Hakenkreuz versieht, um den Umsatz anzukurbeln, ist der Badener zum einen weder so abgebrüht noch so verzweifelt – Provokation ist schliesslich ein arg simples Gewerbe. Und die Wahrheit um das traurige Nazihäusle und die Kirche? Die Kapelle ist eine Hofkapelle, die zum gegenüberliegenden Bauernhof gehört, dem "Nazi-Häusle". Dieser ist eine Aussiedlung des Nazi-Hofes in Breitnau, der nach seinem Erbauer Ignaz Ruf benannt wurde, dessen Vorname wiederum bis 1945 oft "Nazi" abgekürzt wurde. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Ignatz Bubis jedenfalls hätte sich bedankt, hätte man ihn zu Lebzeiten "Nazi" gerufen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Mumbaimumpitz
24.08.2006 | 15:35 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die meisten handelsüblichen Religionen sind entweder vor Jahrtausenden entstanden oder wurden kürzlich von geldgierigen Sektenführern gegründet. In beiden Fällen richten sich Heilsversprechen und Tagesgeschäfte nach vollkommen anderen Massstäben als der lebensnahen praktischen Alltagshilfe, sondern dienen anderen, merkwürdigen Zielen, die hier unbesprochen bleiben sollen. Ganz anders der Riesenmaschine Altar des Alltags, der zum Poetenfest in Erlangen (Donnerstag bis Sonntag) aufgebaut wurde. Auf ihm tummeln sich allerlei Götter, deren Wirken und Schaffen direkt auf die eigenen Alltagsprobleme Einfluss nimmt – wenn man mit der geeigneten Begründung betet. Zum Einsatz kommt dabei unter anderen der Gott der Kontrolle über die eigenen Haare, der Gott der einfachen Lösungen für komplexe Probleme, der Gott der vergessenen Passwörter und der gnädigen Amnesie und nicht zuletzt auch der Schutzpatron aller Blogger, der Gott der unterhaltsamen Ereignislosigkeit, der bei Anbetung dafür sorgt, dass man noch in einem schwarzen Raum ohne Fenster mit zuen Augen Bloggenswertes erlebt oder die Leere zumindest packend schildern kann. Nur durch Zufall sieht dieser Gott aus wie ein umgefallener und wieder aufgerichteter Sack Reis. All diese Götter lassen sich unter altar.riesenmaschine.de betrachten und aktiv anbeten. Vor dem jeweiligen Gott geht dann für eine Minute eine Lampe an, was wiederum auf der Altar-Webcam live beobachtet werden kann. Die – für die Besucher in Erlangen sichtbaren – Wünsche und Gebete werden in der Regel innerhalb kürzester Zeit erhört. Ausser man betet zum Gott der unterlassenen Hilfeleistung, dann nicht.
24.08.2006 | 14:18 | Anderswo | Alles wird besser
Kriege als Quelle von Innovationen, eine lange und ruhmreiche Geschichte. Wer erinnert sich nicht an die grauen Kampfmaschinen des Hannibal, die Erfindung der Konservendose durch die Kreuzritter oder die Entdeckung des fettfreien Quarks in den Schützengräben von Verdun. Jetzt berichten unsere Brüder im Geiste, die Enthusiasten vom MIT, über ein neues Erfolgskapitel in der Kriegsmarktführung: Den automatischen Simultanübersetzer. Erfunden vom Laboratorium STAR der Firma SRI, hört sich die Software an, was man so sagt, übersetzt es in die fremde Sprache und ruft das Ganze dann auch gleich dem Gegenüber ins Gesicht – das alles mit einem handelsüblichen Laptop, den man einfach unter dem Kampfanzug mit sich herumtragen kann. Aus offensichtlichen Gründen gibt es das System zunächst mal nur für Englisch-Arabisch (und es heisst daher IraqComm), was für Europäer eher wenig praktisch ist. Aber man soll nicht undankbar sein, schliesslich gab es den Quark anfangs auch nur ohne Fruchtzusatz. Für nächste Saison wünschen wir uns dasselbe Ding in ganz anderen Kriegen, sagen wir Deutschland gegen Österreich, damit man sich endlich im Urlaub vernünftig unterhalten kann.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Glück in der Liebe
- Schildern und Anleitungen Folge leisten
- Blumentopf gewinnen
- Frittierte Föten
SO NICHT:
- Brandstiftung wider Willen
- Dosenwein
- Pech mit Elektrogeräten
- Blumentopf zitieren
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"L Change the World", Hideo Nakata (2008)
Plus: 13, 83 Minus: 8, 30, 36, 66, 97, 99, 102, 113, 133, 136, 140, 145, 147 Gesamt: -11 Punkte
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