Riesenmaschine

17.08.2006 | 03:43 | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Fake you right back

Anfang der Neunzehnneunziger stiess man in Ostberliner Second-Hand-Läden gelegentlich auf No-Name Poloshirts, die von ihren ehemaligen Besitzern liebevoll mit Filzmarkern zu "echten Perrys" aufgemotzt worden waren. Bei den Markenfälschern handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um DDR-Skins, die auch dafür bekannt waren, an gestiefelte Westberliner auf Zonenurlaub mit ungewöhnlichen Wünschen ("Sind das echte Dr. Martens? Darf ich die mal anfassen?") heranzutreten. Fred Perrys harter Return folgt spät, aber punktgenau: die Blank Canvas Collection zeigt nicht nur, wo früher die Hosen hingen, nämlich deutlich höher, sondern auch den Polo-Kujaus von gestern, wie man sich auch in Zeiten der Artikelerhältlichkeit zur Karikatur seiner selbst macht, ganz ohne dabei Geld zu sparen.

Natascha Podgornik | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


03.08.2006 | 18:21 | Nachtleuchtendes | Sachen anziehen

Gothic White


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die bezaubernde T. Caroline Drucker, Trashdiva und Moderedakteurin der deutschen Ausgabe von Vice, hatte es im Rahmen von Hilfscheckerbunnys Fashion Fantasies bereits verkündet: "Gothic White ist das neue Schwarz". Allerdings waren die Mikrophone da schon ausgeschaltet. Jetzt verdichten sich – siehe die aktuelle Anzeige für die Playstation Portable – die Anzeichen, dass das gotische Weiss tatsächlich das nächste grosse Farbding ist. Anders als das pharmazeutisch-cleane iPod-Weiss ist das "Gothic White" ein leicht angeschmuddelter, fragiler Cremeton, der eigentlich vom Gefühl her viel eher schwarz, düster und sinister wäre – nur eben halt in weiss. Aus diesem kognitiven Widerspruch schlägt der Farbtrend des Spätsommers seine Funken. Dunkle Funken, übrigens, die ein nachtschwarzes Farbfeuerwerk entfachen könnten. Man wird sehen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das neue Schwarz


21.07.2006 | 04:08 | Anderswo | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt

Hosenhöhlengleichnis

Das Verwirrspiel um das chinesische
Hosenbranding geht weiter. Zwar können wir beim neuesten Hosenfall – anders als hier – nicht nur den Markennamen aussprechen, wir kapieren sogar, weshalb man ihn gewählt hat: Luotuo Ren heisst Kamelmann, und den kannte man ja früher auch im Westen, als da das Zigarettenrauchen noch erlaubt war. Auch was der Claim "Heightening Men's Seif Confidence" soll, ist zusammenreimbar. Bei "Deducing Men's Fashion" scheitern aber bereits die Erklärungsversuche, genauso wie bei der Frage, was nun "From the cradle to the mogao" bedeuten soll. Die Mogao-Grotten in Nordwestchina sind berühmt für ihre zum Teil über 1000 Jahre alten Wandmalereien und werden mittlerweile zum Weltkulturerbe gezählt; dass dort auch die Welthosenkultur zu Hause ist, steht in keinem Reiseführer.

Das grösste Rätsel aber bleibt, wie es die chinesischen Hosenbewerber fertig bringen, auf nur zwei Tags den Namen ihres Produktes auf drei unterschiedliche Weisen zu schreiben: Camelperson Fashion, Camel Fashion und am schönsten: Camelpeng Men's Wear. Ein Übersetzungsprogramm kann nicht dahinter stecken, da ansonsten das Ergebnis jedes Mal das gleiche wäre. Also muss es Absicht sein. Aber welche? Wahrlich, die Riesenmaschine sagt Euch: Eher geht ein Kamelmann durch ein Nadelöhr, als dass uns die chinesische Hosenindustrie eine Antwort auf diese Frage gäbe.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Der Name der Hose*

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


26.06.2006 | 06:04 | Berlin | Sachen anziehen

Höfliche Fans


Mit blossem Auge kaum zu erkennen: getarnter Fussballfan (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Braun-grüne Tarnanzüge mögen im Einerlei der schmutzigen und einfallslosen Natur gut funktionieren. Im blinkenden und farbenfrohen Umfeld einer pulsierenden Metropole hingegen wirken sie eher auffällig und oft auch übertrieben martialisch. Eine Wirkung, die man gerade dann vermeiden möchte, weilt man zu Gast bei Freunden.
Wie es auch anders geht, zeigt dieser höfliche kroatische Fussballtourist, der sich dank guter Beobachtungsgabe und vorbildlicher Anpassungsbereitschaft geschmeidig in das gastgebende Strassenbild einfügt.


18.06.2006 | 01:40 | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Deutschland! Ghana! Nein, doch USA!


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Nur ein ganz kurzes Update zu Instant Labeling Tape, Pixeltape und MeBox: Nach demselben Prinzip funktioniert das im MAKE:Blog gesehene konfigurierbare T-Shirt. Die nicht benötigten Pixel werden mit schwarzem Edding übermalt, fertig ist die Aussage. Mit abwaschbaren Stiften bemalt auch gut geeignet als WM-Shirt für unentschlossene Fans.


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