Riesenmaschine

09.08.2005 | 12:54 | Alles wird schlechter | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt

Nee-Maschine


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ein weiterer Teilnehmer am Wire- & Senseless-Contest drängt sich aus unerwarteter Richtung auf. Es handelt sich um einen, bitte festhalten, Drahtlosen USB-Nähmaschinen-Server. Das kleine, mit dem Begriff "Server" vom Hersteller eine Spur großsprecherisch benamte Gerät empfängt vom Computer Nähmuster und leitet sie an die Nähmaschine weiter. Die potenziellen Kunden dürften alle diejenigen sein, die bereits eine USB-Nähmaschine besitzen, aber weder ein USB-Kabel noch einen USB-Stick, um die Nähmusterdaten auf die Nähmaschine zu übertragen. Eine Zielgruppe, über deren Größe man zwar streiten kann. Nicht aber über ihren Willen zum Kauf wirrtechnologischer Produkte. Insofern handelt es sich dabei um exakt die Zielgruppe, von der wir alle seit Jahren träumen: Menschen, denen man den letzten Vollquark überteuert verkaufen kann und die einem dafür auch noch dankbar sind. Leser, die im Besitz eines solchen Geräts sind, melden sich bitte umgehend – die Riesenmaschine hält einige einmalige Angebote speziell für Sie parat.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Au Weialess


01.08.2005 | 01:54 | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Vom Triband zum Armband


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Jeder vernünftige Technologiekonzern sperrt ein paar Drogensüchtige in irgendeine 60er Jahre Science-Fiction-Filmkulisse, gibt ihnen Buntstifte und Papier und vermarktet das Ganze in der Presse als "Future Lab" oder "Design Lounge". Nokia hat eine solche Einrichtung selbstverständlich auch, praktischerweise in den Niederlanden, wo mit halluzinogenen Pilzen und Haschisch zwei beliebte Design-Drogen legal sind und wahrscheinlich sogar von der Steuer abgesetzt werden können. Die neuste Entwicklung aus den vernebelten Kammern des Handyherstellers ist ein Bluetooth-Armband namens Strap-Up, das ohne weitere Erklärungen sicher den hier genannten Wettbewerb gewönne. Die weiteren Erklärungen folgen jedoch: es handelt sich um ein Gerät, das direkt mit dem eigenen Handy und darüber mit der ganzen Welt kommuniziert. Vermutlich mit Hilfe gyroskopischer Mikrokreisel kann der geneigte User Bewegungsabläufe im Armband speichern, die bei Ausführung automatisch SMS, Bilder und Töne versenden. Während eines Meetings muss also nicht mehr langwierig eingetippt werden "Ich kann gerade nicht SMSen, ich bin in einem Meeting", sondern man kann ganz simpel den Arm schnell hin und her, hoch und runter schleudern und schon versendet sich die Message von ganz allein. Aber auch die direkte Umgebung des Trägers wird kommunikativ versorgt. Die ruckartigen Bewegungen mit einem bunt blinkenden und polyphon piependen Armband zeigen weltweit an: Achtung, ich bin ein Vollidiot.


27.07.2005 | 20:59 | Alles wird besser | Sachen anziehen

Bay Watch


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Nein, es handelt sich nicht um die Weiterentwicklung eines 'Push-up'-Büstenhalter für den etwas größeren Effekt, auch nicht um ein Sextoy für Leute, die eigentlich aufblasbare Gummipuppen lieben, aber trotzdem eine erfüllte Ehe führen wollen. Es handelt sich um nichts Geringeres als eine lebensrettende Sofortmaßnahme, um ein 'Bikini Life-Jacket' nämlich. Das ist sehr praktisch, wenn man im Freibad versehentlich ins Schwimmbecken fällt! Und in verschiedenen anderen Situationen auch! Wie alle anderen wirklichen Innovationen (Gummi-Bärenfell, Fischstäbchen-Bratpfanne) wird es leider nicht in Serie hergestellt. Im
Unterschied zu anderen Designern ist sich Thomas Bernstrand, der Schöpfer nicht nur des 'Bay Watch' genannten Bikini Life-Jackets, sondern auch des Kleiderhakens für kleine und kleinste Kleidungsstücke, immerhin der vollkommenen Sinnlosigkeit seines Tuns bewusst und versieht den Prototypen gleich selbst mit der Bildunterschrift: "prototype today and tomorrow and hopefully for all eternity".


26.07.2005 | 23:40 | Supertiere | Alles wird schlechter | Sachen anziehen

Monstermäuse


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Eine oft wiederholte Schnurre aus dem Horrorgewerbe besagt, daß man an den Ängsten einer Epoche mehr über sie ablesen könne als an der offiziellen Geschichtsschreibung. Das mag so sein oder auch nicht; was aber ist mit den nicht herbeihalluzinierten, sondern tatsächlichen Monstern? Was sagt es über unsere Zeit, daß nicht mehr weiße Haie, Grizzlybären oder Riesenschlangen, sondern Monstermäuse die Autoritäten sorgenvoll das Haupt wiegen lassen? Monstermäuse, die sage und schreibe bis zu drei Mal die Größe von normalen Mäusen erreichen können. Mausleviathane! Mächtige Mausgebirge aus Maus!

Vielleicht sagt es ja gar nichts, jedenfalls ist es aber höchste Eisenbahn für Oberbekleidung, die unsere neuen Mäusemeister so angemessen begrüßt, wie diese hier die längst überfälligen Squid Overlords.


22.07.2005 | 02:41 | Alles wird schlechter | Sachen anziehen

Klops am Bein


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Nebenbei bemerkt: Die Modekünstlerin Marloes ten Bhömer sollte sich eventuell zuerst einen neuen Namen machen, bevor sie sich als Designerin einen Namen macht. Doch auch das wäre noch keine Garantie, den Geschmack der Kunden zu treffen – ihre 05er Kollektion hängt der Konkurrenz stark hinterher. Längst werden Betonschuhe hergestellt, die farblich wesentlich frischer daherkommen und (form follows function!) dabei auch noch aquadynamisch sind – wichtig für die optimale Sinkgeschwindigkeit. Die einzige Innovation von ten Bhömer, statt des Monoklotzes (one size fits all) für jeden Fuss ein eigenes Gewicht zu benutzen, bietet im täglichen, bzw. nächtlichen Handling keinerlei Vorteile. Ein echter Schlag ins Wasser.


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