Riesenmaschine

26.09.2007 | 23:16 | Supertiere | Sachen kaufen

Virales Marketing


Nein, trotz schöner Deko: Wir schreiben nicht darüber! (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wat ham wa jelacht, Ikea, all die Jahre lang über all die anspielungsreichen und zweideutigen Produktnamen mit skandinavischem Einschlag. Und artig jedes Mal darüber geschrieben, wenn der neue Katalog vorlag. Und damit immer wieder gratis Werbung für euch gemacht. Aber irgendwie ist die Luft raus, bzw. scheint uns der Bogen eindeutig überspannt. Nicht nur, dass die getriggerten Assoziationen angesichts dieses Badezimmer-Sets ins Unappetitliche kippen und jede Subtilität vermissen lassen – man merkt auch die buchstäblich viralen Marketing-Absichten dahinter und ist zu Recht verstimmt. Wie wäre es also zur Abwechslung und Entspannung mal mit einer Saison semantischem Nulldurchlauf, mentaler Hygiene und generischen Produktnamen? Geht doch auch.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Reisen im Esstisch "Norden" (199,-)


26.09.2007 | 10:21 | Sachen kaufen

Ein erneuter Tag in der Firma


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Als dann Steiermann aus der Entwicklung mit von aussen verstellbaren Innenspiegeln konterte, mussten Zeisel und Stilicke handeln. Taktisch geschickt bezogen sie das Marketing mit in die Überlegungen ein, um die Chancen auf substanzielle Ergebnisse zu minimieren. Äusserst gerissen setzten sie die Meetings stets für Freitag, 18.30 Uhr im stinkenden Konfi "Stuttgart" an, so dass praktisch nur neue, unerfahrene Kollegen erschienen und solche, die zu Recht Angst um ihren Job hatten. Die Strategie ging auf, die Präsentation bei Vizepräsident Sasel war ein Durchmarsch und schliesslich der Wettbewerb um das abseitigste Produkt mit den grotesk verzierten LKW-Gardinen haushoch gewonnen – den Ausschlag hatte das Fransenkissen gegeben, auf das Mörensen vom New Business Development bestanden hatte. Steiermann schliesslich präsentierte seine Idee – ein zweigeteiltes Handschuhfach, für jeden Handschuh eines – nicht mehr.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Schlüsselerlebnisse


20.09.2007 | 23:06 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Schmerzgefreiter


Schmerzgadget (typähnlich)
Foto, Lizenz
Die amerikanische Waffen-Firma Raytheon versteht etwas von Schmerzen. In ihrer 85jährigen Geschichte hat sie erst den Deutschen Schmerzen zugefügt, dann den Vietnamesen, schliesslich den Taliban und Irakern und zwischendurch allen möglichen anderen Völkern, ja, selbst an der Mondinvasion war man beteiligt. Da verwundert es nicht, wenn Raytheon jetzt Schmerzen direkt anbietet, ohne langwierige Umwege über Marschflugkörper, Torpedos und Amphibienfahrzeuge. Der Schmerz befindet sich, wie man der Daily Mail kürzlich entnehmen konnte, in einem kleinen handlichen schwarzen Kasten mit dem freundlichen Namen Silent Guardian. Kaum kommt man ihm zu nahe, schnappt er zu, der Kasten, genauer gesagt brüht er die Wassermoleküle in der Haut mit Hilfe von Mikrowellen kurz auf. Man glaubt es erst nicht, aber offenbar hat das unfassbare, unerträgliche Schmerzen zu Folge, vor denen man nur noch wegrennen kann, wobei, tut man dies, keinerlei Folgen der Behandlung zurückbleiben. Ungetrübtes und folgenloses Schmerzensglück also, wer wollte da keinen Krieg vom Zaun brechen.


20.09.2007 | 03:36 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Therapeutisch sterben

Füsse kalt? Leichtes Frösteln? Schon blaue Lippen? Zähneklappern? Reicht Ihnen alles nicht? Dann begeben Sie sich zur Therapie Ihrer Ansprüche in Sachen Kältetherapie in den brandneuen ThermoSuit, ein Gerät, das den Körper des Patienten komplett in frisches eisgekühltes Eiswasser einpackt, das nebendran in einer Kühlbox extra für diesen Zweck schön kalt gehalten wird. Das High-Tech-Ding hat, hier zitieren wir am besten, the potential to quickly cool these patients conveniently and rapidly, und zwar, wie man dem dazugehörigen Video entnehmen kann, in einer knappen halben Stunde (soviel Zeit muss man wohl haben) runter auf cirka 33 Grad Kerntemperatur. Praktisch ein künstliches Kanada, dabei aber viel handlicher, dieses fantastische neue Ding, das seinen Weg machen wird.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Nie mehr frieren


18.09.2007 | 14:19 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Schlaflos 0.9beta


Vorschlaghammer (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Neue Supersoftware mit Web 2.0 Outfit: Die Innovation namens Pzizz (grauenvolle Produktbezeichnung, bitte mal durchdeklinieren, sehen Sie?) soll das Einschlafen erleichtern. Wir haben das kurz ausprobiert und einen 15-min Energizer Pzizz, argh, Schlaf durchgeführt, den man auf der Website kostenlos downloaden kann. Metallisches Dröhnen im Hintergrund, eine feste Männerstimme rät zum Ausruhen, kein Problem, die Augen werden ganz schwer, der Kopf fällt schon zur Seite, es scheint zu wirken, das Metallzeug ... Da auf einmal empfiehlt die Stimme im Kopf, nein, vom Computer die Entspannung des Körpers, und zwar jeden Muskel einzeln, von den Zehen bis zum Kopf (Muskeln im Kopf?). Was für ein Stress, es gibt hunderte von diesen Muskeln! Wie soll man bitte dabei einschlafen? Kaum ist man endlich durch mit den Muskeln und wieder mal kurz vorm Einschlafen, da meldet Es sich wieder, und erklärt einem, wie entspannt man gleich aufwachen wird, na toll. Und kaum hat man das überstanden, da endet das Metallische und wechselt in sanfte synthetische Harmonien, immer noch untermalt von dauerhaften Kommentaren über die Qualität des gerade erreichten Entspannungszustandes. So, zehn Minuten sind um, das muss an Erholung für heute reichen. Pzizz, sinnloseste Software seit Erfindung eines weichen Bettes. Kaum hat sie mich endgültig geweckt, verlangt die Stimme von mir, ich soll aufwachen.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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