Riesenmaschine

28.05.2007 | 18:39 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Ende des Revolverförmigen


1000-Watt-Fön (Foto: Bathroom Graffiti)
Lange wurde die Riesenmaschine-Serie "Tipps für einfallslose Designer" vernachlässigt, es ist Zeit für ein Update. Zu Philippe Starcks gewehrförmigen Lampenfüssen, der Wodkaflasche in MG-Form, dem Bass in MG-Form und dem Vibrator in Revolverform sind mittlerweile ein Fön in Revolverform und eine Fernbedienung in Revolverform hinzugekommen. Liebe Designer, ja, es herrscht Krieg an mehreren Stellen der Welt. Aber erstens darf ein Designtrend dann als amtlich tot gelten, wenn er im Föndesign angekommen ist, und zweitens gibt es da draussen mittlerweile weiss Gott zeitgemässere Kriegswerkzeuge, den aus Seife geschnitzten Flugzeugträger zum Beispiel. Tipp aus der Kriegstrendforschung: Bis auf weiteres stattdessen beim Klassiker "Flecktarndesign in alles einbauen" bleiben, damit kann man überhaupt nichts falsch machen, Flecktarn wird für immer schön und modisch bleiben.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vibrations-Alarm


22.05.2007 | 14:15 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Hobbyriegel


Bild typähnlich (Foto: radiofish, Lizenz)
Die vollständige Erfassung aller international verfügbaren Schokoriegel, das soll unser Auftrag sein. Heute wieder ein rarer Vertreter aus der Gattung der Snickers-Derivate. Nach dem irischen Starbar, einer Spielart der allseits bekannten Dark-Side-Legende Cadbury Wunderbar, geht es diesmal um ein offenbar exklusiv südamerikanisches Exemplar mit dem total einfallsreichen Namen Hobby, das präzise wegen dieses Namens ungooglebar ist (Hinweise, die zur Ergreifung usw.). Alles, was wir über Herkunft und Tradition von "Hobby" berichten können, stammt aus mühsamer Feldarbeit: Er wird offenbar von der Industria de Alimentos (aha, aha) in Santiago de Chile hergestellt und auf jeden Fall von der chilenischen Fluggesellschaft LAN auf ihren zahllosen Kurzflügen vertrieben. Ausserdem unterscheidet sich Hobby von seinen weniger konspirativen Snickerskollegen durch eine Spur Überangebot an Karamel. (Zur Erinnerung: Snickers-Derivate bestehen aus Karamel, Schokolade, Nougat und, im Unterschied zu Mars-Derivaten, Erdnuss, in Pasten- und/oder Grobform). Die leichte Mehrwertspur Karamel sorgt dafür, dass am Schluss ein deutlicher Karamelrest im Mund verbleibt, versehen mit Nusssplittern, der zäh zwischen den Zähnen hängt – ganz genauso wie damals, als wir heimlich Toffifee lutschten, und mit Karamelmundresten bestraft wurden (Toffifee, eine Art Snickers-Praline mit Hasel statt Erde). Enigmatisch verwirft sich also Nostalgie mit Aufbruch in dem südamerikanischen Geheimsnickers.

In der nächsten Folge: der kanadische Sidekick.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Unterschätzte Forschungsgebiete


19.05.2007 | 14:16 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Nasenglasen


Fünfzig Dollar sind nicht zu viel für ein Glas mit Nasenloch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Sprichworte können manchmal auch irren. Der Lauscher an der Wand zum Beispiel zieht sich beim Versuch, seine eigene Schande zu hören, in der Regel Halsschmerzen und Verspannungen zu, manche scheitern beim Schandehören gleich ganz. Die Ohren nämlich sind zu nah am Kopf angebracht. Umgekehrt ragt die Nase dann wieder zu weit von ihm weg. Das ist zwar gut, sonst könnte man die Menschen nicht so leicht an ihr herumführen, es ist aber auch schlecht, denn sie kommt einem so dauernd in die Quere, ein hin und wieder beklagter, aber selten ernstlich angegangener Weltmissstand. Danken muss man daher Hammacher Schlemmer, den selbsterklärten Anbietern des Unerwarteten, für ihr Weinglas mit Nasenausfräsung. Endlich kann man beim Weintrinken seinen Zinken in eine Glaskerbe stecken, wie Gott sich das beim Schöpfungskonzeptpapier ja ursprünglich mal gedacht, aber dann später in der Werkstatt vergessen hatte. Wenn jetzt noch was erfunden würde, mit dem man den Zwischenraum zwischen Ohr und Wand überbrücken kann, rückte unsere Schande endlich in hörbare Nähe.


18.05.2007 | 18:30 | Anderswo | Sachen kaufen

Weniger wohnen


Wohnen im eigenen Schlüsselanhänger (Foto: Tumbleweed)
Vielleicht wird es Zeit für die Einführung einer neuen Riesenmaschine-Rubrik "Besitzlosigkeit". Denn wenn Musiksammlung, Büchersammlung, Pornosammlung, Spielesammlung und Arbeitsplatz ins Internet, in ein handliches Notebook oder auf eine Kugelschreiberspitze passen, drängt sich ja doch allmählich die Frage auf, warum man mühsam 45 Quadratmeter bewohnen soll, wenn es auch 10 täten. Wohin mit dem ganzen Nichtbesitz? Diese Frage beantwortet die kalifornische Tumbleweed Tiny Houses Company. Schon für wenige tausend US-Dollar bekommt man ein fertiges Haus, das man via Paypal bezahlen und sich anscheinend per Post zusenden lassen kann. Die Inneneinrichtung ist im Haus und im Preis bereits enthalten und wird vermutlich von französischen Microsaniteurs gefertigt. Blöd nur, dass das Company Portfolio und das Small House Book nicht als PDF, sondern nur als – wenn auch sehr kleine – Papierausgaben erhältlich sind. Vielleicht passen sie unter eine Hausecke, falls mal was wackelt.


09.05.2007 | 11:45 | Berlin | Sachen kaufen

Gleise? Nur von Spitzke!


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Eventuell wird es für immer ein Rätsel bleiben, weshalb Gleishersteller grossflächig auf Strassenbahnen werben, noch dazu mit dem Spruch "Spitzke – Die Gleis-Power". Auf der anderen Seite: wo sollten sie sonst werben. Auf den Slogan "Deine Bahnen fahren leise, nimmst Du Spitzkes Spitzen-Gleise!" ist man leider nicht gekommen.


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