18.08.2006 | 02:36 | Was fehlt | Sachen kaufen
 Frisst Konzertflügeleier wie andere Gadgets Strom. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Im Anfang war die Erde bekanntlich wüst und leer, und insbesondere gab es damals keine Klaviere oder Flügel. Dann geschah eine Weile lang nichts, jedenfalls nichts musikalisch Relevantes. Schliesslich aber bildeten sich Tierdärme in der Ursuppe und machten Geräusche, wenn man an ihnen zupfte, die Dance-Evolution kam in Gang, und ruckzuck streiften gewaltige Donnerkästen voller Metallsaiten über geflügelte Urbühnen, und jagten und verschlangen hilfloses Konzertpublikum. Das ist mehr oder weniger bis heute so.
Aber ihre enorme Grösse wird den Klavieroiden ebenso zum Verhängnis werden wie zuvor schon den Dinosauriern und dem Planeten zwischen Mars und Jupiter. Spätestens seit Moogs Basteleien schrumpfen die Geräuschmonster wieder, und ein vorläufiger Höhepunkt ist jetzt mit dem virtuellen Elektroklavier erreicht, in dem DID die Technologie der schon seit Jahren erhältlichen Virtual Laser Keyboards, die ja auch schon keiner brauchte, endlich zur Herstellung nichtvorhandener und unspielbarer (2 Oktaven, keine Anschlagsdynamik) Musikinstrumente verwendet. Der nächste Schritt auf dem Weg zum völligen Wiederverschwinden des Klaviers wäre dann wohl ein komplett fiktives, virtuelles unspielbares Elektroklavier. Aber wer dächte sich sowas aus?
07.08.2006 | 12:19 | Anderswo | Alles wird besser | Was fehlt | Essen und Essenzielles
Manchmal sind chinesische Produkt- und Markennamen wirklich imponierend brutal auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten: So stehen auf dieser bereits hastig leer gemampften Erdnusspackung die vier Zeichen 'Jiu Gui Hua Sheng', wobei 'Hua Sheng' Erdnuss und 'Jiu Gui' Alkoholteufel bedeutet. Letzteres ist die landläufige chinesische Bezeichnung für einen Alkoholiker. Wer also diese, übrigens sehr gut mit Salz und getrockneten Chilischoten gewürzten Erdnüsse erwerben will, sagt am Wasserhäuschen in Peking: "Äh, und dann noch ne Packung Alkoholikererdnüsse, bitte." Wäre Gleiches wohl auch im Rest der Welt möglich? In Deutschland gar, im Porscheladen: "Ich glaube, ich nehme 'Angeberkarre 911 Turbo' in Silbermetallic da hinten"? Im Handyshop: "Hm, das Hartplaste-Handyschutzhüllen-Modell 'Vollhorst' gefällt mir ganz gut." Auf dem Weg ins Theater: "Ich seh' heute mit meiner 'Zahnarztgattin' ein Stück von 'Schlingensief'." Schön wär's.
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31.07.2006 | 14:55 | Was fehlt | Sachen kaufen
 Eigentlich doch gar nicht so nützlich, denn das Label zeigt nur 7 Tage statt sinnvollerweise 2 Jahre an (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Liebe Gadgetblogger, es gibt sehr viele von euch, und tagein tagaus besprecht ihr die herrlichsten neuen Produkte voller RFID und LED, die unser Leben besser, schöner und glitzernder machen. Oder sagen wir: theoretisch machen könnten, denn von zehn Wunderdingen, die ihr besprecht, gibt es fünf überhaupt nicht zu kaufen, weil es sich um Prototypen handelt – an dieser Stelle möchten wir übrigens ein Riesenmaschine-T-Shirt für den ersten Leser ausloben, der uns ein Beispiel für einen einzigen Designer-Prototypen nennt, aus dem jemals ein fertiges, käufliches Produkt wurde – und von den anderen fünf sind vier in Deutschland nicht erhältlich. Tragische Beispiele aus jüngster Zeit sind das abgebildete Timestrip Smart Label, das anzeigt, wie lange eine Lebensmittelpackung schon geöffnet ist, und der Turbo Charge, ein Adapter, mit dem man jedes Handy an eine AAA-Batterie anschliessen kann.
Es gibt ja in Deutschland, wie man hört, immer noch Menschen, die kein einziges Blog betreiben. Können wir vielleicht einen davon überreden, ein Gadgetblog zu gründen, in dem ausschliesslich Käufliches mit Link zum Händler angepriesen wird? Oder wenigstens konsequenterweise das Gegenteil, ein Gadgetblog voller frei erfundener Geräte, die garantiert niemals irgendwo zu erwerben sein werden? Halt, Moment, dafür gibt es das Riesenmaschine-T-Shirt.
23.07.2006 | 13:29 | Anderswo | Alles wird besser | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Ganz ohne Neutronenbombe (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn nicht so viele Menschen auf ihr rumlaufen würden. Dabei sind jetzt nicht nette und praktische Menschen gemeint, wie die Erfinder des Göffels mit eingebautem Messer oder des Flip Flop Mops, sondern der gemeine Mensch, der einem in Supermarktschlangen, auf Rolltreppen und im Strassenverkehr permanent im Weg steht. Auch auf Photos tummelt er sich gerne und stört sich nicht weiter daran, dass er so den Blick aufs Wesentliche versperrt. Doch da gibt es jetzt Abhilfe, und zwar in Form des Tourist Removers (via BoingBoing). Alles was man braucht, sind mehrere Photos vom gleichen Standort, auf denen mal der eine oder der andere Teil des gewünschten Motivs zu sehen ist. Und mit ein wenig Zauberey werden Strassen und Plätze menschenleer gefegt, wenn es doch immer so einfach ginge.
18.07.2006 | 11:26 | Was fehlt | Vermutungen über die Welt
 Hässliche Brötchen gehören nicht ins Fernsehen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Quatsch, mehr Quatsch, aber teuer, aufwändig und gutaussehend muss er sein", so eine der Thesen zur Rettung des Fernsehens am Schluss der zweitägigen Tagung auf Sylt, die bereits anderswo in einigen Worten Erwähnung fand. Bringt man konkrete Vorschläge in diese Richtung, so stösst man extrem schnell auf die dreifaltige Krux des betagten Mediums: a) gibt es schon in Amerika (Beispiel Mythbusters), b) wurde bereits letzten Freitag in "aspekte" gezeigt, c) funktioniert nur im Internet. Der trefflichste Beweis für den dritten Sargnagel des Fernsehens ist das sagenumwobene und hochkomische Schrödingersche Paradoxon-TV, das in einer Vielzahl von interessanten Plagiaten seit Jahrzehnten leider immer wieder von Unterhaltungsmachern abgelehnt werden muss und daher noch nie zur Ausstrahlung kam. Das Paradoxon lautet wie folgt: Entweder lebt die Katze oder sie ist tot, man weiss es immer erst, nachdem man den Fernseher eingeschaltet hat. Auf einem Kanal soll nach dem Einschalten entweder eine tote oder eine lebendige Katze erscheinen, wobei sich der Katzenstatus jeglicher Vorhersage entzieht. Die tiefe Ratlosigkeit, die ein solches innovatives Fernsehprogramm beim Zuschauer auslösen würde, verbunden mit der streng individualistischen Freude und Erleichterung nach dem Einschalten liesse die Welt in eine neue Welle des Hedonismus taumeln. Jedoch weiss der Fernsehsender gar nichts über den Ein- und Ausschaltprozess seiner Zuseher, und ist daher nicht imstande, darauf angemessen zu reagieren. Ein Medium, das zwar sendet, aber seine Zuschauer nicht sehen kann, das ist viel schlimmer als Beethoven nach der Erblindung, die nie stattfand (auch eine Art Paradoxon). Beethoven übrigens ist schon lange tot, das kann man als gut gesichert festhalten.
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IN DER RIESENMASCHINE
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"Der rote Kakadu", Dominik Graf (2006)
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