Riesenmaschine

01.12.2006 | 12:32 | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder

Lieb gemeint, Sony Ericsson, aber lass mal


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Vor kurzem stand hier der Aufruf, verständliche Piktogramme zu Indifferenz und Ignoranz vorzuschlagen. Umgehend schaltete sich Sony Ericsson ein; die selbstlose Zuverfügungstellung des Logos ist zwar löblich, aber nicht besonders durchdacht. Man kann schliesslich nicht von jedem verlangen, dass er ein Airbrush-Set mit sich herumschleppt, um Heike aus der 9B zu sagen, dass sie doch nur so mittel ist. Oder den ganze Aufwand für die einfache Mitteilung, dass man mit Tomte nicht so viel anfangen kann?

Besser wäre es, die Kontur einer Milz für eine indifferente Haltung zwischen Personalpronomen und Objekt zu platzieren. Zu jedem hinlänglich platten Kringel gibt es einen Organismus, dessen unverstandenes Lymphorgan darauf passt. Es sagt sich ohnehin leichter: Ist Milz, wie laut du deine Musik hörst.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Ich ... Neukölln


18.11.2006 | 17:50 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Häuser zu Botschaften


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Dem Lebensverbesserungsblog Lifehacker entnehmen wir ein neues GoogleMaps MashUp, das ebenso witzig wie nur kurz witzig ist: Geogreeting.com, eine Seite mit Hausschrift. Jemand hat dort im bekannten, frei zugänglichen Satellitenfotomaterial Häuser rausgesucht, die aussehen wie Buchstaben. Man kann auch Links von den botschaftgewordenen Häusern verschicken. Kommt so die Menschheit voran?


16.11.2006 | 16:42 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Zeichen und Wunder

Fax an Space Invaders


kein C64 Spiel
Mit Konstanten ist das so eine Sache. Von Soft- und Hardwareentwicklern, die eine Obergrenze für irgendwas als konstant festlegen (99 SMS, 640 kB RAM) heisst es zu Recht, dieses Vorgehen wäre Ausdruck geistiger Trägheit, von Starrköpfigkeit und Fantasielosigkeit. Dass ein 128 Zeichen langes Liebesgeständnis per SMS nun plötzlich kein Platz mehr im Mobiltelefon haben soll, 4 Stunden Musik und 80 Fotos jedoch noch problemlos unterzubringen sind, wird genau von diesen Menschen verantwortet. Junges Glück wird so täglich noch im Entstehen vernichtet.

Den Schöpfer des Universums hingegen hört man noch sagen: "300.000 Kilometer pro Sekunde sollten eigentlich schnell genug für jeden sein." Nimmt man heute den Hörer ab, um einen guten Freund anzurufen, der gerade im Sternbild Herkules wohnt, klingelt sein Telefon erst 22.800 Jahre später. Und dann dauert es noch einmal so lange, bis das "Hallo? Wer ruft da während der Simpsons an?" aus dem Hörer bellt.

Egal! Je eher dran, desto eher kommt es an, dachte sich Frank Drake am 16. November 1974. Er schickte ein Fax, bekannt als die Arecibo-Nachricht, über die die Riesenmaschine exakt alle 32 Jahre berichtet, in damals wie heute trendiger Pixelästhetik an den wohnlich aussehenden Kugelsternhaufen Messier 13. Gut, dass er es schon damals gemacht hat, denn jetzt müssen die Empfänger schon nur noch 22.768 Jahre auf den Empfang warten und haben dann hoffentlich Papier und Tinte im Faxgerät, bzw. ihre Radioteleskopantennen in die richtige Richtung gedreht, und hören die entscheidenen 3 Minuten auch zu.

Hoffentlich kann sich die Menschheit an all das auch noch erinnern, wenn im 470. Jahrhundert auf einmal das Faxgerät klingelt und folgende Nachricht herausfällt: "Hübsch. Hängt jetzt hier am Kühlschrank."

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Rätsel für die ganze Welt


30.10.2006 | 17:57 | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder

Ein feste Hüpfburg ist unser Gott


Bild: inflatablechurch.com
Was tun, wenn die eigene Verderbtheit so weit vorangeschritten ist, dass man sich mit einem vorgetäuschten Leiden in therapeutischer Behandlung befindet? Und zwar nicht etwa wegen Schnupfen (Niespulver), sondern wegen Münchhausen-Syndrom (Phantasie und etwas medizinisches Fachwissen). Ist das noch gelogen, wenn die erlogene Krankheit also die Lügenkrankheit ist oder schon wieder gesund? Darauf haben vermutlich weder die feinen Herren Seelen-Zergliederer noch Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von und zu Münchhausen von Schloss Bodenwerder eine Antwort. In einer solchen Lage kann dann eigentlich nur noch Gott helfen. Da der bekanntlich aber ein oller Stubenhocker ist, muss man ihn dafür schon in seiner Wohnung besuchen kommen. Und weil die nicht unbedingt immer um die Ecke liegt, haben die Briten sich das nicht nur luftige, sondern auch mobile Gotteshaus ausgedacht, eine Kirche zum Aufpusten. Die armen modebewussten Muttis mit Münchhausen-by-proxy-Syndrom sind allerdings immer noch am Arsch. Sie dürfen mit ihren High Heels nämlich sicherlich nicht da rein.

Bettina Andrae | Dauerhafter Link | Kommentare (5)


25.10.2006 | 18:58 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Misttelefon


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Das Misttelefon (vormals Schneetelefon) ist eine vorbildliche Einrichtung der Stadt Wien. Es hat leider nichts zu tun mit dem tschechischen Misthaus, dem ehemaligen Aufbewahrungsort des Negativlöffels, und auch nichts mit dem Mistubishi. Dennoch wird es von der Wiener Bevölkerung mangels eines Schutzpatrons der Müllentsorgung in der Not gerne angerufen. Eigentlich gibt es am Misttelefon nichts zu verbessern, aber wenn wir – in Anlehnung an Smarties mit Haribo-Kern und Puma-Ferrari-Schuhe – einen Vorschlag machen dürften: Motorola böte sich als Co-Branding-Partner an, wie sich noch nie etwas angeboten hat.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Wahlverwandtschaften


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