Riesenmaschine

17.06.2005 | 01:27 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Das Ende einer Ballonfahrt

Etwas früher als erwartet ist der Riesenballon BLAST gelandet. Nach einem offenbar hektischen Flug von Schweden nach Kanada, über dessen Einzelheiten in diesem Blog berichtet wird, entschied man sich heute nachmittag, das Unternehmen zu beenden, um zu vermeiden, dass der Ballon noch weiter ins nördliche Polarmeer abdriftet. Von Texas aus, per Fernsteuerung, wurde das am Ballon hängende, drei Tonnen schwere Teleskop aus 40 km Höhe abgeworfen – und brauchte 45 Minuten, um die Erde zu erreichen. (Man verwendete natürlich einen Fallschirm, und zwar einen sehr sehr großen.) Es landete sanft und friedlich auf Victoria Island, irgendwo im hohen Norden Kanadas. Die Verantwortlichen äussern sich begeistert: "It's in excellent condition. BLAST is the prettiest thing we ever flew." Morgen wird der (wiederverwendbare) Riesenballon, zusammen mit Riesenteleskop und vielen Festplatten mit komplizierten Daten per Riesenhubschrauber abgeholt. Ein schöner Ausflug, denn auf Victoria Island sind es jetzt angenehme sechs Grad und die Sonne geht nie unter.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: BLAST off

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


16.06.2005 | 16:59 | Anderswo | Alles wird schlechter

Wege aus der PISA-Krise


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der District Redlands in Kalifornien reagiert modern und vorbildlich auf die schlechten PISA-Ergebnisse: dort wird Playstation-Unterricht eingeführt (Quelle: wired). Auf dem Sportlehrplan steht zunächst das Spiel Dance Dance Revolution, das über die eye toy-Kamera gespielt wird.

Der Screenshot zeigt, dass dieses Spiel auch einen gesellschaftlichen Beitrag leistet, weil es die Jugend angemessen auf die verwirrende, bekloppte Welt vorbereitet. Die USA finden damit Schritt für Schritt zu ihrer früheren Vorbildfunktion für Deutschland zurück: zum einen wählt man geschickt mit Playstation ein Fach, in dem die allermeisten Schüler a priori fabelhafte Noten haben werden. Zum anderen wird das Spiel mit "DDR" abgekürzt. Auf diese Weise würde in Deutschland auch die Entdramatisierung der jüngeren Vergangenheit durch blosses Rebranding gewährleistet.


16.06.2005 | 13:06 | Alles wird besser

Vertrauen in die Nase

Oxytocin heisst die Substanz, die künftig selbst denjenigen einen zutraulichen Freundeskreis verschaffen könnte, die damals bei der Sozialisation nicht aufgepasst haben. Einer kürzlich in nature veröffentlichten Studie von Michael Kosfeld, Markus Heinrichs, Paul J. Zak, Urs Fischbacher und Ernst Fehr zufolge ist es möglich, das Vertrauen von Menschen in andere beträchtlich zu steigern, indem man ihnen das Neuropeptid intranasal verabreicht. Schwierig nur, dass man bislang zuerst das Vertrauen der Leute gewinnen muss, um Ihnen überhaupt das Nasenspray verabreichen zu können. Hmm!

Ira Struebel | Dauerhafter Link


16.06.2005 | 11:47 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Tools für die Fernbeziehung III


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Bluetooth-Kuscheln und hugging wearables gut und schön bzw. doof und hässlich, aber was, wenn es mit der Fernbeziehung einmal nicht so gut läuft? Wenn alle empörten Mails geschrieben und alle elaboriert gezogenen Flunsche wirkungslos in der Distanz verpuffen? Mit seiner beinah transkontinentalen Reichweite empfiehlt sich für die Austragung solch leichter bis mittelschwerer Telekrisen das wild sling water balloon catapult. Was man braucht: das Katapult. Zwei parteiische Freunde, die finden, dass man selbst im Recht ist und die den entfernt lebenden Partner sowieso noch nie leiden konnten. Einer davon sollte sich mit Zeitzonen auskennen. Etwas Zielwasser. Und einen Ballon, in den man selbiges hineinfüllt. Der Rest ist rennen, warten, freuen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Tools für die Fernbeziehung II


16.06.2005 | 01:11 | Anderswo | Was fehlt

OOOMS


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Warum produzieren Designstudios eigentlich immer nur Prototypen und Vorzeigebildchen für ihre Website? Bei OOOMS gibt es die begehrenswertesten Dinge – nur leider nicht zu kaufen. Zumindest fehlt jeder Hinweis auf einen Vertrieb der vergoldeten Büroklammern, als Stromverteilerkästen getarnten Papp-Behausungen für Stadtnomaden, klassisch gemusterten Porzellan-Buttplugs, Schränkchen, deren Schubladen sich niemals gleichzeitig schließen lassen und total unnützen Holzklötze. Designer! So geht das doch nicht! Wir wollen das alles haben oder doch zumindest theoretisch haben können, falls wir mal dringend goldene Büroklammern brauchen. Kapitalismus, Kommerz, Angebot, Nachfrage, ist das so schwer zu begreifen? Dann müsstet ihr auch nicht mehr nebenbei im Callcenter arbeiten, um euer Designerhobby zu finanzieren.


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