Riesenmaschine

27.07.2005 | 17:23 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Telephonhörer


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Produkt ist nicht ganz neu, aber zum einen gehen gute Ideen immer und zum anderen kann man Produkten nicht vorwerfen, einige Monate vor der Riesenmaschine entwickelt worden zu sein. Es handelt sich um einen Telefonhörer, den man an Handys anschließen kann. Dahinter steht die Überlegung, dass es kein Gesetz gibt, nach dem Freisprech-Tools aussehen müssen wie hässliche Walkman-Kopfhörer für Vincent van Gogh. Sondern eben auch wie die Telefonhörer, mit denen man aufgewachsen ist, die man aus Filmen kennt oder die sogar so alt sind, dass man sie von Rechts wegen mit ph schreiben muss. Die sicherlich (wenigstens für zwei Wochen) smarteste Variante ist auf dem unteren Teil der Abbildung zu sehen – nämlich ein Bluetooth-Kabelende. Der Hörer führt ins Nichts und man kann trotzdem telefonieren, vor zehn Jahren wäre man mit so einem Gerät noch direkt eingewiesen worden. Zu kaufen sind die Hörer im Shop der Firma Hulger. Früher hiess dieses Unternehmen übrigens Pokia. Dann aber kam es zur Umbenennung wegen der Klageandrohung eines Handy-Konzerns, dessen Namen wir in diesem Zusammenhang geheimhalten wollen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bluetoothbrille


27.07.2005 | 15:14 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Papierrascheln

Verbindungslehre


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Über das Moleskine-Notizbuch an sich muss fast nichts mehr gesagt werden, außer natürlich, dass sein Wiederauftauchen einer der großen weltverbessernden Momente des 21. Jahrhunderts war. Die Riesenmaschine selbst wäre ohne Moleskine nicht denkbar gewesen bzw. der Plan sofort wieder in Vergessenheit geraten (s. Abb.). Alles weitere zu diesem Wunderding steht z.B. unter More Moleskine Hacks oder Mike's Moleskine Hacks (darunter wichtige Tipps wie "Cargohosen tragen, damit das Moleskine in die Beintaschen passt").


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Aber um das Moleskine vollzuschreiben, braucht man einen Stift. Stifte haben wie Feuerzeuge und Nagelknipser die Eigenschaft, nie da zu sein, wo man selbst ist. Zum Glück gibt es für alle diese Probleme eine einfache Lösung: Festbinden, und zwar das Feuerzeug am Raucher, den Nagelknipser an der Wand und den Stift am Moleskine. Prädestiniert für diesen Zweck ist der Diplomat "Grip", weil er nämlich 1. klein ist, 2. bereits eine Festbindeöse mitbringt, 3. die immerschreibende Space-Pen-Mine enthält (die man später keinesfalls durch eine andere, blödere ersetzen sollte) und 4. fast nichts kostet. 5. ist, wenn man Glück hat, sogar noch ein praktisches Befestigungsband mit Stift-Abmach-Funktion enthalten:


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Diese Kombination verbessert die Lebensqualität um etwa drei Prozent. Your mileage may vary.


27.07.2005 | 09:24 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Frohe Kreuzigung

Irgendwann kommt für jedes Kind der Tag, an dem es erfahren muss, dass der Weihnachtsmann nicht wirklich existiert, sondern bloß ein weiterer, von Coca Cola entsandter Bote des Großkapitalismus ist.


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Aber auch in anderen Kulturkreisen sind Konzerne untrennbar mit der Feier der Geburt Christi verbunden. So wird in Japan Weihnachten gefeiert, wenn auch nicht aus besonders religiösen Gründen, schließlich sind nur ein Prozent der Bevölkerung Christen. Weihnachten kennt man in Japan vor allem in zwei Variationen: Romanchikku Kurisumasu und Kentucki Furaido Kurisumasu. Beim ersten handelt es sich um das "Romantische Weihnachten", bei dem es darum geht, teuer essen zu gehen, um danach in einem (Stunden-)Hotel für eine Liebesnacht einzukehren. Beim letzteren handelt es sich um "Kentucky Fried Chicken Weihnachten". Zu Weihnachten gibt es in Japan unendlich lange Schlangen vor KFC Restaurants, warum ist nicht ganz klar. Manche sagen, dass Colonel Sanders in den Augen der Japaner dem Weihnachtsmann verteufelt ähnlich sieht, andere meinen, dass die kleinen Hähnchenkeulen sich prima in den kleinen japanischen Öfen, in die nie ein Truthahn passen würde, erhitzen lassen. Die wahrscheinlichste Theorie ist die, dass KFC mit geschickten Marketingkampagnen in Japan den Eindruck erweckt hat, dass für Amerikaner ein traditionelles Weihnachtsessen bei KFC ein MUSS ist.

Vor diesem Hintergrund lässt sich auch dieses Bild (hier in groß) erklären, das nicht etwa in einem Museum hängt, sondern das Erscheinen der DVD von Mel Gibsons erfolgreichem Slasherfilm "Die Passion Christi" bewirbt. Hier werden noch einmal alle beliebten japanischen Weihnachtsmotive versammelt: ein Weihnachtsmann, eine Packung Kentucky Fried Chicken, und viele romantische Rosen, besonders hübsch auf der Spitze des Kreuzes. Dass Weihnachten eher wenig mit der Kreuzigung Jesu zu tun hat, scheint da nicht weiter ins Gewicht zu fallen, sind schließlich beides Tage-mit-Jesus.


26.07.2005 | 23:40 | Supertiere | Alles wird schlechter | Sachen anziehen

Monstermäuse


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Eine oft wiederholte Schnurre aus dem Horrorgewerbe besagt, daß man an den Ängsten einer Epoche mehr über sie ablesen könne als an der offiziellen Geschichtsschreibung. Das mag so sein oder auch nicht; was aber ist mit den nicht herbeihalluzinierten, sondern tatsächlichen Monstern? Was sagt es über unsere Zeit, daß nicht mehr weiße Haie, Grizzlybären oder Riesenschlangen, sondern Monstermäuse die Autoritäten sorgenvoll das Haupt wiegen lassen? Monstermäuse, die sage und schreibe bis zu drei Mal die Größe von normalen Mäusen erreichen können. Mausleviathane! Mächtige Mausgebirge aus Maus!

Vielleicht sagt es ja gar nichts, jedenfalls ist es aber höchste Eisenbahn für Oberbekleidung, die unsere neuen Mäusemeister so angemessen begrüßt, wie diese hier die längst überfälligen Squid Overlords.


26.07.2005 | 20:24 | Anderswo | Vermutungen über die Welt

Krieg um die Hans-Insel?


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Neue Bedrohung für die Weltsicherheit: Schon bald könnte es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Kanada und Dänemark kommen. Gut, das sind eigentlich nicht sehr blutrünstige Nationen, aber diesmal geht es auch um viel, nämlich um eine kleine Felsinsel in der Arktis, die nur von einer Herde Robben bewohnt wird. Und es ist wirklich tödlicher Ernst. Schon seit zwanzig Jahren melden beide Länder Ansprüche auf "Hans Island" an, indem sie jeweils eine Flasche auf der Insel deponierten, die Dänen Aquavit, die Kanadier Whisky. Jetzt aber eskalierte der brisante Konflikt, und zwar weil der kanadische Außenminister die Insel kurz betreten hat. Das werden die Dänen nicht auf sich beruhen lassen, sie werden lautstark protestieren, und zwar mit einem Brief. Niemand schreibt Kanada einen Brief und kommt damit durch! Deshalb kann es nicht mehr lange dauern, bis sich die Verteidigungsminister beider Länder mit kleinen Papierkugeln bewerfen. In Wahrheit aber sind Dänemark und Kanada einfach nur klüger als alle anderen, denn wenn die Klimaerwärmung weiter anhält, wird die Nordwestpassage bald eisfrei sein und schon in wenigen hundert Jahren könnte "Hans Island" das Las Vegas der Arktis werden. Dafür kann man auch mal ein paar tausend Menschenleben eine Flasche Whisky aufs Spiel setzen.


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