Riesenmaschine

15.04.2006 | 19:36 | Anderswo | Supertiere

Bitte lasst den Puli leben!


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In Kanada müssen hunderttausende Robben sterben, in Recklinghausen hat man unter dem Motto "Keine Zeit für Zimperlichkeiten" 25.000 Schweine "brachial" getötet, weil sie ja im Gegensatz dazu während der herkömmlichen Verwurstung geradezu zärtlich aus dem Leben zu scheiden gewohnt sind. Und selbst wir Menschen, so verrückt es klingt, sterben einmal, brachial oder sanft, das wird man dann ja sehen, wenn es soweit ist. Nun rufen die Kollegen von der ungarischen Riesenmaschine dazu auf, dass der Puli sterben muss. Man erfährt dann aber, wenn man sich vom ersten Schock erholt und rasch einen Ungarischkurs absolviert hat, dass es sich nur um das Logo der Fussball-EM 2012 in Ungarn und Kroatien handelt (die Riesenmaschine berichtete). Vielleicht aber sollte der blöde Hund einfach nur wieder mal zum Frisör gehen.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


15.04.2006 | 12:40 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Japan-Kubismus


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Den krassen Gegenpol zum Prinzip Kawaii bildet in Japan der allgegenwärtige Kubismus, die Liebe zu Quadrat- und Würfelform. Nirgendwo sonst auf der Welt wird im Bereich der gehobenen Architektur so radikal am Bauhaus-Dogma der rechtwinkeligen Kantigkeit festgehalten – selbst wenn jetzt unfassbarer Weise der Nagakin Capsule Tower, wohl das kubistischste Bauwerk der Welt, abgerissen werden soll –, wobei der klassische White Cube sich gegenüber dem in Tokio verbreiteten Sichtbeton-Quader ausnimmt, wie ein ornamentales Verbrechen. Der graue Würfel ist an minimalistischer Schlichtheit nicht mehr zu übertreffen. Unangekränkelt jeglicher im Westen verbreiteter Skrupel hinsichtlich Aerodynamik und Spritverbrauch kommt dieses Prinzip auch auf der Strasse zur Geltung. Der nur in Japan erhältliche Kleinwagen Nissan Cube ist, wie der Name schon sagt, ein Würfel auf Rädern und allein dafür im Land der achtkantig aufgehenden Sonne sehr populär. Dass der rollende Mies-van-der-Rohe-Traum dermaleinst seinen Weg zurück ins Mutterland des Bauhauses finden könnte, gilt als unwahrscheinlich, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kawaii, Kawaii!


15.04.2006 | 06:08 | Vermutungen über die Welt

Neulich, in der Steinzeit


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So muss es gewesen sein: Ein entfernter Urahn des Menschen lag herum und bohrte in der Nase. "Mensch!", predigte die Evolution ihm streng, "so wird das nie was mit dem Rad, der Dampfmaschine, der Industrialisierung und dem Fortschritt. Selbst die Schimpansen, Grabwespen und Schmutzgeier beherrschen heutzutage den Werkzeuggebrauch!" Aber der Urahn betrachtete nur seinen Finger und sagte: "Ach, es geht doch auch so ..." Da riss der Evolution der Geduldsfaden, und sie pflanzte ihm einen überschiessenden Trieb ein, der ihm den Werkzeuggebrauch als Ziel allen Strebens und nicht als Mittel zum Zweck erscheinen liess. Der Urahn zog umgehend den Finger aus der Nase und erfand den Baumarkt, den lustigen Bananenschneider in Bananenform, die japanische Luxussäge und die Schneeballherstellungszange. Jetzt tat es der Evolution auch wieder leid, aber zu spät.


14.04.2006 | 19:59 | Anderswo | Alles wird besser

Kawaii, Kawaii!


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Kawaii heisst so etwas wie "niedlich" auf japanisch und markiert dort spätestens seit den 70ern so etwas wie ein allgemeines kulturelles Sehnsuchtsfeld, das weit über die universelle Anwendung des Kindchenschemas in Populärkultur, Produkt- und Character-Designs hinausgeht. Die Welt, so die implizite Annahme von Kawaii-Design (der sich die Riesenmaschine im Grossen und Ganzen anschliesst), wäre schon eine bessere, wenn nur alle Dinge niedlich aussähen. Kaum verwunderlich also, dass in Japan nicht nur Kleidung, Fernsehprogramm, Softdrinks den Geboten des Kawaii folgen, sondern neuerdings auch Shinkansen, so heissen in Japan die Hochgeschwindigkeitszüge. Der in der vergangenen Woche auf der Tohoku-Linie in Betrieb genommene Next-Generation-Bullet-Train Fastech 360-Z verfügt über mehrere Paare niedlicher Häschenohren. Die offizielle Begründung lautet, dass es sich dabei um eine Art Bremsschirme handelt, die ein schnelleres Anhalten ermöglichen sollen. Wir wissen natürlich, dass es sich dabei um einen Akt retrograder Rationalisierung handelt, und dass der Zug die Ohren auch so gebraucht hätte, einfach, weil es so kawaii aussieht.


14.04.2006 | 15:47 | In eigener Sache

Vorher Nachher T-Shirts: Letzte Erinnerung


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Da unsere Deadline für das Einschicken zu bedruckender T-Shirts auf den Ostermontag fällt, wird sie hiermit auf Mittwoch, den 19. April verlegt. Wer seine zwei T-Shirts morgen zur Post bringt, ist noch dabei. Alle anderen müssen notgedrungen eins der von uns mittlerweile beschafften T-Shirts mit goldglänzenden Werbeaufdrucken für Rentnerparadiese in Florida, Lilienstickerei oder Michael Schumacher erwerben.


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