16.08.2006 | 01:59 | Anderswo | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Whether we sleep or wake, the vast machinery of the universe still goes on. Viel zu selten bedenken wir diese kluge Erkenntnis von Thomas Paine und wollen lieber 24 Stunden am Tag wach sein und emsig an der Beförderung der menschlichen Angelegenheiten arbeiten. Dass es Unsinn ist, ausgerechnet den Polen in dieser Sache geringere Überzeugung als z.B. den Schwaben zu unterstellen, ist lange bekannt und durch das nebenstehend abgebildete Produkt noch einmal belegt. Im zukunftszugewandten Nachbarland gibt man sich nicht mit halbherzigen Lösungen zufrieden, hier kann selbst Tschechien einpacken, denn "No Sleep" enthält ein solides Gramm Taurin pro 100 ml, dazu 100 mg Guarana und Koffein in vorsichtshalber (uwaga!) ungenannter Menge. Es färbt das Gehirn schön bunt, macht die Augen blau und lässt selbst krumme Autobahnen schnurgerade erscheinen. Grafiken mit Wellenlinien überzeugen noch den letzten Skeptiker. Wenn man im herrlichen Polen wohnt, ist jede Minute Schlaf eine verschwendete Minute.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
09.08.2006 | 11:52 | Anderswo | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Einerseits ist das Originelle, Interessante und Exzentrische Lockstoff für Langweiler, und Fachleute meiden die Orte, an denen der Schleim der Interessanz klebrigbunt aus dem Boden quillt. Andererseits aber enthält der Reiseführer "Eccentric America" (eccentricamerica.com) neben ca. 950 Hinweisen auf verdammenswerte Kleinstadtparaden mit Froschmotto und Fledermausdevotionalien-Shops eben auch Informationen über das herrliche Forevertron, den vielleicht, vielleicht auch nicht, einzigen Grund, nach Wisconsin zu fahren. Als Amerika-Reiseführer eignet sich das Buch nur für hartgesottene Sam&Max-Fans, aber wer nach fremdenverkehrsbefördernden Konzepten für unattraktive Kleinstädte ("Future Birthplace of Captain Kirk" werden) oder Beschäftigungsideen für die Rente (Petersdom 1:1 aus leeren Flaschen nachbauen) sucht, wird hier fündig. Und für den Connaisseur gibt es Orte von vorbildlicher Langweiligkeit wie das Sandpapiermuseum von Minnesota (200 Sorten Sandpapier in 30.000 Farben).
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Appendix der Wahrnehmung
08.08.2006 | 21:41 | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Frédéric Beigbeders Roman "39,90" heisst in der (in Wirklichkeit viel billigeren) deutschen Taschenbuchausgabe immer noch genauso, im französischen Original jedoch "99 Francs 14,99 Euro 6 Euro" und auf Englisch "Was 9.99, Now 6.99". Ob man dem deutschen Leser nicht zutraut, zu erkennen, dass es sich weiterhin um dasselbe Buch handelt? Egal, jedenfalls drangen mit diesem Werk die Preise erstmals von der Oberfläche ins Herz des Produkts vor. Die nebenstehenden Haribo-Zahlenmännchen sind offenbar eine Sonderedition speziell für die Supermarktkette Plus ("Kleine Preise machen glücklich"), und wo das alles hinführt, kann man sich unschwer denken: "Du, Frau Meier, was kostet denn die '2,99'?"
In letzter Konsequenz besteht die Ware irgendwann nur noch aus dem Preis, und siehe da, das gibt es schon: ein Handy für 300.000 US$. Da Handys bekanntlich null Euro Sternchen kosten, erwirbt man hier für 300.000 $ offensichtlich nicht das Produkt, sondern eben genau dessen Preis. Sauber gelöst, so kommen wir voran!
31.07.2006 | 14:55 | Was fehlt | Sachen kaufen
 Eigentlich doch gar nicht so nützlich, denn das Label zeigt nur 7 Tage statt sinnvollerweise 2 Jahre an (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Liebe Gadgetblogger, es gibt sehr viele von euch, und tagein tagaus besprecht ihr die herrlichsten neuen Produkte voller RFID und LED, die unser Leben besser, schöner und glitzernder machen. Oder sagen wir: theoretisch machen könnten, denn von zehn Wunderdingen, die ihr besprecht, gibt es fünf überhaupt nicht zu kaufen, weil es sich um Prototypen handelt – an dieser Stelle möchten wir übrigens ein Riesenmaschine-T-Shirt für den ersten Leser ausloben, der uns ein Beispiel für einen einzigen Designer-Prototypen nennt, aus dem jemals ein fertiges, käufliches Produkt wurde – und von den anderen fünf sind vier in Deutschland nicht erhältlich. Tragische Beispiele aus jüngster Zeit sind das abgebildete Timestrip Smart Label, das anzeigt, wie lange eine Lebensmittelpackung schon geöffnet ist, und der Turbo Charge, ein Adapter, mit dem man jedes Handy an eine AAA-Batterie anschliessen kann.
Es gibt ja in Deutschland, wie man hört, immer noch Menschen, die kein einziges Blog betreiben. Können wir vielleicht einen davon überreden, ein Gadgetblog zu gründen, in dem ausschliesslich Käufliches mit Link zum Händler angepriesen wird? Oder wenigstens konsequenterweise das Gegenteil, ein Gadgetblog voller frei erfundener Geräte, die garantiert niemals irgendwo zu erwerben sein werden? Halt, Moment, dafür gibt es das Riesenmaschine-T-Shirt.
30.07.2006 | 11:55 | Vermutungen über die Welt
 Geh weg! Weg! Gsch! Nicht mit der nassen Nase stupsen! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Klar, wird sich irgendein findiger Militärstratege gedacht haben, wir verkleiden unsere Panzerhaubitze, unser GEZ-Einsatzfahrzeug oder unsere mobile Echelon-Station als süssestes aller denkbaren Fahrzeuge, als Zuckerwürfel auf vier Rädern praktisch, nämlich als Aixam Mega, womöglich noch mit Elektroantrieb! Und dann schreiben wir noch die harmloseste, rührendste Marke der Welt drauf und machen ein Nummernschild dran, das wie eine Spielkonsole klingt! Wer uns am Einsatzort entdeckt, wälzt sich hilflos vor Betrachterglück im Staub, während wir im Inneren ungestört unseren Machenschaften nachgehen! Und, na ja, dann ging der Plan auch auf.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Mädchenlogistik
- "Sudden Death" (ÜS)
- imaginärer Chef
- Overground (rockt voll)
SO NICHT:
- ein Zeichen setzen
- Marmorkuchentrockenheit
- Medienlogistik
- imaginäres Gehalt
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Train to Busan", Sang-ho Yeon (2016)
Plus: 11, 35, 79, 89, 119, 121, 148 Minus: 1, 46, 99, 140, 201, 202, 214 Gesamt: 0 Punkte
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