01.06.2006 | 01:18 | Sachen kaufen
 Urlaub mit eigener Milchkaffeetasse (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Niederländisches Milchkaffeetrinkerparadies (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Milchkaffeetrinker fühlen sich bekanntlich am wohlsten, wenn zwei Kellner ihr Milchkaffeegefäss ächzend herbeischleppen müssen. Vom niederländischen Designer Floris Schoonderbeek stammt diese – angeblich in den Niederlanden weit verbreitete – Endlösung der Kaffeetassenfrage. Ein Abkühlen des Inhalts unter Trinktemperatur wird durch eine holzbefeuerte Heizschlange (im oberen Bild vorne) vermieden. Die Dutchtub kostet in ihrer Standardausführung (6 attraktive Farben) 4.450 Euro, an Sonderzubehör sind verschiedene Transportanhänger und ein Aschenbecher erhältlich. Friss Staub, Bol!
28.05.2006 | 14:33 | Anderswo | Zeichen und Wunder
 Trittbrettfahrer: Finnische Punkbänd (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Schon länger bekannt ist die merkwürdige Vorliebe der in dieser Hinsicht schlecht bestückten Angelsachsen für deutsche Umlaute. In einer Erweiterung dieses Ansatzes und in Fortführung des legendären Fahrvergnügen-Experiments aus dem Jahr 1989 besinnt man sich in letzter Zeit auf dem nordamerikanischen Automarkt wieder auf deutsche Tugenden. VW wirbt mit "Fast as schnell", "Mach schnell" und "Das ist good event" sowie mit German engineers (hier, hier und hier bei youTube, wobei der German engineer vom Schweden Peter Stormare dargestellt wird). Deutsche Sprache wird hier offenbar eingesetzt als transzendentale Fortführung deutscher Wertarbeit.
Im Gegenzug beziehungsweise fast zeitgleich setzt Konkurrent Mercedes-Benz beim Bewerben der B-Klasse in Kanada mit überadventure, übersafe, überblast, übernormous und überkewl weiterhin auf den bewährten Umlaut, hier jedoch mit der nietzschesken Über-Anspielung, die im englischen Sprachraum seit Jahren nicht aus der Mode zu kommen scheint. Dem Frankokanadier übrigens, obwohl selbst ganz gut mit diakritischen Zeichen ausgerüstet, will man das Umlautvergnügen trotzdem nicht vorenthalten, und bewirbt in Québec das überaventure Mercedes konsequent als übersécuritaire, überfantastik und überénorme – eine echte Überübersetzung, bzw. eben gerade nicht.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Essen Sie meine Ünterhosen
27.05.2006 | 19:25 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Kein fühlender Mensch wird ableugnen können, dass der Dudelsack der König unter den Musikinstrumenten ist. Dass er in einer Gegend entwickelt wurde, in der auf jedem Quadratkilometer ein halbes Schaf und null Menschen leben, kann nur daran liegen, dass Dudelsackisten den lieblichen Klang ihres Instruments ganz für sich behalten wollen. Der letzte, konsequente Schritt in diese Richtung ist mit dem bei OhGizmo! gesehenen sacklosen Dudel vPipes jetzt getan: vPipes kann man in dichtbesiedelten Gebieten nach Mitternacht kopfhörertragend betätigen, in menschenleeren Einöden aber natürlich auch an einen Verstärker anschliessen. Leider scheint es sich um einen Prototypen zu handeln, der endgültige Preis soll wohl, wie anderswo im Web berichtet wird, knapp 1.000 Euro betragen. Hark hear the pipes not calling!
Allgemein geschätzt würde es nebenbei, wenn derselbe Hersteller sich nach Vollendung der vPipes der Produktion einer lautlosen Blockflöte widmen würde, die nicht mehr als 50 Euro kosten dürfte. Die Entwicklungskosten werden eventuell anteilig von Eltern und Anrainern von Grundschulkindern übernommen.
25.05.2006 | 17:30 | Vermutungen über die Welt
 Verlangsamt die Erdumdrehung: Auf Gegenständen stehen (hier war ursprünglich mal ein Bild von zwei Männern auf einem Stein zu sehen)Eines Tages wird die Erde aufhören, sich zu drehen, und die Folgen werden furchtbar sein oder aber eigentlich ganz praktisch: Irgendwo auf der Welt ist es dann immer hell und Sommer, irgendwo anders (mit etwas Glück nicht bei uns, sondern in Amerika) ist es immer dunkel und kalt, und wer dort dann kein staatlich gefördertes Solarhaus hat, baut sich keines mehr. Ungeduldige können ihren Beitrag dazu leisten, diesen Zustand schneller herbeizuführen, denn ähnlich wie in der Politik ist es gar nicht so, dass der Einzelne keinen Einfluss auf das grosse Ganze hat: Die Erdumdrehung wird durch so flatterhafte Faktoren beeinflusst wie Wind, der gegen Berge bläst, Gezeiten, Erdbeben und sogar Blätter, die von den Bäumen fallen. Hängen sie nämlich oben, so dreht sich die Erde durch den Pirouetteneffekt etwas langsamer, fallen sie wieder herunter, ist es umgekehrt. Alle, denen daran gelegen ist, dass das Weltende etwas schneller heranrückt (Zeugen Jehovas, Steuerschuldner), sind also gut beraten, ihre Bücher aus den unteren Regalfächern in die oberen zu verlagern bzw. am besten gleich aus dem Parterre in den fünften Stock zu ziehen. Nur so ein Tipp!
23.05.2006 | 18:42 | Anderswo | Sachen kaufen | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Ein Freund erzählte mir kürzlich, er habe anhand eines Londoner Stadtplans, dessen Anweisungen er blindlings gefolgt sei, den Harz in Deutschland durchquert", so der Situationist Guy Debord 1955 in "Einführung in eine Kritik der städtischen Geographie". Der Lonely Planet Guide to Experimental Travel versammelt 40 Vorschläge für experimentelle Reisen im Geiste des Situationismus und geht im Vorwort ausführlicher auf die schöne Wissenschaft der Psychogeographie ein. Unter den Reisevorschlägen, die man in Kurzform auch hier einsehen kann, sind ausgezeichnete Pläne wie die "Expedition zum K2" (in jeder Stadt wird das Planquadrat K2 erforscht) oder "Backpacking at Home" (vom Flughafen der eigenen Stadt in ein beliebiges Hostel, dort Abhängen mit australischen Rucksacktouristen, zurück zum Flughafen und nach Hause). Hässliche Gegenden verlieren ihren Schrecken, denn "when it comes to Experimental Travel, one place is as worthy as any other". Was wahrscheinlich beweist, dass es keine öden Orte, sondern nur öde Touristen gibt.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Bernsteinzimmer
- Weiße Zwerge
- Dampframmen
- rätoromanische Küche
SO NICHT:
- papierloses Büro (macht das Kraut nicht fett)
- Fächerfachgeschäft
- Lebensmittelmässigkeit
- Blaue Berge
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Adoration", Atom Egoyan (2009)
Plus: 5, 36, 48 Minus: 1, 2, 38, 43 Gesamt: -1 Punkte
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