21.03.2009 | 17:40 | Alles wird besser
Prototyp, Preis auf Anfrage (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die Vernachlässigung des Potenzials von Unterseiten entsteht, ist kaum in Zahlen auszudrücken. Denn rund 50 Prozent der Welttischflächen sind Unterseiten und bleiben vollkommen ungenutzt, während sich auf den Oberseiten jede Menge Kram stapelt und man nichts mehr wiederfindet (Ähnliches gilt für Regalbretter).
Inspiriert von Lösungen aus dem Textilbereich nutzt der Riesenmaschine-Wendeschreibtisch den vorhandenen Raum im Universum effizienter aus und erspart mühsames Aufräumen. Wenn die eine Seite voll ist, wird der Schreibtisch einfach umgedreht. Ein rein natürlicher, bewährter Effekt schafft auf der Unterseite wieder Ordnung, während der Nutzer auf der Oberseite fast ohne Unterbrechung weiterarbeiten kann. Gleichzeitig werden beide Schreibtischseiten regelmässig belüftet und vor Schimmel und Milbenbefall bewahrt.
Im Unterschied zu Wohnungen, deren Seitenflächen immerhin zur Aufbewahrung von Bücherregalen, Kleiderschränken und Bildern dienen können, bleiben die Seitenflächen von Schreibtischen allerdings weiterhin ungenutzt, ebenso wie die Abstellflächen an der Zimmerdecke. Am Riesenmaschine-Wendebüro (500% mehr Raum bei unveränderter Miete) wird noch gearbeitet.
17.03.2009 | 14:23 | Alles wird besser | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt
Abt. "Trennendes" (Foto: Lars Weisbrod)Im Baumarkt der Zukunft behauptet man nicht, in den Kopf des Kunden sehen zu können und dort zu lesen, was jener mit der Ware plant. Muss jemand, der ein Beil kauft, sich nicht in seiner Absicht, Weib und Kind zu erschlagen, verkannt fühlen, wenn man ihn dazu in die Abteilung für Gartenartikel oder Holzheizungszubehör schickt? Der Baumarkt der Zukunft ist nicht nach schlecht erratenen Einsatzzwecken gegliedert, sondern nach dem eigentlichen Sinn der Dinge.
Wie es im amerikanischen Marketingphrasenwesen heisst: Der Kunde will keinen Bohrer kaufen, er will ein Loch. Aber natürlich hat der Kunde auch kein Interesse an einem Loch, sondern er möchte zwei vormals getrennte Dinge miteinander verbinden, zum Beispiel einen Bilderrahmen mit der Wand oder den Raum ausserhalb der Umkleidekabine mit dem Raum innerhalb der Umkleidekabine.
Dabei hilft ihm die Abteilung "Verbindendes", hier finden sich Nägel, Leim, Draht, Vorhängeschlösser, Bohrer und Schnur, unter "Trennendes" aber Fensterscheiben, Beile, Abflussreiniger, Heckenscheren und Energiespartiere. Haken und Regalbrettwinkel gibt es bei den Schwerkraftantagonisten, Umgrabewerkzeuge und Mixer bei den Entropievermehrern, Staubsauger, Kühlschränke, Aufbewahrungslösungen und Besen bei den Entropieverminderern. Dunkle Farben und Glitzischwämme befinden sich bei den Absorbenten, helle Farben und Polituren bei den Reflektoren. Die Abteilung Energieformwandler enthält Leuchtmittel, Schraubenzieher, Trampoline und Öfen.
Im Baumarkt der Zukunft der Zukunft dann schliesslich wird man eingesehen haben, dass hierarchische Kategorien keine Zukunft haben, und es wird (wie in allen anderen Branchen) nur noch eine einzige Abteilung geben ("Sachen", 1.-4. Stock).
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Die Ordnung der Bücher
12.02.2009 | 09:55 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
Im Darwinjahr 2009 ist es endlich Zeit, dass Papst Benedikt XVI. ein paar Theorien exkommuniziert – und zwar aus der Gemeinschaft empirischer Könnte-so-könnte-aber-auch-anders-sein-Theorien in das göttliche Reich des analytischen Apriori. Denn dass, was lebt, sich auch evoluzioniert, das ist doch nicht zufällig so, nein, das ist in seiner Klarheit, Schönheit und Zugänglichkeit eindeutig eine begriffliche Wahrheit. Hinter der Evolutionstheorie ständen auf den Plätzen zwei und drei als Aufsteiger aus der Empirieliga dann der Energieerhaltungssatz und Smiths Markttheorie fest.
Weil das natürlich, wie alles in der Philosophie, entweder falsch oder trivial ist und Papst Benedikt gerade ganz andere Sorgen hat, kommt es gelegen, dass Leute, die sich wirklich auskennen, jetzt ein neues "Group Blog Devoted to General Philosophy of Science" gegründet haben, das den bescheidenen Titel It's Only A Theory trägt. Es ist nur eine Theorie, das ist ein Satz vom gleichen Schlag wie "Er will nur spielen" und "Wir sind nur Freunde", das heisst, er ist meistens wahr, nur manchmal nicht, zum Beispiel dann, wenn man an einem Felsvorsprung über einem gähnenden Abgrund hängt und wegen der Gravitation gleich herunterfällt. In dem Fall hilft einem aber auch das Apriori und der Papst nichts.
10.02.2009 | 22:40 | Alles wird besser | Sachen kaufen
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) Seit dem Aussterben der Dinosaurier, naja, oder zumindest seit dem Aussterben der steinzeitlichen Megafauna, oder, für manche, auch erst seit dem Untergang des Römischen Reiches oder dem Absatzeinbruch der SUVs, die allesamt als evolutionär eher unflexibel gelten, hat sich der wirre Irrglaube breitgemacht, dass Dinge eine optimale Grösse besitzen, die es weder zu unter- noch zu überschreiten gilt, dass "grösser" also gar nicht gleichbedeutend mit "besser" ist. Das ist natürlich totaler Humbug! Gross ist neben nachtleuchtend und WLAN-fähig nach wie vor die wichtigste und tollste Eigenschaft, die ein Produkt haben kann. Grösser ist einfach mehr und mehr ist nun mal toller als wenig (man denke an Pizza). Und wenn mir jetzt bitte mal jemand auf meinen neuen Sitzball helfen würde?
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Riesenwelten
23.01.2009 | 22:42 | Alles wird besser | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder
Foto aus dem besprochenen Blog (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) Trends. Umlaute. Nagetiere. Limonadegetränke. Ausserirdische. Saturnmonde. Werbung. Weltdingsbumstage. Joghurts bzw. Shampoos. Internet in Bussen und Hotels. Gadgets. IKEA. Zürich. Markennamen. 2D-Videospiele. Finnland. China. Farben von Lebensmitteln. Uhren. Street Art. Berlin. So viele Dinge, über die man viel mehr berichten müsste, doch wo fängt man an? Wir stehen da wie ein Esel vor 32 Heuhaufen und kommen letztlich zu überhaupt gar nichts mehr, vor allem wo jetzt auch noch alle twittern oder gar eigene Blogs aufmachen. Das deutlich verminderte Beitragsaufkommen 2008 reichte zwar trotzdem noch dazu, um vor einer Woche vom Medium Magazin als Journalisten des Jahres (Kategorie: Unterhaltung, Platz 3) ausgezeichnet zu werden, aber irgendwas muss sich ändern.
Die einfache Lösung: Ganze Riesenmaschineabteilungen werden fortan einfach ausgelagert. Zum Beispiel das von uns unter anderem hier, hier und hier behandelte Thema Verpackungsbetextung. Seit rund 3 Wochen kümmert sich darum nun, ohne dass wir damit irgendwas zu tun haben, das hervorragende Blog Bullshit Science, das von Hirseflocken über IKEA-Kerzen bis zum Klassiker Shampoo das gesamte Spektrum in diesem Bereich abdeckt und schon jetzt diverse Beiträge aus der "Das hätten wir selbst gern geschrieben"-Liga am Start hat. An weiteren Outsourcing-Schritten wird gearbeitet, aber dass sich endlich mal ein Blog des Themas "Gadgets" annimmt, bleibt wohl auch 2009 ein kühner Wunschtraum.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Democlowns verprügeln
- Monotaskingfähigkeit (besser als nichts)
- NATIZ! HITOLAR!
- Tugenden
SO NICHT:
- in den Puderzucker niesen
- Stromkasten als Theke
- "Diskutier-Bernd" o.ä. genannt werden
- Nacktfotos von Tieren zensieren
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Afro Samurai", Fuminori Kizaki (2007)
Plus: 22, 56, 58, 79 Minus: 1, 9, 27, 107, 134 Gesamt: 0 Punkte
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