Riesenmaschine

24.06.2010 | 11:13 | Anderswo | Papierrascheln

Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine – Tag 1

#1: Sabrina Janesch, "Katzenberge"
Plus: 1, 7, 19, 23, 37, 47
Minus: 3, 4, 10 doppelt, 18, 27, 34, 56
Gesamt: -2 Punkte
Korrekturen: Autorenhomepage nachgetragen

#2: Volker Altwasser, "Letzte Fischer"
Plus: 2, 3, 7, 10, 23, 43
Minus: 2, 4, 10, 18, 20, 27, 34, 45, 55, 76, 93
Gesamt: -5 Punkte
Korrekturen: Lastenausgleichs-Pluspunkt "Hat nicht in der NVA gedient" entfernt, Autorenhomepage nachgetragen

#3: Christopher Kloeble, "Ambrosisch"
Plus: 1, 2, 7, 14, 38, 55 doppelt
Minus: 1, 10 doppelt, 18, 20, 33, 95 doppelt, 102, 109
Gesamt: -3 Punkte
Korrekturen: Autorenhomepage nachgetragen

#4: Daniel Mezger, "Bleib am Leben"
Plus: 1, 2, 7, 10 doppelt 38, 39 doppelt
Minus: 4, 8, 10 doppelt, 18, 93
Gesamt: 2 Punkte
Korrekturen: Erlernten Beruf, ausgeübten Beruf und ungooglebare Wörter nachgetragen

#5: Dorothee Elmiger, "Einladung an die Waghalsigen"
Plus: 1, 7, 32, 34, 37, 39 dreifach
Minus: 3, 19
Gesamt: 6 Punkte
Korrekturen: ungooglebare Wörter nachgetragen

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Lesen, Schwimmen, Rechnen

Kathrin Passig, Angela Leinen et al. | Dauerhafter Link | Kommentare (19)


21.06.2010 | 00:54 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache

Lesen, Schwimmen, Rechnen


Links: Der attraktive Riesenmaschine-Preis.
Rechts: Glücklicher Gewinner.
(Klagenfurt, Wörtherseestrand, Foto: Kathrin Passig)
Am Mittwoch, den 23. Juni, beginnt eins der vier wichtigen Feste im Riesenmaschine-Jahr: die Klagenfurter Tage der deutschsprachigen Literatur. Wie schon 2008 und 2009 werden wir wieder den mit 500 Euro dotierten Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine verleihen. Die aktualisierte Kriterienliste steht für den diesjährigen Bewerb fest und kann erst für 2011 wieder geändert werden; Vorschläge bitte wie immer in den Kommentaren einreichen.

Während der Lesungen steht die punktvergebende Riesenmaschine-Jury vor Ort erfahrungsgemäss unter Stress, Zeitdruck und Badewunsch, nicht jedes in den Texten vorkommende Nagetier wird immer sofort entdeckt und gewürdigt. Wir bitten um Verständnis für den Fall, dass die vergebenen Punkte eventuell im Laufe der Lesetage noch nach oben oder unten korrigiert werden müssen, und werden diese Korrekturen in diesem Jahr transparenter als in den Vorjahren zu machen versuchen. Es handelt sich um ein wissenschaftliches Verfahren frei von jeder Willkür, das jeder Interessierte anhand des Kriterienkatalogs selbst nachvollziehen kann.

In Klagenfurt lesende Riesenmaschineautoren – diesmal: Aleks Scholz – sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Ergänzend zur Punktevergabe in der Riesenmaschine werden auf dem Schwesterschiff Lesemaschine lesevorbereitende und -begleitende Dienste geleistet.


04.06.2010 | 00:03 | Anderswo | Alles wird besser

The Intercity that never sleeps

also am besten, man schaffte das Anfangen komplett ab, so dass es weder Anfang noch Ende gäbe.

Denn Dinge anzufangen ist mühsam. Dabei liegt die Lösung so nah: Einfach keine Dinge mehr anfangen – aber dafür auch nie wieder mit irgendwas aufhören.

Dieses chinesische Konzept für einen Zug, der niemals hält, zeigt wie es geht. Ein Schnellzug trägt eine Art Sozius-Zug huckepack und klinkt ihn an Bahnhöfen sanft ein und wieder aus. Da Passagiere zwischen beiden Zügen während der Fahrt umsteigen können, muss der Schnellzug nie anhalten.

Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne, der Prokrastinateur weiss es, die Physik lehrt es uns. Anstatt Dinge enden zu lassen, wäre es


22.05.2010 | 02:32 | Anderswo | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Swissialism, update


Bratwürstchen-Kommunismus am Zürichsee (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wir haben ja an dieser Stelle schon mehrfach darüber gemutmasst, ob die Schweiz nicht eigentlich als verkappt sozialistisches Gemeinwesen die DDR in gut emuliert, zuletzt angelegentlich der öffentlichen Grills, die an innerstädtischen Plätzen zur freien Verfügung vorgehalten und regelmässig gereinigt werden. Aber was tun, wenn gerade keine Grillkohle und Anzünder zur Hand? Zum Wohle, Nutzen und Frommen auch dieser verpeilten Genossen hat der Sowjet der Stadt Zürich die Einrichtung öffentlicher Elektrogrills beschlossen und am Seeufer in Wollishofen, unweit der Roten Fabrik (!) auch bereits umgesetzt. Münzeinwurf: Fehlanzeige. Einfach Knopf drücken und Grillgut auflegen. Wo kämen wir denn da hin?

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Zürich-Spezial V: Der Beste Ort der Welt 1.9


14.05.2010 | 16:36 | Anderswo | Zeichen und Wunder | In eigener Sache

Warten mit Godot


So spielt man mit Studenten. (Foto: Helico, Lizenz)
Teil zwei der Reihe "Die Zentrale Intelligenz Agentur entdeckt totgeglaubte Kulturformen": Nachdem die ZIA 2008 das Radio gerettet hat, wird 2010, genauer: am Dienstag, dem 18. Mai um 20 Uhr, am Nationaltheater Mannheim die szenische Lesung des ersten ZIA-Theaterstücks "Warten mit Godot" stattfinden. Ein rasanter Ritt durch 2.000 Jahre Bühnengeschichte, gerade theaterfernen Schichten zu empfehlen.

"Es ist noch niemand so weit gegangen. 'Warten mit Godot' ist so sehr allem bis anhin Gesehenen voraus, dass es streng genommen unmöglich ist, ihm mit deutenden oder auch nur beschreibenden Worten nachzukommen. Eine Küche, ein Kartenspiel, das ist die ganze Szenerie von Anfang bis Ende. Vier Personen verbringen hier die Zeit – mit nichts. Sie heissen Godot, Bernd, Bernd und Bernd. Godot ist eigentlich mit den beiden Landstreichern Wladimir und Estragon verabredet, irgendwo auf einer Landstrasse an einem Baum. Aber die geschwätzigen Bernds und das auf ewige Fortsetzung drängende Kartenspiel erschweren seinen Aufbruch. Zwischendurch taucht Kasimir Blanko auf, ein reicher, blühend selbstgefälliger Herr, der einen Vortrag voll kluger Prophezeiungen verfassen muss. Währenddessen geht das Spiel weiter seinen Gang und man ahnt, Godot wird sich niemals losreissen können.

Was aber schon in einer solchen Zusammenfassung unmittelbar ins Auge springt, das ist die grosse Einfachheit und Reinheit der dramatischen Struktur. Die klassische Einheit von Ort, Zeit und Handlung wird gewahrt. Was aber hat Godot mit diesen Bernds zu tun und wer ist er? Keine einzige der möglichen Deutungen ist ihm erspart geblieben. Es hiess, er sei Gott, wie es ja die erste Silbe seines Namens sage. Es hiess auch, er bedeute den Tod – aber man würde mit gleichem Recht auch sagen, er bedeute das Leben. Von all dem kommt jedoch im Spiel nichts zur Sprache, es bleibt wunderbar konkret wie ein Kasperletheater für Kinder: Godot ist und bleibt ein Wesen, das zwei Vaganten an einem Strassenrand erwarten und das aber lieber mit den Bernds beim Kartenspiel in der Küche abhängt.

Das Drama ist, dass die Zeit vergehen muss und dass man wach bleiben sollte. Und alles, was sich auf der Bühne zuträgt, das sind die Formen dieses Wachseins – Karten spielen, Bier trinken, über Dinge reden. Und darum ist das Stück lustig, ja man möchte es sogar ein Meisterwerk des Humors nennen. Der Humor der ZIA bleibt nicht auf die belanglosen Bezirke des Lebens beschränkt, sondern durchläuft den ganzen Raum von Leben und Tod, und er tut dies nicht als eine Beigabe, vielmehr als die unmittelbare Gegenseite des Tragischen."


(Gerda Zeltner in der Neuen Zürcher Zeitung vom 10. März 1953)

Philipp Albers, Michael Brake | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


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"Emmas Glück", Sven Taddicken (2006)

Plus: 3, 27, 31, 42, 49, 51, 80, 85
Minus: 36, 38, 41, 63, 81, 123, 124, 125
Gesamt: 0 Punkte


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