21.08.2006 | 19:41 | Berlin | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Im Rahmen der Après Bunny Formate, denen wir zeitlose Klassiker wie Powerpoint Karaoke, Mutmassungen über Tiere und Riesenmaschine TV verdanken, testen wir am Mittwoch, 30. August, am experimentierfreudigen nbi-Publikum eine weitere Weltneuheit: Angelehnt an das Milgram-Experiment von 1961 werden freiwillige Vortragende mit einem medizinischen Reizstromgerät verkabelt, das vom Publikum gesteuert wird. Je schlechter der Text, desto brizzeliger das Bühnenvergnügen. Anders als im Originalexperiment sind die elektrischen Schläge und ihre Empfänger echt, es steht den Vortragenden aber frei, die Bühne vorzeitig zu verlassen. Die Dauer der Performance ist ein Produkt aus literarischer Qualität und Stehvermögen. So spannend kann Basisdemokratie sein!
Noch sind Plätze für entschlossene Autoren frei, die sich bitte baldmöglichst unter info@zentrale-intelligenz-agentur.de anmelden möchten; zu gewinnen gibt es einen Gutschein für ein Branding, ausserdem sind die Getränke für alle Teilnehmer kostenlos. Die Lesung wird medizinisch betreut.
19.08.2006 | 13:27 | Berlin | Alles wird schlechter | Zeichen und Wunder | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Wer gerne mal einen Wortfilter ausser Rand und Band erleben möchte, sollte unbedingt bei Zitty im Internet vorbeischauen: in schönster Riesenmaschinemanier werden da die Filmkritiken der Leser automatisch durchredigiert, bis etwas kryptische Botschaften wie die obenstehende übrigbleiben.
15.08.2006 | 14:16 | Berlin | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser
 Foto: World Photo Press/Atelier Bow WowIn der Berliner Neuen Nationalgalerie ist zur Zeit anlässlich des noch immer laufenden Deutschlandjahrs in Japan die bereits an anderer Stelle erwähnte Ausstellung Berlin-Tokyo/ Tokyo-Berlin zu sehen. Neben viel zu vielen und etwas beliebig zusammengestellten Exponaten aus rund hundert Jahren gegenseitig beeinflusster Kulturgeschichte sowie einigem bonbonfarbigen Blendwerk finden sich auch ein paar sehr hübsche Ausstellungsstücke: Beispielsweise ein Film, in dem der Filmemacher einem gefangenen Tintenfisch Tokio zeigt und ihn mit dessen Bewohnern bekannt macht. Und natürlich das Pet Architecture Museum des Atelier Bow Wow, das diverse Beispiele für Pet Architecture aus dem Tokioter Alltag dokumentiert.
Pets, companion animals of the people, are usually small, humorous and charming. We find what we could call "Pet Architecture", architecture having pet like characteristics, existing in the most unexpected places within the Tokyo city limits, erklären die Bow-Wow-Leute ihre Namenswahl. Das funktioniert so: Wenn zwischen einem Gebäude und dem Bürgersteig noch 60 cm Platz sind, dann baut man seine Fahrradwerkstatt eben in den Massen 0,4 x sehr viele Meter. Hat man hingegen für sein Lagerhaus nur einen ähnlich proportionierten Streifen von Tokio, dann spezialisiert man sich halt auf entsprechendes Verkaufsgut, z.B. sehr lange Rohre. Auch die Behausungen der Obdachlosen in Japan sind im Pet Architecture Museum vertreten.
Und weil Tokio gross und vollgestellt ist, die Grundpreise hoch sind und die Bauaufsicht nachsichtig ist, gibt es schon längst genug dieser winzigen Bauwerke, um damit ein ganzes Buch zu füllen. Sammlungen von Pet Architecture in anderen Städten wurden ebenfalls begonnen, was sehr löblich ist und unbedingt nachgeahmt werden sollte – allerdings darf man die ganze Sache auf gar keinen Fall hiermit verwechseln.
Dieser Beitrag ist ein Update zu Deutsch-Japanische Luftwurzeln II und Furbyhaus.
28.07.2006 | 03:56 | Berlin
Diverse Landschneckenarten finden nichts dabei, einander beim Geschlechtsakt einen Kalkpfeil einfach irgendwo in den Körper zu rammen, ohne lange nach Körperöffnungen zu suchen (die bei Schnecken eh nicht so zahlreich im Angebot sind). Stachelschweine bepinkeln ihre Weibchen vor dem Akt erst mal von oben bis unten, und Riesenkraken beissen einander beim Sex versehentlich Körperteile ab. Aber so hat es die Natur eben eingerichtet, Schnecke, Schwein und Krake hatten dabei kein Mitspracherecht.
Für den Menschen hingegen gibt es kein vorkonfiguriertes Sexualleben mehr; er muss seine unnatürlichen Praktiken aus einer grossen Vielfalt auswählen und zum Teil mühsam erlernen. Ort und Zeit seines Daseins spielen dabei eine erhebliche Rolle, siehe das Aussterben des Zopfabschneider- und des Tintenspritzfetischs. Wer sich in den unnatürlichen Praktiken der Gegenwart fortbilden möchte, in Berlin lebt und in der Lage ist, gnädig über die auch dieses Jahr wieder grauenerregende Website der Veranstaltung hinwegzusehen, sollte vom 28. bis zum 30. Juli die xplore06 besuchen. Alle anderen können sich ja mal mit hochgeklapptem Kragen in dieses Internet schleichen.
26.07.2006 | 17:31 | Berlin | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)"Sie haben für jeden eine Kugel", so steht es am Weisbeckerhaus in Berlin, das nach dem rechts im Bild aufgeführten Thomas Weisbecker benannt ist. Dass Weisbecker und Carlo Giuliani wie auch der unten rechts als Fussnote nachgetragene Georg von Rauch von deutschen bzw. italienischen Polizisten erschossen wurden, ist zwar unstrittig. Auch dass die europäische Exekutive über genügend Munition verfügt, um jeden Bürger des Erdteils in die ewigen Nichtwählergründe zu befördern, wollen wir aus Recherchefaulheit mal einfach so annehmen. Aber, so die Hausaufgabe: Wenn das Schweinesystem in 34 Jahren drei Bürger hingemeuchelt hat, wie lange braucht es dann, um mit den übrigen 730 Millionen Einwohnern Europas fertig zu werden?
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- krasse Moves
- Nicht aus Zucker sein
- vergoldeter Staub
- Retro-Navigationsgeräte auf Wollknäuelbasis
SO NICHT:
- RAZR V3 (hallo Software?)
- ungeplant versterben
- Felsenmeer (rockt nicht)
- ultrakrasse Moves
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Planet Terror", Robert Rodriguez (2007)
Plus: 1, 8, 10, 12, 21, 24, 25, 31 doppelt, 32, 37, 41, 64, 74, 77, 79, 80, 89 Minus: 82, 139 Gesamt: 16 Punkte
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