Riesenmaschine

23.09.2005 | 18:31 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

GameBoy goes Riesenmaschine


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Es gibt mal wieder einen neuen GameBoy. Zum 20. Geburtstag von Firmenmaskottchen Super Mario hat Nintendo dem "Alles kleiner"-Trend Tribut gezollt und vergangene Woche in Japan den GameBoy Micro auf den Markt geworfen. In punkto Größe und Design orientiert sich das Micro-Modell am Gamepad der ehrwürdigen NES-Heimkonsole, die Spiele lassen sich auf einem Zwei-Zoll-Display verfolgen.

Wem das etwas zu frickelig ist, dem sei eine Weiterentwicklung des Ur-GameBoys ans Herz gelegt: Der GameMan, über den wir im Make-Blog gestolpert sind. Der GameMan ist einen knappen Meter groß und kann fünf maßstabsgerecht vergrößerte Original-Module abspielen. Für eine ursprünglich geplante 2-Meter-Variante hatten die Entwickler von der University of California in San Diego leider nicht genug Geld. Dennoch begrüßen wir natürlich die Entwicklung derartiger Riesenmaschinen und wollen mehr davon. Ganz oben auf dem Wunschzettel: Der iPod Giga mit Speicherplatz für drei Jahrzehnte Musik und fußballgroßen Earplugs.


21.09.2005 | 13:00 | Nachtleuchtendes | Sachen kaufen

Glühbirnenhumor


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Keine gute Abteilung "Nachtleuchtendes" wäre vollständig ohne den Glow Brick des britischen Designteams Suck UK. Tagsüber speichert die in den Acrylblock eingelassene Glühbirne Licht, um es nachts wieder abzugeben. Suck UK wurde hier schon mal im Zusammenhang mit Flaschenöffnern für Mädchen genannt, zeichnet sich insgesamt aber leider durch denkfaulste Beschränkung auf den üblichen Designschrott aus: originelle Salz-und-Pfefferstreuer, originelle Weinaufbewahrungsgestelle, originelle Kaffeetassen und originelle Aschenbecher. Entsprechend enthält eben auch der "Glow Brick" leider innen ein Designerhumorelement in Form einer Glühbirne, d.h. das Ganze ist "made with a real light bulb", funktioniert aber ganz anders, haha. Da das Glühbirnenhumorelement in der amtlichen Rangfolge der lahmen Humorelemente gleich nach dem Gummiquietschehintern mit Ohren kommt, möchte man – nachtleuchtend hin, nachtleuchtend her – eigentlich nicht von Menschen nach Hause eingeladen werden, die so was besitzen. Außerdem wird schon sehr bald außer den Manufactum-Katalog-Herausgebern niemand mehr wissen, was das eigentlich mal war, eine Glühbirne. Wir erwähnen den "Glow Brick" also wirklich nur der Vollständigkeit halber.


19.09.2005 | 03:49 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Was fehlt

Über Wachen und Schlafen


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Viele Bereiche der Produktinnovation funktionieren ja, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade bedarfsgesteuert. Die Welt braucht keineswegs noch mehr originelle Salz- und Pfefferstreuer, wirklich nicht. Dass es aber immer noch keine auch nur halbwegs erträgliche Lösung des Weckproblems gibt, das merken auch Designer täglich am eigenen Leibe; zahllose Wecker-Innovationen sind die Folge.

Über den interaktiven Weckteufel Clocky, den man zum Abschalten erst mal einfangen muss, wurde hier bereits berichtet. Leider nach wie vor ein Prototyp ist die schon 2003 vorgestellte, sehnlich erwartete Leuchtbettwäsche von Rachel Wingfield, die morgens "im natürlichen Atemrhythmus" im Laufe von 15-20 Minuten immer heller leuchtet und so angeblich Depressionen therapiert, die biologische Uhr justiert, den Schläfer auf schmerzlose Weise aufweckt und nebenbei extrem hervorragend aussieht, noch viel besser als die nachtleuchtende IKEA-Bettwäsche.


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Genauso wenig erhältlich ist bisher der an Pendlerbedürfnisse angepasste Wecker Rise, der anhand von Daten zur Verkehrslage, die er selbstständig im Internet recherchiert, die Weckzeit anpasst. Keine leere Verheissung ist dagegen der für ca. 140 Euro seit August bereits erhältliche Sleeptracker, der wie eine Armbanduhr getragen wird. Durch Beschleunigungssensoren erkennt er die zum Wecken geeigneten REM-Phasen, in denen sich der Schläfer mehr bewegt und sowieso schon fast wach ist. Für leidenschaftliche Datensammler und Hypochonder zeichnet er nebenbei Daten über den Verlauf des Nachtschlafs auf.

Kompromisslos für immer unerhältlich bleiben wird voraussichtlich das bei Halfbakery vorgeschlagene Gel-Heiz-Kopfkissen, das zur richtigen Weckzeit per chemischer Reaktion heiss und steinhart wird. Nachteil: das Kissen muss jeden Abend zur Reaktivierung im Wasserbad gekocht werden. Man kann es natürlich so halten wie grosse Teile der Riesenmaschinenbelegschaft, und morgens überhaupt nicht aufstehen. Aber man darf sich auch nicht beklagen, wenn dann kein Geld für originelle Salz- und Pfefferstreuer da ist.


19.09.2005 | 02:43 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Itokawa, die beste Wurst am Himmel


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Heute abend ist völlig ungewiss, wer eigentlich Deutschland regiert. Was viele aber nicht wissen: Es ist eindeutig klar, dass Hayabusa die Macht auf Itokawa hat. Die kleine Wurst vor schwarzem Hintergrund ist nämlich gar kein Pantoffeltierchen, sondern ein etwas seltsamer geformter Felsbrocken irgendwo da draußen, der Itokawa heißt, weil, hm, weil zumindest Japaner wissen, wie man Himmelskörper benennt. ("Erde" – ist das etwa ein würdevoller Name für so ein großes Ding?) Seit letzter Woche wird dieser Felsen von dem japanischen High-Tech-Spielzeug Hayabusa umkreist, das zu Außergewöhnlichem fähig ist, wie die Abbildung unten beweist: STT! FBS! LIDAR! Und am allerbesten: ONC-W! Da sind wir Nichtjapaner sprachlos. Hayabusa fliegt auch nicht einfach so wie normale Raumschiffe, sondern hat einen Ionenantrieb, dessen Beschreibung sich so liest, als könnte man ihn aus Mikrowelle, Leuchtstoffröhre und einem Kugelschreiber leicht selbst zusammenbauen. Hayabusa hat anstrengende Jahre vor sich; auf dem Programm stehen unter anderem sehr viele Itokawa-Umrundungen und ein Landgang, bei dem ein paar Souvenirs besorgt werden sollen. Denn, und hier bahnt sich eine mittlere Sensation an: Hayabusa wird nicht einfach aufgeben, wie amerikanische oder russische Raumschiffe, sondern zu uns zurückkehren, um der Welt zu berichten, von sagenhaften Abenteuern auf Itokawa. Man kann sicher sein, dass wir live berichten werden, wenn es soweit ist.

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Aleks Scholz | Dauerhafter Link


16.09.2005 | 02:20 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Not a Lamp


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Wir haben an dieser Stelle bereits ausgiebig und mehrfach unser Entzücken über reverse Produkte bekundet, deren eigentlicher Sinn erst durch die Abwesenheit bestimmter Elemente entsteht. Via GNR8 erreicht uns mit einiger Verspätung die Kunde vom niederländischen Reversproduktdesigngott David Graas, der zwar seinen Lebenslauf nicht nur (doof) als Word-Dokument auf seiner Website verlinkt, sondern (doofer) als Word-Dokumentvorlage. Aber das verzeihen wir Herrn Graas gern, denn seine aus IKEA-Kartons hergestellte Serie "Not a Lamp" ist von sehr grosser Verdammt-warum-ist-das-nicht-von-uns-heit, und man muss ja nicht alles gleich gut können. Offenbar sind die reversen Produkte eine Spätfolge von Christian Morgensterns Gedicht vom Lattenzaun – wir sind sehr dafür und werden auch weiterhin allen Architekten huldigen, die den Zwischenraum herausnehmen und daraus ein grosses Haus oder wenigstens eine kleine Lampe bauen.


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