11.12.2005 | 22:10 | Supertiere | Sachen kaufen
 Hier war ein wirklich schönes Bild, leider nicht von uns, aber suchen Sie halt selbst nach Caterpillar 797 BRichtig schenken zu Weihnachten ist in Wirklichkeit genauso einfach, wie man es im Film sieht: Je nach psychischer Konstitution der Freundin schenkt man entweder einen total süssen Welpen oder ein total süsses Auto – jeweils mit einer roten Schleife um die Mitte. Dabei gelten dieselben Regeln wie beim Quartett: Supertrumpf ist Supertrumpf, und wer den links abgebildeten Muldenkipper (vermutlich ein Liebherr T 282 B Caterpillar 797 B) verschenkt, wird spitzere Entzückensschreie zu hören bekommen als der, der nur einen vergleichsweise smartoiden Rodedawg springen lässt. Der T 282 B 797 B bietet, so der Hersteller ein ganz anderer Hersteller, "eine Vielzahl von willkommenen Vorteilen", so kann man damit zum Beispiel schon den einen oder anderen Umzug (bis zu 360 380 Tonnen) selbst vornehmen, er fährt flotte 64 67,6 km/h, und kommt das Partygespräch auf schwierige Parkplatzsituationen oder Spritpreise, ist einem die Aufmerksamkeit der Zuhörer gewiss. Es gibt ihn vermutlich gegen einen vernachlässigenswert geringen Aufpreis auch mit gepimpten goldenen Radkappen und Unterboden-Neonbeleuchtung, ich muss schliessen, mir wird ganz schwummrig.
10.12.2005 | 17:08 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Erst im nächsten Krieg – oder wahlweise auch im Urlaub in ungebräuchlichen Ländern – werdet ihr merken, dass man Benzin, Petroleum, Butan und Propan in Campinggaskartuschen nicht an jeder Tankstelle kaufen kann. Insbesondere dort nicht, wo es gar keine Tankstellen gibt. Dann schlägt die Stunde des in Kevin Kellys "Cool Tools"-Blog gesehenen Sierra Stove. Der Campingkocher lässt sich mit beliebigem brennbarem Zeug (Hölzchen, Stöckchen, Autoreifen, Werke alter Meister) heizen, kocht einen Viertelliter Wasser in vier Minuten und braucht nur eine AA-Batterie für den Lüfter. Wer ganz autark sein will, ersetzt die Batterie durch einen Akku mit Solarladegerät. Kaufen kann man den Sierra Stove in Deutschland anscheinend nur im Wildwasser-Laden ab 66,50 Euro; allerdings nicht die nur 300 Gramm schwere Titan-Version (Basic-Version: 490 Gramm), die es vermutlich nur direkt beim Hersteller gibt. Wir wollen allerdings an dieser Stelle nicht verschweigen, dass man 300-490 Gramm Tragegewicht bzw. viel Zeit und Töpfewaschen einspart, wenn man auf warmes Essen ganz verzichtet. Wozu wurde schliesslich der Schokoriegel erfunden?
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10.12.2005 | 12:07 | Berlin | Sachen kaufen
 Man kann es bald nicht mehr sehen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Wer vorgestern nicht auf der Acne-Eröffnungsparty war und auch gestern die Release-Party des mit leichten Anlaufschwierigkeiten aber vielversprechend gestarteten Blogs Datenstroeme.de verpasst hat, das unser geschätzter Kollege Stefan Heidenreich zusammen mit Pit Schultz vom Bootlab betreibt (wir wünschen bei der Gelegenheit gutes Gelingen und schöne Datenströme) – der oder die hat heute bis 23 Uhr und morgen noch einmal tagsüber die Gelegenheit, sich dort beim "Holy.Shit.Shopping" auf entspannte und tendenziell originelle Art der Sorgen um die leidigen Weihnachtsgeschenke zu entledigen. Mit dabei ist die Galerie Neurotitan, der Reprodukt-Comicverlag , sowie ein paar weitere der üblichen Verdächtigen. Vielleicht sollte man aber auch die Gelegenheit nutzen, bei angenehmer ambitionierter Musik getreu der Fluxus-Devise Yoko Onos "Fühle den Raum", die unter anderem Julius Nerdinger auflegt, in den hübschen Räumen herumzuhängen. Es gibt nämlich Gerüchte, dass die Immobilie spätestens 2007 einer völlig anderen Nutzung zugeführt werden soll.
07.12.2005 | 17:58 | Berlin | Sachen kaufen
 Das inzwischen abgerissene "Ahornblatt" (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die nichtironisch gemeinte Wendung "früher war alles besser" ist ja zum Glück weitgehend ausgestorben. Die dahinterliegende Haltung nicht, denn in der Regel handelt es sich um eine der beiden grossen -talgien (Nos, Os), also um Gefühle, die der Riesenmaschine fremd sind und spätestens mit Übernahme der Weltherrschaft abgeschafft werden. Die weinerlich-wehmütigen -talgien dürfen jedoch keinesfalls verwechselt werden mit einem vergangenheitsbezogenen Kulturinteresse, etwa für die beschriebene Ostmoderne. Elegant auf der Grenze zwischen beiden Ansätzen tänzeln die Zornigen Kinder entlang, ein Projekt, das Sofakissen zum Kulturmedium erhebt. Geschickt werden die oft genug in Hassliebe verbundenen Bereiche Architektur und Innenarchitektur miteinander verbunden, indem auf die Kissen stilisierte DDR-Gebäudemotive aufgebracht werden. Die Botschaft wird auch durch den Namen transportiert, es geht um die derzeit bauenden Architekten, die keinen Respekt gegenüber den Bauten ihrer Väter zeigen, sondern sie nach und nach für ihre eigenen Parkhäuser und Einkaufszentren verschwinden lassen. Hinter diesem Projekt steckt die Berlier Firma s.wert design und damit Sandra Siewert, Ingo Müller und Dirk Berger, die sich als architektonisch-kulturwissenschaftlich ausgebildetes Trio mit Ostarchitektur beschäftigen und auch ein Buch über den Fernsehturm als grafisches Symbol ("Von der Partei zur Party") herausgebracht haben. Bezugsadressen und Bestellmöglichkeit findet man hier, ebenso wie das hervorragende Motto der schönen Kissen: "Fassaden zum Kuscheln".
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Ostmoderne.com
05.12.2005 | 11:44 | Nachtleuchtendes | Alles wird schlechter | Sachen kaufen
 uPod (Ugliest Possible Device) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Viele Menschen wissen nicht, dass die Riesenmaschine neben den 39 Autoren auch eine Heerschar von Rechercheursschergen beschäftigt. Traurigerweise kam es dabei kürzlich in den abgedunkelten Kellerhallen zu einem Unglücksfall: Eine visuell zartbesaitete Person geriet unvorbereitet in Sichtkontakt mit dem nebenstehenden Bild, der "Jeep Color TV/Radio/Lantern". Die Aufseher deuteten die Konvulsionen und blutenden Augen gleich korrekt – das hässlichste Gadget der Welt ist endlich entdeckt, der legendäre uPod (Ugliest Possible Device). Die Redaktion der Riesenmaschine wurde selbstredend sofort informiert, glaubte aber zunächst an einen Scherz, weil es sich beim Hersteller nicht um Siemens handelt. Inzwischen hat sich das Drama jedoch in seiner vollen Unästhetik über uns ergossen, und wir geben es natürlich gern an unsere Leser weiter. Mit diesem Gerät wurde nicht nur gezeigt, wie man heute ein Gadget für Menschen von gestern mit Technikschrott von vorgestern entwickelt, darüberhinaus fanden auch die schlechtesten auffindbaren Designrichtlinien für taiwanesische Spielzeug-Plastikroboter der 80er Jahre Anwendung. Auf provisorischer Basis wurde "hässlichstes Gadget der Welt" bisher von der Handyserie "Xelibri" geführt – nun muss der Platzhalter dem ersten echten Titelträger weichen. Die Kosten für diesen Zyklops sind mit 300 Dollar überraschend niedrig; Menschen, die so eine gerätgewordene Zumutung tatsächlich kaufen, würden wohl auch 3000 Dollar dafür ausgeben.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- auf Rettich mit Bettfransen schlafen
- Tschitti Tschitti Bäng Bäng fahren (statt SUV)
- alles von Frosta
- Schrecktinte (verschwindet spurlos)
SO NICHT:
- Abzockeria / Nepperia
- rollige Bettdecke (immer feucht)
- "OK" sagen, "HÄ?" meinen
- Kranzgeld fordern (überholt)
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Moon", Duncan Jones (2009)
Plus: 37, 107, 135, 140 Minus: 34 Gesamt: 3 Punkte
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