Riesenmaschine

18.07.2007 | 14:04 | Was fehlt | Essen und Essenzielles

Fütter mich!


Profibakterienesser im Anmarsch (Foto: fillyjonk) (Lizenz)
So schön der Bakterienzoo auf den ersten Blick wirkt, es fehlen doch Actionelemente, Fütterungszeiten zum Beispiel. Die populären Fleischfressenden Bakterien bieten sich an, scheiden aber aus, weil sie die meiste Zeit unter der Haut verbringen, die Gäste würden sie schnell abwählen.

Für die Eltern wäre der dekorative Bewuchs von Brot und Kühlschrank wohl interessanter, leider zeichnen dafür in der Hauptsache Pilze, also überhebliche Eukaryoten, verantwortlich, für einen sortenreinen Bakterienzoo ein Unding. Jede anständige Familie ginge bald wieder in einen Vogelpark. Stattdessen sollten die Bakterien sich lieber selber fressen, Bdellovibrio bacteriovorus liefert was fürs Auge, mit Mikroskopen kann man ihm beim Fressen anderer Bakterien zuschauen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Erneuerbare Niedlichkeiten


17.07.2007 | 04:18 | Zeichen und Wunder | Vermutungen über die Welt

Lederlügen


Leder Adelt, Berlin-Charlottenburg / Lederwaren Umsonst, Regensburg (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In diesen schweren, ach was, hervorragenden Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, konkret Vorhandenes und nicht nur rein Virtuelles zu verkaufen und nicht nur zu verleihen (wir berichteten), beschreitet der Lederhandel neue Wege. Vermutlich untersagen irgendwelche Gesetze, auf den schlecht laufenden Lederladen unverfrorene Lügen wie "Leder ist praktisch", "Lederhosen machen schön" oder "Lederkombis sind das Allergrösste überhaupt" draufzuschreiben. Ein Schlupfloch entsteht durch die Möglichkeit der freien Namenswahl – warum sich nicht einfach in "Hermann Adelt", "Klaus-Dieter Umsonst" oder wenigstens "Sarah-Louise Sommerschlussverkauf" umbenennen?


16.07.2007 | 12:24 | Was fehlt

Big-Brother-Zoo


Falsch: Wenig kundenorientiertes Rumhängen
(Foto: Yuv@L, Lizenz)

Richtig: Interessante Streifen, aufmerksame Haltung
(Foto: piglicker, Lizenz)
War es wirklich gut, das Wohlfahrtsstaatsprinzip auf den Zoo zu übertragen, kann man hinnehmen, dass alle Zootiere unabhängig von ihrer tatsächlichen Leistung entlohnt werden? Dass die langweiligen, immer nur stinkend herumliegenden Raubkatzen und die hospitalistischen Eisbären und Elefanten quersubventioniert werden durch die Arbeit der Erdhörnchen, Seekühe und Nasenbären? Andere, bessere Welten sind durchaus denkbar, zum Beispiel könnte man den Besuchern am Eingang Credits zuteilen, die sie in possierliche Tiere investieren. Futterzuteilungen finden auf der Basis eingenommener Credits statt – in freier Wildbahn haben schliesslich auch nur Tiere Bestand, die entweder süss aussehen oder Essbares produzieren. Langweilige Tiere wählen sich damit entweder selbst aus dem Zoo heraus und in die ewigen Jagdgründe, oder sie lernen rechtzeitig, an gut sichtbarer Stelle interessante Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Pinguine wären die neuen Ölmilliardäre unter den Zoobewohnern, die Evolution würde auch mal für sinnvolle Zwecke genutzt, und Zoos wären endlich mehr als nur sinnlose Tierquälerei.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Im Verbenzoo


... 129 130 131 132 133 [134] 135 136 137 138 139 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- voll auf die Zwölf

- Sein erstes Digitalfoto 2006 machen

- die süsse Garde (greift durch)

- Neustart an der Weinstraße

*  SO NICHT:

- Erdbeben zur Unzeit

- 3 Tage wach (wegen Cortison)

- Superbody durch Omas Napfkuchendiät

- Armbanduhr (überholt)


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"District 9", Neill Blomkamp (2009)

Plus: 1, 8, 37, 40, 48, 65, 67, 75, 79, 87,114, 123
Minus: 13, 19
Gesamt: 10 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV