Riesenmaschine

03.07.2007 | 03:28 | Supertiere | Fakten und Figuren

Damenwahl


Qualität schaut dich an (Foto: 65449462@N00) (Lizenz)
"Die Kosten der Partnerwahl sind ein wichtiger Faktor für die Modelle der Evolution, aber die Art dieser Kosten ist bisher vernachlässigt worden", lobt Robbrooks völlig zu Recht auf den Kommentarseiten eine kürzliche erschienene Arbeit in PLoS ONE, die das Verhalten von wählerischen Meerechsen auf den Galapagosinseln untersucht.

Das Ergebnis fällt auf den ersten Blick wenig ermutigend aus, Die Weibchen, die sich länger als andere in den Territorien von "high-quality, high-activity males" aufhielten, verbrauchten mehr Energie und starben im nächsten Jahr häufiger an den Folgen von El Niño. Allerdings heisst das im Umkehrschluss, dass es grosse evolutionäre Vorteile für die kraftraubende Partnerwahl geben muss. Wir unterlassen an dieser Stelle die übliche Übertragung auf den Menschen mit Witzen zu Schuhkauf, Martini-Trinken und Versatzstücken aus der Romantic Comedy. Schliesslich finden beim Menschen nur Teile des Balzverhalten in Lekking-Territorien statt, in denen sich die Männchen regelmässig zum gegenseitigen Beeindrucken zusammenfinden, die meisten schreiben lieber darüber.

Stattdessen lohnt der Blick in den häufig überlesenen Methoden-Teil, in dem zu lesen steht, dass die Messungen von Herzschlag (fH) und Körpertemperatur (Tb) mit chirurgisch implantierten Messgeräten ohne Todesfall vonstattengingen.

Anhang A.

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Berechnung des Energieaufwandes als Funktion der Sauerstoffaufnahme vO2 (von Meerechsen), modifiziert nach Adolf Fick.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kein Wunder


02.07.2007 | 19:42 | Fakten und Figuren

Börsenbericht


Korrekte Voraussage des späteren Siegers (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Bachmannpreis-Aktienbörse hat vielen Laien neben der schönen Welt der Literatur auch die harten Wahrheiten der Finanzwelt nahegebracht, es wurde spekuliert, fehlinformiert, betrogen und allgemein dem Nächsten ein Wolf gewest. Besondere Erwähnung verdient hier Riesenmaschine-Mitarbeiter Klaus Cäsar Zehrer, der den von Riesenmaschine-Mitarbeiter Christoph Albers ohne Logout verlassenen Rechner im Klagenfurter ORF-Pressecafé übernahm, um ohne Zögern Albers' gesamtes Lutz-Seiler-Portfolio zu veräussern. Etwas weniger kapitalistischen Ehrgeiz legte eine mafiöse Phalanx aus Bucics und Pranics, Lügics und Betrügics an den Tag, die dem florierenden Sockenpuppenbereich ein Glanzlicht aufsetzte, indem sie nach dem Scheitern der Teilnehmerin Jagoda Marinic im Wettbewerb versuchte, deren Aktie hochzuhalten und von volltrunkenen RM-Mitarbeitern nachts mit der Sense flächendeckend umgemäht wurde. Die Endergebnisse dieser schmutzigen Rangelei sind unten dargestellt. Mitarbeiter und ihre Angehörigen gewinnen gar nichts und sind deshalb durchgestrichen.

Aleks ($50,773.58) (Mitarbeiter)
1. Steffen Zittlau ($50,267.08)
Elpenor ($42,500.02) (Börsenmitbetreiber und Berater)
mischa ($36,569.91) (Sockenpuppenbetreiber)
KCZ ($29,717.83) (Mitarbeiter und Kameradenschwein)
krauser ($23,890.66) (Mitarbeiter)
2. heuschrecke ($20,019.41)
Prof. Kessler ($20,006.46) (Sockenpuppenbetreiber)
3. Claudia Gratz ($15,006.60)
Sascha Lobo ($13,608.21) (Mitarbeiter)
4. bangen ($10,608.89)
5. Erol ($10,228.01)
6. clickhop ($9,978.46)
7. Veblen ($9,082.47)
Franz ($6,025.85) (Sockenpuppenbetreiber)
8. Trivialo ($5,195.21)
hans ($5,083.00) (Mitarbeiter)
wettweiser ($4,317.20) (Mitarbeiter)
9. Christian Lembrecht ($3,993.38)
hermann ($3,983.41) (Mitarbeiter)
regular ($3,848.62) (Mitarbeiter)
Kai ($3,843.54) (Mitarbeiter)
Larry ($3,822.35) (Mitarbeiter)
mkiller ($3,699.02) (Mitarbeiter)
10. Carla ($3,502.49)

Eine Gesamtdarstellung der Plätze 1-133 findet sich hier. Gern ersetzen wir die Pseudonyme der Gewinner auf Wunsch durch deren echte Namen, die sie uns bitte zusammen mit einer Postadresse und einem Preiswunsch (hier noch mal die Auswahl) zukommen lassen.


02.07.2007 | 17:21 | Anderswo | Nachtleuchtendes

Vor dem Knall


Ist unser Kosmos daraus entstanden? Vielleicht werden wir die Antwort nie erfahren. (Foto: emdot) (Lizenz)
Wenn es knallt und kracht, wenn zum Beispiel ein Auto gegen einen Baum fährt, dann fragt der Mensch sich unweigerlich nach der Vorgeschichte, und er wird forschen und nicht Ruhe geben, bis die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen sind. Und auch wenn es an Silvester rummst, geht das einher mit stundenlanger Vergangenheitsbeleuchtung und Jahresrückblicken auf allen Kanälen: das alte Jahr ist kaputt, wie konnte es so weit kommen, und wie wird das neue werden?

Das physikalische Äquivalent einer Kreuzung aus Autounfall und Silvester ist ja bekanntlich der Urknall, und auch dabei fragte man sich schon immer, was eigentlich vorher war: eine Riesenstange Dynamit mit brennender Lunte, eine schon längst nicht mehr tragfähige Beziehung, oder ein grosser umfallender Baum in einem noch viel grösseren Wald. Intuitiv denkt man, dass man durch eine punktförmige Singularität, für die man den Urknall auf den ersten Blick halten muss, nicht durchsehen kann, aber die Quantenmechanik hält mal wieder Überraschungen bereit, und man kann doch, wegen Quantengravitationsschleifen. Hübsch. Allerdings, so rechnet man uns jetzt in Nature Physics vor, sieht man dabei nicht viel, und die Frage, wie genau das Universum vor dem Urknall ausgesehen hat, bleibt, einer vom Autor so genannten "eingebauten kosmischen Vergesslichkeit" wegen, unbeantwortbar. Dieser Kosmos aber auch, was für ein clownsnasiger Schussel.


02.07.2007 | 08:05 | Berlin | Essen und Essenzielles

Apfelkuchen statt Akademie


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wer in Berlin Wissenswertes und Nützliches über die Welt erfahren wollte, besuchte in den vergangenen zehn Jahren die Seminare der 1997 gegründeten Wissenschaftsakademie von Rafael Horzon. In kompakten Bildvorträgen vermittelten die Referenten den wissenschaftlichen Erkenntnisstand über Schwarze Löcher im All, Sprengtechnik, das Rasterelektronenmikroskop, Cargokulte oder den Schabrackentapir. Nach dem Besuch von nur vier Vorträgen verlieh die Wissenschaftsakademie ihren Studenten das Diplom. Nachdem mehrfache Angebote zur Fusionierung mit den Berliner Universitäten von diesen abgelehnt wurden, hat Multiunternehmer Horzon diese löbliche Institution an diesem Wochenende für beendet erklärt. Zugleich gab er mit der Verleihung der letzten Diplome im Anschluss an das Abschluss-Seminar "Die letzte Utopie – Massensuizid als Gesellschaftsentwurf" von Christian Kracht die Eröffnung eines Fachgeschäfts für Apfelkuchenhandel am gleichen Ort bekannt. Die bis in die frühen Morgenstunden andauernde Eröffnungsgala wurde einzig und allein mit dem Lied "She's an Apple Pie" der Berliner Band Kissogram bestritten. Auf Nachfrage teilte Horzon mit, dass er bei seiner neuen Unternehmung "dreistellige Umsätze" anpeile. Wir wünschen viel Erfolg.


30.06.2007 | 11:40 | Anderswo | Alles wird schlechter

Kinderwunsch


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das Konzept Kind kann man schlicht und einfach subsumieren auf ein einziges, alles bestimmendes Paradoxon. Je kleiner die Person, desto grösser die Wünsche. Und der grösste Wunsch ist es, grösser zu sein. Alles muss riesig sein, und sehnsüchtig wartet man auf den fernen Tag, an dem man Dinge machen kann, die die Grossen offenbar antreiben, aus denen sie Kraft und Freude gewinnen. Für diese scheinbar unendlich lange Wartezeit gibt man den Kleinen Versprechungen wie Schokoladezigaretten und Spielzeugautos.
Japanische Kinder bekommen nun auch noch ihren eigenen Rotwein, Champagner und ein Mädchen- und ein Bubenbier (Bild), eins das richtig gelb ist, und von dem man einen echten Bierbart bekommt (hier im Filmchen). Der hohe Zuckeranteil in dem Gebräu kann die Kleinen bei einem Übermass an Konsum genauso aufdrehen, schunkeln und lallend machen wie die richtigen Menschen.

In Österreich, Wassermanipulationsweltmeister, hat nun die Firma Vöslauer ebenfalls eine Erwachsenendomäne aufgeweicht, Mineralwasser für Kinder, Vöslauer junior, denn "Mineralstoffe brauchen Kinder beim Spielen oder bei langen Autofahrten" und "in Österreichs Schulen wird tendenziell zu wenig getrunken". Allerdings droht und dräut hier der bekannte Komaeffekt, allerdings durch Mineralschock, denn Kinder können, wie man weiss, den Hals ja nie voll genug kriegen, vor allem wenn sie angehalten sind, sich bereits in der Schule vollaufen zu lassen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Marula, warum?

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


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