Riesenmaschine

10.08.2005 | 15:38 | Anderswo | Sachen kaufen

Großes gelbes Glück


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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Wer will schon einen Fingerhut voll Benzin auf 100 km verbrauchen und auf einer Briefmarke parken? In Wirklichkeit möchte jeder gesunde und vernünftige Mensch ein bisher vom chinesischen Militär genutztes Amphibienfahrzeug mit Fünfgangschaltung und schönem gelben Anstrich für gerade mal $50.000 besitzen. Die vorbildliche chinesische Riesenmaschine Rodedawg verbraucht karge 10 Liter Diesel und erreicht immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h – mehr braucht man, wenn man ehrlich ist, in der Stadt sowieso nicht. Die Parkplatzsuche könnte sich etwas schwierig gestalten, aber durch die Amphibienfunktion lassen sich hier problemlos neue Parkflächen erschließen. Ein, zwei SMart-Zweitwagen können vermutlich im Inneren parken. Automobilbranche, sieh auf China!


10.08.2005 | 14:59 | Berlin | Fakten und Figuren

Konsumkritik


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Der Sommer ist die Zeit, da auf den Plakatwänden in den entleerten Städten häufig sogenannte "Goodwill"-Kampagnen auftauchen. Weil niemand mehr für die Daheimgebliebenen werben will, wird für irgend einen guten Zweck geworben und irgendeine Werbeagentur darf sich dazu austoben und auf irgendwelche goldenen Nägel oder Löwen spekulieren. In Berlin Mitte um die Münz- und Torstraße herum sind nun eine Reihe von Plakaten aufgetaucht, die Ähnliches vermuten lassen, aber den Absender auf Anhieb nicht preisgeben. Im schlecht kopierten Roy-Lichtenstein-Stil äußern darauf Personen Dinge wie "Manchmal glaube ich, wir können diesen Preiskampf überhaupt nicht gewinnen" oder "Du weißt es, ich muss einkaufen, Schatz". Dahinter verbirgt sich, wir ahnten es, eine Kunstaktion. Gestaltet hat die Plakate der Berliner Grafikdesigner Stefan König, vertreten von der Galerie Genausoundanders. Heute lesen wir in der Berliner Zeitung über die Hintergründe und Stefan König: "Der Mann ist kein Konsummensch: Er trägt keinen modischen Schnickschnack, stattdessen Turnschuhe, Kapuzenshirt und Basecap, darunter einen Fusselbart. König hat seine eigene Meinung vom Leben in der Konsumgesellschaft. Ständig werde dort eine Gier nach neuen Produkten produziert. Dabei sei alles wie eine große Inszenierung, die ohne Werbung nicht funktionieren würde ..."
usw.
Auch wenn das ganze im Umfeld der von uns durchaus geschätzten ABC-Ausstellung stehen mag – das ist genau die Form von Konsumkritik, die wir meinen, wenn wir sagen: Das ist so doof, dass es schon wieder doof ist.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Rebelart


10.08.2005 | 14:24 | Alles wird besser

Powergrillen


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Eine der männlichsten Tätigkeiten überhaupt (neben Katzentreten und nicht zum Arzt gehen) ist bekannterweise das Grillen. Selbstgekauftes, rohes Fleisch wird mit eigenhändig gezähmten Feuerszungen essbar gemacht – die Familie kann nun überleben. Kein Wunder also, dass in Zeiten des überhohen männlichen Konkurrenzdrucks inzwischen das Powergrillen den Ton angibt. Wem der kürzlich auf der Riesenmaschine vorgestellte Warpgrill zu abgehoben ist, findet mit dem Hemigrill sicher seinen Wunschtraum. Es handelt sich dabei um einen 345-PS-Grill mit 4,7 Litern Hubraum und V8-Motor. Passionierten US-Auto-Fahrern dürften diese Werte bekannt vorkommen, denn bis zum Bastler-Wettbewerb "What can you hemi?" (Was kann man mit einem HEMI-Motor ausstatten?) von Chrysler kam dieser Motor nur in Monsterjeeps vor. Bevor nun das begeisterte Bestellen losgeht – für den deutschen Powergriller dürfte allein der Verbrauch abschreckend wirken: 24 Liter auf 100 Gramm (Nackensteak, unmariniert).

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Energie!


10.08.2005 | 13:59 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Dekadentes Understatement


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Wir hatten ja bereits über Lorena Barrezuetas Gourmet Collection aus Porzellan mit Goldrand berichtet, die im schönsten dekadenten Understatement Einweg-Alugeschirr nachahmt. Auch Jatta Lavis "Milk Jug Vase" aus dem Jahr 1997 war schon dran. Zieht man ferner die markanten Half-Pint-Biergläser aus schneeweißem Porzellan in Betracht, die die UK-Designer Innermost feilbieten, und erinnert man sich dann noch an die porzellanenen Pommes-Schälchen diverser Hersteller, die bereits seit einigen Jahren durch die Geschenkboutiquen vagabundieren – so könnte der Eindruck eines regelrechten und ausgemachten Trends entstehen, der seinen Zenit freilich längst überschritten haben dürfte. Erleben Sie in weiteren Folgen: Die Plastiktüte "Bag Lady" aus mikrofaserverstärktem Polyurethan, die mundgeblasene Bierflasche "Bauarbeiterfäustchen" in bernsteinfarbenem Rauchglas und den Hartz-IV-Antrag auf handgeschöpftem Bütten mit Wasserzeichen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: billig goes teuer II


10.08.2005 | 13:44 | Anderswo

Neues aus der Schweiz – Housefucking


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Kürzlich meinte eine kluge Frau zu mir, sie glaube, es gäbe im Bereich der Fremdwahrnehmung von sexuellen Vorlieben nichts schlimmeres, als für 'lächerlich' gehalten zu werden. Abstoßend, eklig, pervers oder langweilig sei alles zu ertragen, jedoch 'lächerlich' – das sei richtig hart.
Als ernsthaften Anwärter für dieses Prädikat dürfte nun die Künstlergruppe (um nicht zu sagen: Studentengruppe) 'Das Sekretariat' mit ihrer Vorliebe fürs Häuserficken gelten.
Zwar kennt wohl jeder das Gefühl, einen schön polierten Handlauf aus Holz, eine spiegelnde Lackoberfläche oder auch nur einen massiven Betonpfeiler berühren, ja streicheln zu wollen. Aber gleich ablecken? Oder ficken? Nun, man sollte nicht vorschnell urteilen, mit Fug und Recht könnte ja auch der gewöhnliche, heterosexuelle Geschlechtsverkehr als 'lächerlich' bezeichnet werden, wenn man ihn nur aus den 'Ruf-mich-an-unter-0190...'-Werbefilmchen kennen würde.
Leider ähneln die auf 'housefucking.com' bereitgestellten Filmsequenzen stark diesen nachmitternächtlichen Werbespots: Sie brechen dann ab, wenn es interessant wird und verschweigen uns, wie man es denn nun bewerkstelligen würde, das Häuserficken.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: xplore05


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