Riesenmaschine

14.06.2007 | 02:38 | Anderswo | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Šwerter zu Buhštaben


Die Sache hat einen Haken. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
In genau zwei Wochen wird sich das dunstgefüllte Loch in den Bergen namens Kärnten für ein paar Tage öffnen, um den Literaturshowblock herein- und sehr viel gesprochenes Wort herauszulassen, ohne das ja, wie Showblock-Autorin Marinic richtig bemerkt, kein einziges Buch geschrieben worden wäre. Aber was treibt das Wort in Kärnten an den restlichen 360 Tagen im Jahr so, wenn niemand hinguckt? Es sorgt hauptsächlich für bilinguale Magenverstimmungen, es sorgt unter anderem dafür, dass ein Landeshauptmann die versammelte Presse einlädt, ihm dabei zuzusehen, wie er ein Ortsschild ab- und ein paar Meter weiter wieder aufbaut, um zu verhindern, dass dieses mit slowenischen Zischlautdarstellungen versehen wird. Ausserhalb Österreichs bekommt man von diesem Grummeln im geographischen Unterleib des Landes nichts mit, denn die Sache ist den Österreichern peinlich.

Doch nun winkt Hoffnung an der Hačekfront: Der Nudelfabrik Finkensteiner und Wissenschaftlern der Universität Klagenfurt ist es endlich gelungen, erstmals die Lettern Č, Š und Ž als Buhštabenzupe in Teigwarenform zu pressen, um somit die Sprachbarrieren buchstäblich weichzukochen und volksdeutsche Kärntner Suppenteller zu infiltrieren.

Bei regelmässigen Verkostungen kann nun simultan gezischt und geschlürft werden, vom gleichzeitigen Bestellen des slowenischen Nationalschinkens Pršut raten wir jedoch ab. Ebenso wie wir von der Produktion ß-förmiger Teigwaren vorsorglich abraten. Nicht mal dran denken, Nudelfabrik Finkensteiner!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Ich kaufe ein "C"


13.06.2007 | 12:43 | Supertiere | Sachen kaufen

Down the Rabbit-Hole


Vibrator "Snowball". Warum, Universum? Warum? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Menschheit, zumindest ihr deutscher Anteil, wurde mit flammendem Schwert an jenem düsteren Tag aus dem Vibratorenparadies vertrieben, an dem der Hitachi Magic Wand, der Goldstandard der zeitsparenden sexuellen Betätigung, wegen der Elektroschrottverordnung hierzulande vom Markt genommen wurde. Ratlos taumeln seitdem die Bürger in den Betten herum, das Bruttoinlandsprodukt sinkt, der Hormonhaushalt verwahrlost, es fallen anklagende Worte gegen den Staat. Das mit 2 AA-Batterien betriebene Gummihäslein "Snowball" (12 US-Dollar, abwaschbar) ist da überhaupt keine Hilfe, es spendet bestenfalls ein wenig Trost in schweren Zeiten.


13.06.2007 | 03:44 | Zeichen und Wunder

Untäters des Kopf im


Auch nicht leichter, in dem Fall. (Foto: brighterworlds) (Lizenz)
Polizeiarbeit ist keine Zirkusnummer. Aber: Im Handstand mit auf den Fusssohlen balancierten Tellerstapeln funktionierte es vermutlich noch besser. Lügengeschichten, das haben Forscher in Portsmouth jetzt herausgefunden, sind viel leichter zu entdecken, wenn man sie den potentiellen Lügner rückwärts erzählen lässt. Die Erkenntnis, dass diese sogenannte kognitive Last es erlaubt, hinter die Selbstlügen des Verstandes zu spähen, hat jetzt auch diejenigen erreicht, die mit richtigen Schandtaten an echten Tatorten zu tun haben. Man zeigt dem dann schutzlosen Denkbatzen die Tatortfotos und verzeichnet die Reaktionen. Mit Rückwärtszählen in Siebzehnerschritten, etwa. Wann immer man wissen möchte, ob das Gehirn selbst an irgendeiner Schandtat beteiligt war, lenkt man den in ihm wohnenden Nebelwerfer Bewusstsein mit komplizierten Scheinaufgaben ab. In der Kognitionsforschung ist die Verwirrung und Ablenkung der Versuchspersonen ein seit Langem beliebtes experimentelles Werkzeug.


12.06.2007 | 20:02 | Anderswo | Alles wird schlechter

Hotels, wir müssen reden


Der Übeltäter (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass zwar eure verpilzten Wellnessbereiche gratis zu benutzen sind, dass WLAN aber astronomisch kostet (Im Dorint-Hotel Main-Taunus-Zentrum zuletzt 19 Euro für 24 Stunden) – damit haben wir uns längst, nun ja, abgefunden. Dass ihr Duschhauben, mundgeblasene Seifen und andere absurde Kosmetika und Utensilien mit dem Füllhorn vorhaltet, niemals jedoch auf die wenig abwegige Idee verfallen würdet, dasselbe mit Zahnbürsten, geschweige denn Zahnpasta zu tun – geschenkt. Aber was soll diese neue Marotte, das "Betthupferl" aus Schokolade nicht auf den Nachttisch, sondern auf oder gar unter dem Kopfkissen zu plazieren? Auf dass man, wenn man von langer Tage Arbeit mühsel'ger Qual ermattet und kraft per Sozialzwang verabfolgter Limonaden bettschwer sein müdes Haupt dorthin zur Ruhe bettet, am nächsten Morgen wie aus Totenschlaf erwachend ob der verschmierten Laken zuallererst ins Grübeln gerät, ob die kompromittierende Sauerei Resultat trunkener Dekompensation und Spontanentleerung ist oder ob da womöglich doch noch was mit der unscheinbaren Vertriebsperson ging, die sich in privatem Ambiente dann überraschend als ausnehmend kess und Freundin gewisser Praktiken ... Kurz: um uns das alles zu ersparen, lasst es doch in Zukunft bitte einfach bleiben!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Not so hot spots


12.06.2007 | 12:03 | Berlin | Fakten und Figuren

Brandneues Mash-Up


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Noch vor einigen Monaten hatten wir das geringe Aufkommen von sinnvollen oder wenigsten interessanten Google Maps in Deutschland beklagt. Ob sich seitdem etwas geändert hat, lässt sich zwar gerade nicht nachprüfen (zu heiss), aber immerhin: Seit einigen Wochen gibt es www.brennende-autos.de, das als Fingerübung von den Programmierern der Reiseführer-Community Tripsbytips gebaut wurde und übersichtlich den derzeit grassierenden Berlin-Trend "parkende Autos anzünden" dokumentiert. Neben Ort und Datum wird auf der Website für jeden einzelnen der mittlerweile 60 Autobrände des laufenden Jahres auch die jeweilige Herstellerfirma des verbrannten Autos aufgeführt. Hierbei liegt hinter dem erwarteten Spitzenreiter Mercedes (17) etwas überraschend Opel (7) auf Platz zwei, was zeigt, dass das Potential ästhetisch motivierter Brandanschläge nach wie vor unterschätzt wird.


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