Riesenmaschine

02.07.2007 | 19:42 | Fakten und Figuren

Börsenbericht


Korrekte Voraussage des späteren Siegers (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Bachmannpreis-Aktienbörse hat vielen Laien neben der schönen Welt der Literatur auch die harten Wahrheiten der Finanzwelt nahegebracht, es wurde spekuliert, fehlinformiert, betrogen und allgemein dem Nächsten ein Wolf gewest. Besondere Erwähnung verdient hier Riesenmaschine-Mitarbeiter Klaus Cäsar Zehrer, der den von Riesenmaschine-Mitarbeiter Christoph Albers ohne Logout verlassenen Rechner im Klagenfurter ORF-Pressecafé übernahm, um ohne Zögern Albers' gesamtes Lutz-Seiler-Portfolio zu veräussern. Etwas weniger kapitalistischen Ehrgeiz legte eine mafiöse Phalanx aus Bucics und Pranics, Lügics und Betrügics an den Tag, die dem florierenden Sockenpuppenbereich ein Glanzlicht aufsetzte, indem sie nach dem Scheitern der Teilnehmerin Jagoda Marinic im Wettbewerb versuchte, deren Aktie hochzuhalten und von volltrunkenen RM-Mitarbeitern nachts mit der Sense flächendeckend umgemäht wurde. Die Endergebnisse dieser schmutzigen Rangelei sind unten dargestellt. Mitarbeiter und ihre Angehörigen gewinnen gar nichts und sind deshalb durchgestrichen.

Aleks ($50,773.58) (Mitarbeiter)
1. Steffen Zittlau ($50,267.08)
Elpenor ($42,500.02) (Börsenmitbetreiber und Berater)
mischa ($36,569.91) (Sockenpuppenbetreiber)
KCZ ($29,717.83) (Mitarbeiter und Kameradenschwein)
krauser ($23,890.66) (Mitarbeiter)
2. heuschrecke ($20,019.41)
Prof. Kessler ($20,006.46) (Sockenpuppenbetreiber)
3. Claudia Gratz ($15,006.60)
Sascha Lobo ($13,608.21) (Mitarbeiter)
4. bangen ($10,608.89)
5. Erol ($10,228.01)
6. clickhop ($9,978.46)
7. Veblen ($9,082.47)
Franz ($6,025.85) (Sockenpuppenbetreiber)
8. Trivialo ($5,195.21)
hans ($5,083.00) (Mitarbeiter)
wettweiser ($4,317.20) (Mitarbeiter)
9. Christian Lembrecht ($3,993.38)
hermann ($3,983.41) (Mitarbeiter)
regular ($3,848.62) (Mitarbeiter)
Kai ($3,843.54) (Mitarbeiter)
Larry ($3,822.35) (Mitarbeiter)
mkiller ($3,699.02) (Mitarbeiter)
10. Carla ($3,502.49)

Eine Gesamtdarstellung der Plätze 1-133 findet sich hier. Gern ersetzen wir die Pseudonyme der Gewinner auf Wunsch durch deren echte Namen, die sie uns bitte zusammen mit einer Postadresse und einem Preiswunsch (hier noch mal die Auswahl) zukommen lassen.


24.06.2007 | 14:54 | Sachen kaufen

Plastikflaschen aus Glas


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
2005 berichteten wir über Porzellangeschirr mit Goldrand im Stil von Alu-Einwegnäpfen, über Vasen im Plastikflaschen- und im Milchtütendesign und über Biergläser und Pommesschälchen aus Porzellan. 2006 tat sich auf diesem Sektor nicht viel, aber jetzt kommt der britische Anbieter SCP Furniture mit Glasflaschen in der Gestalt von Plastikflaschen, und es ist Zeit für eine vereinheitlichte Theorie des innenarchitektonischen Slumming. Nur welche? Bieten diese Haushaltsgegenstände uns die komfortable Möglichkeit, viel Geld auf einmal loszuwerden, ohne dass wir uns dabei gleich von den ästhetischen Massstäben unserer Erstsemesterzeit lösen müssten, lassen sie uns also jünger wirken, Faltencreme für die Küche? Oder ist in Wirklichkeit alles noch eine Metaebene komplizierter und die grossen Designer unserer Zeit beschäftigen sich mittlerweile ausschliesslich mit PET-Flaschen und Alugeschirrdesign und überlassen die klassischen Designerbetätigungsfelder Bücherregal, Weinaufbewahrungsregal, Wasserhahn, Sofa, Tasse irgendwelchen zum Designer umgeschulten Hilfskräften? So dass dann jemand kommen muss, der dieses Plastikdesign wieder ins Edelmaterial erlöst, um die ursprünglichen Zielgruppen anzusprechen? Ach, Mode, warum machst du alles immer so sinnlos kompliziert? Vielleicht war es doch eine gute Idee von der DDR, den Distinktionsgewinn zu verbieten.


24.06.2007 | 02:27 | Anderswo

Flederhaus


Fledermausgerüst (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass Architekten ganztags sinnlos an irgendwas herumdesignen, was es genau so schon nebenan und gegenüber gibt, ist ein bekanntes und oft beklagtes Problem vieler Grossstädte. Um den armen, netten und vom Aussterben bedrohten Geschöpfen unter die Arme zu greifen, hat die Stadt London das Bat House Project (vorher Javascript ausschalten, sonst ist das Unglück gross) ausgeschrieben, bei dem ein Wohngehäuse für Fledermäuse entworfen werden soll. Herkömmliche Architekturkunden leben nur selten kopfunter an der Decke und ertasten ihre Umgebung auch nur selten per Echolokation, so dass über die ästhetischen Vorlieben der Klientel nicht allzu viel bekannt ist. Elektrische Heizung und auch Belüftung werden jedenfalls gern angenommen, Lichteinfall von aussen gilt dagegen als dem Wohnkomfort abträglich. Wie echoverspiegelte Fassaden und kopfstehende Space-Invaders-Tapeten ankommen, wird man abwarten müssen. Teilnahmeberechtigt sind Säugetiere aller Altersgruppen und Kompetenzen, die ihre Entwürfe bis zum 10. September, 14:00 einreichen.


22.06.2007 | 13:21 | Zeichen und Wunder

Et in William Terra pax


Dieses Bild hat nichts mit dem Thema des Beitrags zu tun, das ist wieder so eine Bildrechtesache (nedrichards) (Lizenz)
Eines Tages aber sprach Gott zu William Terra aus Maine, USA: Mache dir einen Kasten von Lindenholz und mache Panzerquerschotts und Torpedoschotts darin und verpiche ihn mit Fiberglas innen und aussen. Und mache ihn so: 9,1 Meter sei die Länge und 1,32 Meter die Breite. Kommandostände und Geschütztürme sollst du daran machen, und zwei Personen sollen darin Platz finden. Damit du und dein Weib auf den Seen von Maine herumcruisen und dabei Wagner hören könnt, sollst du tun, wie ich dich geheissen habe. Und William Terra tat alles, was ihm Gott gebot und hatte schon bald ein Kanu, das ganz genauso aussah wie das deutsche Panzerschiff Admiral Graf Spee im Massstab 1:20, und niemand ausser William Terra hatte ein solches Kanu, und William Terra war's zufrieden. Gott vermutlich auch.


17.06.2007 | 13:13 | Fakten und Figuren

Gute Nachricht für Sachbuchautoren


Wird nie in einem Atemzug mit Hitler, Stalin und Pol Pot genannt werden. Ausser hier jetzt mal. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Als Sachbuchautor hat man es auch nicht leicht. Wie schnell passiert es, dass man ein Buch über ein unverfängliches Thema veröffentlicht, "Schön und schlank durch Selbstbetrug" etwa, oder "Weniger schlecht programmieren in 21 Tagen", und schon wenige Jahrzehnte später hat das Buch über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet und man wird in einem Atemzug mit Hitler, Stalin und Pol Pot genannt. So geschehen bei Rachel Carson, deren Buch "Der stumme Frühling" in letzter Zeit häufiger für die Einstellung der Malariabekämpfung mittels DDT und alle daraus folgenden Malariatodesopfer verantwortlich gemacht wurde. Jetzt können die Sachbuchautoren aufatmen, denn Rachel Carson war gar nicht schuld. In Wirklichkeit hat sie sich nämlich für eine intelligentere Malariabekämpfung statt flächendeckendem Sprühen, aber keineswegs für deren Einstellung eingesetzt, und ausserdem schon früh vor DDT-Resistenzen bei den malariaübertragenden Insekten gewarnt. Und genau diese Resistenzen traten dann auch auf, so dass die 100 Millionen statt auf Carsons Konto auf das der Anophelesmücke gehen, die sich in Zukunft nicht mehr herausreden können wird. Weitere Insekten, die mit ihren ungewaschenen Prätarsen auf anständige Sachbuchautoren zeigen wollen, überlegen sich besser schon mal eine neue PR-Strategie.


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"Awake", Joby Harold (2007)

Plus: 5, 11, 37, 48, 80
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