10.01.2007 | 22:28 | Was fehlt | Listen
 Bild von hier (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)5. GUTSMUTHSPREIS Der im Jahre 1961 gestiftete "GutsMuths-Preis" kann für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen werden, die geeignet sind, die Entwicklung der sozialistischen Körperkultur in der DDR zu fördern. Benannt nach dem Verfasser des "Katechismus der Turnkunst" und Erfinder des Baseball. Punktet vor allem mit dem Namen und dem Stifter. Immerhin 5.000 Ostmark. Ein solider fünfter Platz.
4.WALTER-FICK-PREIS Gestiftet von Reinhild Fick, wird als zweiter Preis des Bayerisch-Schwäbischen Literaturpreis ausgelobt. Neben den 1.000 Euro Preisgeld winken dem Preisträger eine Laudatio, eine Zeremonie im Rokokosaal der Regierung von Schwaben und jede Menge Googletreffer. 2003 wurde der Preis das erste Mal vergeben, und zwar an Finn Ole Heinrich, glaubt man dem Netz, ist er danach wieder spurlos aus dem Literaturbetrieb verschwunden, warum nur?
3.GRIMMPREIS (eigentlich: Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis der Deutschen Demokratischen Republik): Der im Jahre 1979 gestiftete Preis kann für hervorragende wissenschaftliche und pädagogische Leistungen bei der Förderung der Germanistik im Ausland verliehen werden. Der Preis wird an Kollektive, in der Regel bis zu 6 Personen, verliehen. Er kann an Bürger anderer Staaten verliehen werden, wenn sie Germanisten, Deutschlektoren, Deutschlehrer, Autoren von Lehrbüchern und Medienprogrammen sind. Erster Preis, den die junge Riesenmaschine damals gewinnen konnte. Schon daher ein Platz in den Top 5 ein Muss.
2.JEUX FLORAUX (schö floroh): Der im Jahr 1323 von den Sept Trobadors de Tolosa gegründete Poetenwettstreit gilt als der Bachmannpreis des Spätmittelalters. Ausgetragen nach den Statuten der Leys d'amour, erhielt der Sieger den Titel eines "Meisters der fröhlichen Wissenschaften" und ein goldenes Veilchen. Jahrzehnte später artete die Veranstaltung in ein reines Saufgelage aus. In was für glücklichen Zeiten wir leben: in Klagenfurt können wir diesen ganzen Prozess, der früher Jahre dauerte, jedes Jahr innerhalb von fünf Tagen komplett durchleben.
1.ROMMELPREIS – Um den 1962 vom früheren britischen Botschafter in Uruguay Sir Eugen Millington-Drake – er hat die Graf Spree auf dem Gewissen – gestifteten Rommelpreis kämpften alle Divisionen der Bundeswehr. Die Sieger erhielten eine Fahrkarte zum PRIX LECLERC-Schiessen. Kontroverser Name, ordentliches Anforderungsprofil (Pistolenschiessen, Sturmgewehrschiessen, MG-Schiessen), abseitiger Stifter. Super: Fahrkarte als Preis. Klarer 1. Platz.
10.01.2007 | 13:09 | Papierrascheln | Vermutungen über die Welt
 Alle, äh, gefunden (Foto von ellen.w / Lizenz) Feuerwehrleute neigen zur Brandstiftung, Metzger mästen sich selber dick und Päpste sind manchmal der Antichrist oder werden zumindest so genannt. In einer Welt, die derartig in semantischer und inhaltlicher Unordnung dahinrumpelt, kann es nicht überraschen, dass ausgerechnet Ethiker nachweislich mehr Bücher klauen als andere Philosophen. Ethiker klauen sogar mehr als Juristen, sagt Eric Schwitzgebel, der die Sache aufgedeckt hat, und spätestens hier wird der Laie natürlich misstrauisch die Brauen zusammenkneifen, denn da kann ja nun was nicht stimmen. Und richtig, Schwitzgebel ist Ethiker. Hätte man sich ja denken können.
10.01.2007 | 02:04 | Nachtleuchtendes | Sachen kaufen
Endlich! (Beziehungsweise schon seit fast 100 Jahren, aber man erfährt ja nichts, wenn man nicht gerade in irgendeinem Ballino in Irland wohnt.) Endlich brennen Wasserkessel von innen, und nicht von aussen! Dinge von aussen beheizen, seit jeher ein Irrweg, man versteht nicht, welcher Narr sich das ausgedacht haben kann. Vermutlich war er ein Narr, gerade weil er sich es komplett ausgedacht hat; wäre er auf die Idee gekommen, erst mal nachzusehen, wie es andere so machen, dann wäre viel Leid (Waldbrände) vermieden worden. Die Erde zum Beispiel heizt schön von innen heraus. Die Sonne natürlich auch, Vulkane, Glühwürmchen, Atombomben, alles wird von innen angefeuert. Mit ein bisschen Vertrauen hätte man es schon seit Milliarden Jahren wissen können, aber nein, erst müssen die Iren kommen. Und jetzt sollen wir uns vermutlich auch noch bedanken bei denen.
09.01.2007 | 17:41 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
 Meter (Ausschnittvergrösserung)In England braucht man immer zwei Werkzeugkästen, einen metrischen, um z.B. das Auto zu reparieren, und einen englischen, um alles andere zu reparieren. Auf dem Mond dagegen wird man, wie die NASA mitteilt, ab sofort nur noch einen einzigen Werkzeugkasten brauchen. Ein kleiner Schritt für den Mond, aber ein grosser in Richtung des geplanten "lunar outpost"! Gern wüssten wir in diesem Zusammenhang, ob die diversen Forschungsstationen in der Antarktis unterschiedliche Steckdosensysteme pflegen, und wenn ja, ob es auf dem Mond genauso oder ganz anders sein wird. Am Ende braucht man dort oben vielleicht nur ein einziges Handyladegerät für alle Marken, das man mit Euro bezahlen kann (Rückseite mit Mondmotiv). Das metrische System jedenfalls hat damit seine Reichweite im Sonnensystem um 27% ausgebaut und muss jetzt nur noch die USA, Liberia und Myanmar von seiner Überlegenheit überzeugen. Bei dieser Gelegenheit sei noch einmal auf das vom Supatopcheckerbunny aufgezeigte Problem hingewiesen, dass der Mond gar keinen Namen hat, während alle anderen Monde z.B. Io heissen. Sowie auf den Vorschlag von Bunnymitarbeiter Kirk Erbs, den Mond "Horst" zu nennen, damit man öfter mal sagen kann: "Guck mal, wie schön der Vollhorst scheint". NASA, wir zählen auf dich.
09.01.2007 | 11:31 | Alles wird besser | Alles wird schlechter
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer hat ihn noch nicht geträumt, den Traum vom Fliegen Sterben. Wenig, was ähnliche Genugtuung verschafft, wie als Geist seiner selbst der eigenen Trauerfeier beizuwohnen. Göttlicher Moment, wo Mutter, Vater, Ex und ehemaliger Sportlehrer von Weinkrämpfen geschüttelt erkennen: Wir haben Unrechtes getan, Unrechtes getan, ja, Unrechtes getan. Drei Phasen werden für sie zu bewältigen sein: 1. Leugnung, 2. Depression, 3. Heilung. Ab Phase 3 wird es für einen als Geist seiner selbst freilich unattraktiv. Ebenfalls unattraktiv ist es aus stilistischen Gründen, mit betriebsbereitem Taschentelefon beerdigt zu werden. Das vermutlich dürfte zumindest der Geist des Belgiers Marc Marchals vor drei Jahren so empfunden haben, als die Trauerrede aus dem eigenen Sarg heraus vom Telefonklingeln unterbrochen wurde. Wenn auch die Mitscherlichs mit ihrer Unfähigkeit zu trauern auf anderes anzuspielen vorhatten, so darf wenigstens der Titel ihres Traktats in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Abhilfe und Übung in einem verspricht gottlob aber der Grabsteingenerator. Ungeklärt bleibt nur eines; weshalb seit etwa fünf Jahren im Journalisten-Deutsch nicht mehr gestorben, sondern fast ausschliesslich verstorben wird. Affiger Trend oder ganz neue Qualität des Wegmachens?
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Geheimfach
- Holiday in Guatemala
- Tschitti Tschitti Bäng Bäng fahren (statt SUV)
- Jambischer Senar
SO NICHT:
- Romanik (out)
- Blaumeisenverdacht bei Dreckspatzen
- "Tschihis" sagen
- 3 Tage wach (wegen Cortison)
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Martyrs", Pascal Laugier (2008)
Plus: 3, 12, 24, 42, 45, 55, 72, 80, 89, 97, 102, 113, 117 Minus: 3, 134 Gesamt: 11 Punkte
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