07.01.2007 | 01:05 | Alles wird besser | Sachen anziehen
 Vergangenheit (Foto: Pingnews / Lizenz)Bei space.com macht sich Charles Q. Choi so seine Gedanken über die Zukunft der Kriege. Krieg, das war ja schon immer ein recht gefährliches Hobby, bei dem man oft auch umkam. Schon in wenigen Jahren, so berichtet Choi, wird das noch besser werden, denn die Mittel des Future Force Warrior sind nicht nur "tödlicher als bisher", sondern gar "overwhelmingly lethal". Der unbesiegbare Kämpfer sieht durch Wände, im Dunkeln, besitzt möwengleiche Aufklärungsflugzeuge, kann um die Ecke schiessen, jede Feindessprache verstehen und schiesst genau dorthin, wo sein Laser hinzeigt. Schwere Zeiten für die gegnerischen Infanteristen, es sei denn, sie besitzen die demnächst markttauglichen Ganzkörperrüstungen, die nicht nur die Geschosse abwehren, sondern auch die von ihnen erzeugten Druckwellen. Und falls doch mal ein Missgeschick passiert und Blut vergossen wird, kann der Kollege, ständig informiert über alles durch Vernetzung mit allen, innere Blutungen von aussen (!) durch eine Heizdecke mit eingebauter Mikrowelle stoppen. All das wird es bereits in wenigen Jahren an jedem Schlachtfeld-Kiosk zu kaufen geben, und endlich werden Kriege zwar weiterhin total tödlich sein, aber anderseits irgendwie auch risikolos und gesund.
06.01.2007 | 13:56 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 Mit Matthäus-Icons! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Dass das Christentum eine OpenSource-Religion ist, darüber kann kein Zweifel obwalten. Wie im Lizenzvertrag mit dem himmlischen Urheber verbrieft, soll der Quelltext regelmässig eingesehen und unablässig weitergegeben und weiterverarbeitet werden. Die rastlose Produktivität im Bereich theologischer Publikationen legt hierfür ebenso feierliches Zeugnis ab wie die jüngste politisch korrekte Umdichtung des Quelltextes selbst. Ob letztere in der Lizenz inbegriffen ist, wird allerdings bestritten, dafür erquickt uns aber die seelengute Idee, OpenSource im OpenSource zu feiern: Ein christliches Linux – "mit verbesserten Standardeinstellungen für ein besseres christliches Erleben der Benutzeroberfläche". Und mit dem integrierten Hebräisch-Feature lassen sich auf evangelischen Kirchentagen gewiss noch viele weichgespülte Bibelübersetzungen vollbringen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Auf Kulanz zählen
06.01.2007 | 03:25 | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bisher dachte man immer, die Batterie sei die kleinste Einheit des Universums. Zwar gibt es, wie im Periodensystem der Batterien festgelegt, verschieden grosse Batterien – Knopfbatterien, normale Batterien, 9-Volt-Blöcke, Autobatterien – aber jede für sich ist eben unteilbar und damit die Grundlage allen bekannten Lebens. Nun aber dieses schockierende Beweisfoto: Grössere Batterien sind doch teilbar und in ihnen befinden sich viele weitere kleinere Batterien. Und in denen geht das womöglich so weiter! Das renommierte Honzinger-Institut will sogar herausgefunden haben, dass man, "wenn man eine 12 V-Autobatterie längs durchsägt (...) 6 kleine Kammern, auch 'Zellen' genannt", vorfindet. Zellen? Sind also Batterien gar nicht die kleinste Einheit des Lebens, sondern leben selbst, als eigenständige Einzeller? Zum Glück besteht nur etwa ein Prozent des Universums aus Batterien und der grösste Teil aus Plasma. Trotzdem müssen die Forscher nun ihre Theorien umschreiben und auch der Weg zur Weltformel ist wieder ein wenig steiniger geworden. Den meisten Menschen ist das allerdings egal, sie freuen sich daran, dass die sechs in einem 9-Volt-Block befindlichen Zellen wie AAA-Batterien eingesetzt werden können und man damit sogar Geld sparen kann, wie hier beschrieben wird.
05.01.2007 | 18:24 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt
 Die E-Plus-Tarifpolitik (hier in Augsburg) ist zwar keine Schönberg-Oper, aber mindestens so hermetisch (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Man kann nicht nicht kommunizieren, ausser mit kaputten Handys. Wer aber ein neues Telefon braucht und also einen Mobilfunkvertrag abschliesst, zahlt manchmal keinen Anschlusspreis. Aber wann? Und warum dann gerade nicht? Und warum morgen dann wieder?
Die Abteilung Reverse Engineering Mobilfunkmarketing bittet um Ihre Mithilfe. Unsere Untersuchungen zeigen, dass E-Plus seit Monaten immer freitags, samstags und montags keinen Anschlusspreis verlangt (gilt auch im Internet). Dienstags, mittwochs und donnerstags hingegen muss der impulskaufende Verbraucher die 25 Euro teure Gebühr bezahlen. Warum?
05.01.2007 | 10:59 | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Sag beim Abschied lousy Service! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Service – was für eine merkwürdig schillernde Vokabel? Obwohl Deutschland diesbezüglich in weiten Teilen der Welt immer noch als Diaspora gilt, begegnet einem das Wort doch beinahe auf Schritt und Tritt, wobei es die unterschiedlichsten Sachverhalte bezeichnet. Trotz semantischer und räumlicher Nähe meint zum Beispiel der "Videoservice" etwas ganz anderes als der "Filmservice". Kein Wunder also, dass nun auch die Evangelische Kirche sich auf ihre originären Servicequalitäten besinnt und im Zuge des liberalisierten Ladenschlusses noch einmal ihren erodierenden Wettbewerbsvorteil gegenüber dem stationären Einzelhandel marketingtechnisch voll ausspielt. Schliesslich ist Gottesdienst ja auch nur ein anderes Wort für Service – zumindest im Englischen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- sonores Nuscheln
- Knallfrösche einer großen aufblühenden Macht
- als Räuber im Wald leben
- Elf Freunde plus Zusatzzahl
SO NICHT:
- Schiefertische
- Legionen des Satins
- zu viele Kunstpausen
- näselndes Nuscheln
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Cosmopolis", David Cronenberg (2012)
Plus: 42, 63, 75, 82, 119 Minus: 6, 43, 96, 132, 140 Gesamt: 0 Punkte
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