05.10.2005 | 02:09 | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wie in jedem Herbst werden dieser Tage tröpfchenweise die aktuellen Nobelpreisträger bekannt gegeben. Vorgestern waren Robin Warren und Barry Marshall in der Kategorie Medizin an der Reihe. Als preiswürdig gilt ihr Nachweis, dass Gastritis und Magengeschwüre durch Bakterien und nicht durch Stress, Alkohol oder Rauchen verursacht werden. Zusammen mit Warren und Marshall durfte sich auch der Geschwür-Verursacher – helicobacter pylori – für einen Tag im Rampenlicht der medialen Aufmerksamkeit sonnen. Das ist lobenswert, ändert allerdings wenig daran, dass Mikroben im öffentlichen Bewusstsein noch immer notorisch unterrepräsentiert sind. Zu Unrecht, leben doch allein auf und in jedem Menschen rund eine Billiarde Mikroorganismen, zeichnet sich doch die Mikrobengrundgesamtheit für mehr als die Hälfte der weltweiten Sauerstoffporduktion verantwortlich, usw. usf.
Zum Glück gibt es Menschen, die das Potenzial der Mikroben schon länger erkannt haben und entsprechend zu würdigen wissen: Einige der spannendsten und schönsten Mikroorganismen werden im Mikrobiologischen Garten der Uni Oldenburg ausgestellt. Hier finden sich etwa wandelnde Bakterienbanden, Salz-liebende schwarze Hefen und alles über die Schönheit der Pilze. Und wem das gefällt, der kann am Wochenende ja noch einen Ausflug in den Mikrobenzoo der Michigan State University unternehmen. Der Hairy Rumen Protist (Foto) freut sich schon auf Besucher.
04.10.2005 | 17:35 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Warum nur, warum lernen die Menschen nicht von den Backenhörnchen? Warum müssen sie ihr Hab und Gut immer in so clownesken Containern transportieren, und warum müssen alle von allen immer alles kopieren, Herdentrieb der Ficker? Kulturbeutel, Handgelenkstaschen, Brustbeutel, Bauchbananen, DJ-Taschen, Handyholster. "Hauptsache bequem" werden sie lachend antworten. Wo ist eigentlich der gute alte Koffer geblieben, ein richtiger Koffer mit Griff mit ohne alles, quo vadis Hosentasche? Den Trolley haben die Omas erfunden, um die zentnerschweren Salatgurken und Kartoffeln in ihre Wohnungen zu transportieren, milde belächelt, scheinbar auf ewig stigmatisiert. Quasi über Nacht kann jetzt aber plötzlich kein Mensch mehr ohne ihn auf die Strasse gehen. Seit einiger Zeit sollen die Schüler geknackt werden: Bimobil "spendierte eine Teleskopstange" für den Schulrucksack, der auch schon mal besser aussah, aber jetzt wird's harsch, auch die Allerkleinsten wollen Rollen (siehe Bild). Man fragt sich, wann die DJ-Tasche Rollen bekommt, wann Soldaten Sonntagnacht mit dem Seesack in die Kasernen rollen, und wo bleibt die Oma? Schliesst sich der Kreis, wenn sie mit einer DJ Tasche voller Kartoffeln durch Mitte schlurft?
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Exgeneration X
04.10.2005 | 15:34 | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Kleine Kinder, so geht die Mär, schlafen besser ein, wenn ihre Schlafstatt sanft hin- und hergewiegt wird. Unerfahrene Eltern veranstalten diesbezüglich gern bizarre Dinge, wenn der Fant nicht schnell genug einschläft, so fahren sie ihre Brut des Abends im Kinderwagen durch die Wohnung oder drehen in schweren Fällen auch mal eine Runde im Automobil, um das endlich eingeschlafene Wesen dann wieder vorsichtig in die Wohnung zurückzuportieren. Einfacher soll es mit dem Lullabub Cot Rocker gehen (gesehen bei Flabber). Die vier Füsse sind mit einer einlullenden Pneumatik versehen, werden jeweils unter die Füsse des Kinderbetts gestellt und schaukeln durch computerkoordinierte Bewegungen das Kind langsam in den Schlaf. All dies ist drahtlos fernbedienbar. Der Cot Rocker soll sogar Koliken heilen. Wir hingegen können uns durchaus vorstellen, dass er auch Koliken auslöst.
04.10.2005 | 14:33 | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt
 Wetter – aus der modernen Welt kaum noch wegzudenken (Foto: mbiskoping / Lizenz)Huch, fast hätten wir diesen wichtigen Termin verpasst: Seit heute Nacht werden von der FU Berlin die Namen für die Hoch- und Tiefdruckgebiete 2006 verkauft. Kostenpunkt sind 299 Euro für Hoch- und 199 Euro für Tiefdruckgebiete, Restposten mit unpopulären Anfangsbuchstaben wie Q oder X werden anschliessend bei eBay verramscht. Im Zuge der jährlichen Geschlechterrotation sind im kommenden Jahr übrigens wieder die Männer mit den Hochdruckgebieten dran. Neu und bereits jetzt möglich ist die Einsatzmöglichkeit im Standort-Marketing: Ein aktuelles Hoch trägt den zweifelhaften und eher nach einer Studentenverbindung klingenden nachweislich vorhandenen Namen Oldenburgia. Da dürfte es bis zu offenem Product Placement auf der Wetterkarte auch nicht mehr lange dauern.
04.10.2005 | 13:00 | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Jajaja, denkt die sensationsgeile Meute jetzt, schon wieder narrt ein bekiffter 15jähriger Photoshopper die Blogwelt. Aber worauf kann man sich verlassen, wenn nicht auf die ebenso intensive wie investigative Recherchefähigkeit des Fachmagazins für jüngere Gegenwartskunde, den Playboy? Eben dieser berichtet in der letzten Ausgabe von der italienischen Autoschmiede Covini, die mit ihrem C6W frech das Vierraddogma in Frage stellt. Ein so überraschender Schachzug, dass einem das Warum im Halse stecken bleibt, und das ist auch ganz gut, denn woran es auch immer bisherigen HiEnd-Sportwagen mangelte – zu wenig Räder zählten offenbar nicht dazu. Von den technischen Daten her bietet der C6W lediglich die schmale Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h bei vernachlässigbaren 380 PS (zum Vergleich: Ein schnöder Power Grill hat ja bereits 345 PS). Es bleibt also die Sechsrädrigkeit als blosses, aufsehenerregendes Marketingfeature. Und so erklärt sich auch die Überschrift, die wir schamlos vom Playboy abgeschrieben haben.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- schiefe Schlachtordnung
- klöppeln können (sexy!)
- Weirdness2
- Saisonangebote nutzen
SO NICHT:
- tun als ob
- Zoni + Guy
- das Baby Franz Ferdinand nennen
- unglaubwürdige Religionen
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Dead Man Down", Niels Arden Oplev (2013)
Plus: 24, 38, 42, 52, 143 Minus: 36, 43, 88, 99, 100, 102, 116, 117, 135, 142, 202 Gesamt: -6 Punkte
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