Riesenmaschine

12.10.2006 | 12:25 | Anderswo | Alles wird besser | Was fehlt

Home of the Brave, Land of the Free High Speed Wireless Internet


Nur eines von vielen leuchtenden Beispielen (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Manchmal geschieht es, dass man in Europa Dinge erfindet, die in Amerika erst viel später oder gar nicht entdeckt werden – die SMS, das undurchsichtige Klopapier oder das rote Eichhörnchen zum Beispiel. Meistens aber ist es umgekehrt. Die Abbildung zeigt, dass gerissene Hotelmanager in den USA dahintergekommen sind, dass Hotelgäste nicht so sehr an "Rub-a-dub-dub in a heart-shaped tub" interessiert sind als vielmehr am Internet. "Free High Speed Wireless Internet" (Holiday Inn), "Free High Speed Internet" (Microtel Inns) "Complimentary Wireless Internet Throughout Hotel" (Comfort Inn), "Free High Speed Internet Access" (Quality Inn), "Free High Speed Wireless Internet" (Super 8 Motel), "Free Wireless Internet Access" (EconoLodge), "Free High Speed Internet" (Best Western) oder wenigstens "Free Internet w/Computer in Lobby" (Sunset Motel). "Je nun", müssen die Überlegungen der amerikanischen Hotelmanager in etwa gelautet haben, "unsere Gäste hättern gern kostenloses Internet, also sollen sie es haben." Ein neuartiges kapitalistisches Konzept, das sicher früher oder später auch seinen Weg nach Deutschland finden wird. Und sei es auf dem Weg der Kontinentaldrift.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Not so hot spots


12.10.2006 | 04:26 | Sachen kaufen

Subwuffer


Töne aus der Tiefe des Bauches (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn ein Hund seine Schnauze hier hinein steckt, verbleibt ausserhalb jener Apparatur ein Rest. Dieser Rest kann nutzbar gemacht werden, und zwar mit den formschönen Lautsprechern der niederländischen Designer Sander Mulder und Dave Keune. Die fünf Kilo schweren Wauzis enthalten statt eines Kopfes Koaxiallautsprecher mit einer Sinusleistung von 60 Watt an 4 Ohm und fügen sich nahtlos in Manuel Andracks Wohnzimmer ein, links und rechts von den lackierten Maos.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bullauge sei wachsam


11.10.2006 | 21:02 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Filzrassen


Postkarten versenden: Ihr Foto und Martina Hingis (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Ihr Foto und ein brauner Tennisball mit bunten Elektrokabeln (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wir berichten nicht nur über das Neueste aus der Warenwelt, über Fortschritt und Nagetiere, nein, wir berichten regelmässig und traditonell auch über die Plakatkampagne des Damen-Tennisturnier zurich open. Während die bisherigen Kampagnen vor allem darauf abzuzielen schienen, den männlichen Zuschauern klar zu machen, dass es am Turnier nicht nur Tennis, sondern auch Frauen zu sehen gibt, versuchen die diesjährigen Plakate genau das Gleiche, wenn auch etwas subtiler. Aufbauend auf der letzten Kampagne werden Tennisbälle mit einigen wenigen Attributen personalisert. Was im Falle von Martina Hingis frappierend gut funktioniert, wird bei Serena Williams zum grauenhaften Murks. Tennisbälle kommen nun mal in Gelb, in Kaffeebraun wirken sie eher befremdlich und Serena Williams trägt überhaupt keine kabelisolierungsartigen Braids, wie auf der Turnierhomepage leicht zu verifizieren ist. Ausserdem: Als ob Hingis gelb wäre!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Key Visuals I: Damentennis


11.10.2006 | 13:18 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Durch den Konsum mit DoorOne


Kein Schleifgerät (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein alter iMac (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Heizlüfter (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Püriergerät (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein Laserdrucker (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Kein früher Hochleistungsrechner (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Keine Tupperware (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kürzlich wurde in einer Designzeitschrift ein 4313 € teures "Multitool" vorgestellt, das Lautsprecher, Stehlampe und Luftreiniger in einem ist. So etwas braucht kein Mensch. Wohl aber Luftbefeuchter und gerade jetzt, wo die kalte Jahreszeit mit ihrer trockenen Heizungsluft dräut. Hätten wir einen Betriebsrat, er hätte schon längst auf diese Anschaffung gedrängt. Allerdings scheiden sich auch hier bereits die Geister. Kollegin Passig findet Luftbefeuchter totalen Unfug: "Es gibt Leute, die ihr Leben lang in der Wüste wohnen, und die haben auch keinen Luftbefeuchter, und ihre Nasen funktionieren ausgezeichnet." Allerdings, wendet Architekt Imhof ein, verhinderten Luftbefeuchter "das Aufquellen von Parkett und damit Schüsselungen, also Wölbungen der einzelnen Parkettriemen." Egal ob Nasenschleimhaut oder Parkett, die Argumente reichen aus, um den ohnehin feststehenden Entschluss der Anschaffung eines Luftbefeuchters retrograd zu rationalisieren.

Allerdings wissen wir noch sehr wenig über Luftbefeuchter, und lassen uns also einfach überraschen was die Seite unseres Lieblingssponsors DoorOne zum Thema "Luftbefeuchter" ausspuckt. Es gibt insgesamt 96 Einträge in allen Preiskategorien von unter 30 € bis über 600 €, auch die Optiken sind zahlreich: vom hochgepimpten Damfbügeleisen über den Laserdrucker bis zur Standheizung. Über "Kategorien" lässt sich das Angebot eingrenzen, indem man die echten "Luftbefeuchter" von den "Einrichtungsgegenständen" scheidet. Dadurch fallen der niedliche Heizungsbewohner "Balduin" für 16,75 € ebenso weg, wie der zimmerspringbrunnenartige "Nebel-Luftbefeuchter" von Otto für 75,90 €, der in wechselnden Farben leuchtet und dadurch angeblich beruhigend wirkt.

Von den verbleibenden Kein-Schnickschnack-Geräten überzeugt am meisten der "Venta-Airwasher", ein schlichter anthrazitfarbener Kubus mit Rippen, der an frühere Hochleistungsrechner erinnert und sich damit wohltuend von den übrigen Alessi- oder Gehry-inspirierten Phantasieformen abhebt. Allerdings gibt es ihn in drei Varianten mit 5, 8, und 11 Litern, die sich entsprechend preislich unterscheiden. Im direkten Produktvergleich erfährt man, dass die 8-Liter-Variante mit einer Preisspanne von 170 bis 220 € sich für 46 Quadratmeter eignet und über einen Leisebetrieb verfügt, während die kleinere Variante über einen Feuchtigkeitsregler verfügt und nur für 23 Quadratmeter taugt. Übrigens arbeiten alle Geräte ohne Filtermatten: "Schlechte Raumluft wird in das Gerät geleitet und durch einen Plattenstapel geführt, der im Wasser rotiert." Interessant. Wir entscheiden uns dennoch für die 5-Liter-Variante fürs Schlafzimmer – die anderen Räume können später upgegradet werden – und bestellen beim etwas teureren Anbieter, der dafür das "Trusted Partner"-Siegel trägt und bei dem die Versandkosten im Preis enthalten sind. Der Winter kann kommen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das neue System der Dinge


11.10.2006 | 06:05 | Berlin | Anderswo

Aber Asmara haben sie gebaut


Fiat Tagliero Service Station (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Afrika, das grosse Ding im Süden, hält für den unbedarften Betrachter immer wieder Überraschungen bereit. Wer hätte etwa gedacht, dass es im noch recht frisch geschlüpften Staat Eritrea eine faschistische Reissbrettstadt voller wunderbarer Bauwerke zu begucken gibt? Es handelt sich um Asmara, wo die italienischen Besatzer in den dreissiger Jahren ein neues Rom errichten wollten. Glücklicherweise passierte das aber nicht im unter Faschisten so beliebten Monumentalstil, sondern nach den Massgaben des modernen Bauens der damaligen Zeit.

So stehen in Asmara nun hunderte futuristische, ArtDeco- und ähnliche geartete Bauten herum, die trotz aller Bürgerkriegswirren gut erhalten geblieben sind und gemeinsam das grösste Ensemble moderner Architektur nach Tel Aviv, South Beach und Napier ergeben. Weitere Einzelheiten kann man hier nachlesen, es gibt natürlich auch schon den einen oder anderen Bildband, oder man geht einfach in die Ausstellung vom Deutschen Architektur Zentrum, die noch bis zum 3. Dezember in Berlin, Köpenicker Strasse 48/49, zu sehen ist.


links: Cinema Impero, rechts: Cinema Odeon (alle Fotos: Edward Denison) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Ostmoderne.com


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