08.09.2005 | 19:25 | Supertiere | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Riesenfaultier birgt eventuell die Antwort auf die Frage, warum alle diese Tiere im Berliner Ostbahnhof herumstehen: Die Firma wolterdesign.de ist offenbar vorwiegend im Stadtmarketing tätig und stellt jene Tiere her (wir berichteten), die in den letzten Jahren wie eine bunt bemalte Pest weltweit die Innenstädte befallen haben. Vor ungezählten Stadträten mag Herr Wolter das Riesenfaultier als Identifikationsfigur und Maskottchen für die entspannte Großstadt angepriesen haben, seine Größe (mehr Werbefläche) gelobt und dafür plädiert haben, die mangelnde Begeisterung der Einwohner für Arbeit und Steuernzahlen vom Bug zum Feature umzudeuten. Vom Ende der Normalarbeitszeit wird er geredet haben, davon, dass Erwerbsarbeit nicht länger alles sei, und von der Umverteilung von Arbeit und Zeit im 21. Jahrhundert. Auch der Andrewsarchus, der Säbelzahntiger und das Schreckenshorn ("Niedlichkeit ist over") sind vermutlich Remittenden konservativer Kommunen, die lieber mit einem klassischen Fisch oder Elefanten auf Nummer Sicher gehen wollten. Lieber Herr Wolter, wir hätten das Riesenfaultier sehr gern statt der langweiligen Bären gehabt, ehrlich. Aber uns fragt ja keiner.
08.09.2005 | 18:21 | Supertiere | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Man mag sich über die Evolution lustig machen, die offenbar am siebten Schöpfungstag feststellte: Hoppla! Hier ist ja noch ein ganzer Sack Hörner! (im Bild: Syndyoceras und Megaloceros) Aber man muss ihr zugutehalten, dass es sich bei der Geweihproliferation um eine ganz normale Phase jeder Produktgenese handelt, vgl. etwa die Auswüchse der frühen Handys, Fernseher und Schiffe. Später, wenn sich die Lage ein wenig beruhigt hat, merkt man dann, dass es auch ohne Hörner ganz gut geht bzw. ein leicht unter der Kleidung zu verbergendes Arschgeweih ausreicht. Natürlich bekommt man damit im Museum nicht mehr die besten Plätze ab. Aber Evolution ist eben kein Wunschkonzert.
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08.09.2005 | 15:46 | Supertiere | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Als das Moeritherium (oben) innerhalb einer Focusgruppe einem repräsentativen Testpanel zur qualitativen Evaluation vorgestellt wurde, musste die Entwicklungsabteilung herbe Kritik einstecken. "Zu lang" sei das neue Tier und auch irgendwie "nicht niedlich genug", es fehle an "Features" und ein Alleinstellungsmerkmal sei auch nicht so richtig zu erkennen. Ein Moeritherium-Moratorium wurde beschlossen, die Entwicklungsabteilung zog sich wieder an den Rechner zurück und morphte ein wenig am Tier herum, denn noch mal ganz von vorne anfangen mochte man auch nicht. Das Ergebnis (unten) gefiel der Zielgruppe schon besser, es wurde nur allgemein als zu klein empfunden. Keine Sorge, es handle sich natürlich nur um ein massstabsgerecht verkleinertes Modell, das fertige Tier werde die Konkurrenz grössenmässig, aber hallo. So versicherte die Projektleitung, und das Ergebnis wurde dann auch wirklich ein ziemlicher Markterfolg.
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08.09.2005 | 13:02 | Berlin | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bahnhöfe, so viel ist klar, sind in jeder Hinsicht viel besser als Museen. Sie kosten keinen Eintritt, sind untereinander wesentlich besser vernetzt als Museen und niemand beklagt sich, nur weil man mal ein bisschen lauter telefoniert. Vor allem aber sind sie rund um die Uhr geöffnet und nicht nur dienstags bis samstags zwischen 11:15 und 14:30 (Mittwoch nur vormittags). Deshalb ist es uneingeschränkt zu begrüßen, dass man in Bahnhöfen jetzt auch interessante Dinge besichtigen kann, so z.B. im Berliner Ostbahnhof die Ausstellung "Eiszeit – Die Erben der Dinosaurier" mit 20 lebensgroßen bzw. richtiger aussterbensgroßen Tiermodellen der Firma wolterdesign.de. Und weil sich die Riesenmaschine nicht nur mit brandneuen Tier-Prototypen, sondern hin und wieder auch mit bewährten Formen von vorgestern befasst, lassen wir es nicht bei diesem Hinweis bewenden, sondern schalten eine Sonderserie zum Thema "Riesentiere", die sich allen Exponaten der Ausstellung eingehend widmen wird. Nur heute und nur hier!
06.09.2005 | 10:41 | Berlin | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die üblichen Überlegungen, wie Reichtum und Berühmtheit mit geringem Aufwand zu erreichen seien, ergaben gestern wie jeden Tag einen hervorragenden Plan. Wir bauen das Berliner Holocaust-Mahnmal aus Lego nach! War nicht schon der polnische Künstler Zbigniew Libera 1996 mit seinem Lego-KZ zu weltweiter Bekanntheit und Beliebtheit gelangt? Ist nicht das Holocaust-Mahnmal selbst für kreativ Minderbegabte denkbar einfach nachzubauen? Die Kombination aus großem schweren Thema und kleinen bunten Steinchen würde im ganzen Land feuilletonjournalistische Reflexe triggern; die Einzelteile könnten wir dann bei eBay versteigern. Es war ein Plan, der nicht fehlschlagen konnte. Jedoch, ach! Ein gewisser Dieter Römer aus Aichwald ist uns schon im Mai 2005 nach einem Berlin-Ausflug mit seinem Skatclub zuvorgekommen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Medium Size Bauch
- Popmusik (Musik von morgen)
- Hummer-Safari
- Sweatshirts mit Kapuze
SO NICHT:
- Drogen (manche)
- Armbanduhr (überholt)
- Leidenschaft abfackeln
- T-Shirts mit Kapuze
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Calvary", John Michael McDonagh (2014)
Plus: 3, 14, 21, 33, 35, 119, 142 Minus: 1, 96, 102, 110, 132, 137, 183 Gesamt: 0 Punkte
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