Riesenmaschine

19.08.2005 | 13:42 | Listen

Neueste Trends

"Der neueste Trend: Sich mal dem Zufall überlassen" (iPod shuffle)

"Velours-Brücken und -Teppiche in besonders lebendiger Webtechnik gefertigt. Der neueste Trend im Wandel der Zeit."
(Neckermann)

"'Body Modification' heißt der neueste Trend der amerikanischen Jugend-Subkultur."
(Ärztliche Praxis)

"Der neueste Trend sind 'Hummer-Safaris'."
(Spiegel Online)

"Der neueste Trend bei der Harnröhrenchirurgie führt zu einer Ablösung gestielter Hautlappen durch Mundschleimhaut."
(Journal für Urologie und Urogynäkologie)

"Der neueste Trend sind die Lesungen junger Dichter in den literarischen Salons."
(Best Western Hotel Steglitz)

"Der neueste Trend: Online buchen."
(Commerzbank Journal)

"Der neueste Trend: Outdoor-Cooking."
(Bitburger)

"Der neueste Trend geht dahin, den Maibaum durch schöne Handwerkszeichen als Symbol der Urfruchtbarkeit in öffentlicher Art und Weise zu würdigen, zu feiern."
(Der Maibaum: Dokumentation der Klasse 7 der GHWRS Nehren)

Riesenmaschine – das Riesenohr am Puls der Zeit! Es soll ja niemand durch unsere Schuld einen wichtigen Trend verpassen – die Sache mit den Maibäumen hatten wir allerdings, zugegeben, bisher nicht auf dem Schirm.


19.08.2005 | 12:25 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Einen im Tee

Fallhöhen, kontrastive Elemente, Gegensätze – die besten Hausmittel, um etwas Langweiliges (z. B. Ihr Leben) spannend zu machen. Beispiele: im Smoking skaten, Kartoffeln mit Nutella, als Herr auch mal auf die Damentoilette gehen. Gleichzeitig halten solche Aktionen geistig jung und beugen der sog. CSUisierung vor. Ein vorgefertigtes Musterbeispiel trinkbarer Flexibilität leuchtet uns von der Seite Strange New Products entgegen: Wodka Grüner Tee der ansonsten verhaltensunauffälligen Firma Charbay. Man hat dort also die beiden Getränke an den äussersten Polen der Skala vereint. Auf der einen Seite ein vermutlich gefährliches Gebräu, das allzuvielen Menschen zur starren, suchtähnlichen Gewohnheit geworden ist, auf der anderen Seite Wodka. Als bedingungslose Förderer des Neuen, Ungewohnten, Bizarren begrüssen wir diese russisch-japanische Getränkemischehe mit einem freundlichen "Hurra". Auch wenn sie vermutlich ekelerregend schmeckt.


19.08.2005 | 11:45 | Berlin | Alles wird schlechter

Public Private Prostitution


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Neues von der Front "Privatisierung des öffentlichen Raumes": Im Zuge der Neuordnung der Strassennamen um den Alexanderplatz herum (die durchaus geboten erscheint, firmiert doch ein gesamter Innenstadtbereich derzeit noch unter der Adresse "Am Alexanderplatz") haben die Investoren des komplett überflüssigen, nichtsdestoweniger massiv im Entstehen begriffenen Shopping- und Erlebniscenters "Alexa" entlang der S-Bahn zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke harsch interveniert und erwirkt, dass das Strassenstück vor dem Koloss umbenannt wird in "An der Alexa". Joachim Zeller, CDU-Bürgermeister von Mitte, räumt gegenüber der Berliner Zeitung ein, dass der unsäglich beknackte Name durchaus "eine kleine Anerkennung für deren Bemühungen in der Stadt" darstelle.

Das gibt uns Gelegenheit, an Harry Rowohlts radikal-genialen Vorschlag in der Debatte zu erinnern, ob zum Gefallen des Springer-Konzerns die Kreuzberger "Lindenstrasse" in "Axel-Springer-Strasse" umgetauft werden dürfe: man solle doch gleich Nägeln mit Köpfen machen und "Unter den Linden" in "Unter den Axeln" umbenennen. Obschon unberücksichtigt, kommt dieses Szenario dem aktuellen Casus schon recht nahe, sowohl was die Unappetitlichkeit des Namens, als auch die des gesamten Procederes anbetrifft.


18.08.2005 | 19:00 | Berlin | Alles wird besser

Berlin: Erstmals Kleidung erfolgreich geklont

Wie wir einem ansonsten langweiligen Bericht über ein ganz anderes Thema in der zitty entnehmen, lebt irgendwo in Berlin eine gewisse Miriam Böninghausen davon, die zerschlissenen Lieblingskleidungsstücke anderer Menschen 1:1 nachzunähen. Man soll ja nun einerseits nicht immer so konservativ sein und sich alle zehn Jahre mal neue Anziehsachen kaufen, egal, ob es nötig ist oder nicht. Aber andererseits! Geschäftsidee! Hervorragende! Leider erweist sich Miriam Böninghausen als ungoogelbar, und wir warten deshalb ungeduldig auf Hinweise aus der Bevölkerung.


18.08.2005 | 14:08 | Berlin | Zeichen und Wunder

Tätige Reue


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wer in seinem vorigen Leben Sweatshop-Betreiber in Südostasien war, der wird ohne Entkommen und Gnade in seinem nächsten Leben als Galerieladenbetreiber in Berlin-Prenzlauer Berg wiedergeboren. Dort sitzt er dann den lieben langen Tag und denkt reuig darüber nach, wie er die Welt in diesem Leben zu einem besseren Ort machen könnte. "Klammern und bunte Buchstaben und ein Wortspiel in einem einzigen Namen", denkt er sich, "das wird die Menschen von hier fort und nach Neukölln treiben, so dass hier am Kollwitzplatz die Mieten wieder bezahlbar werden und nette Studenten nebenan einziehen können, denen ich dann bei den Hausaufgaben helfe. Und in Neukölln eröffnet dann vielleicht sogar das eine oder andere gemütliche Café oder eine Bar!" Aber ach, er hat zwei entscheidende Dinge vergessen. Statt des A in der Mitte müsste da ein @ stehen! Und hintendran ein "R Us" mit umgekehrtem R! So wird es auch in diesem Leben wieder nichts mit der Erlösung.


... 534 535 536 537 538 [539] 540 541 542 543 544 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- ungeschwafelt

- Früchte mit "G"

- Liegen (auch tags)

- nix unterm Rock (fresh)

*  SO NICHT:

- ölige Muscheln

- Fingerabdruck erhöhen

- Bunkerblues

- ungeschwefelt


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Road Games", Abner Pastoll (2015)

Plus: 3, 5, 35, 42, 67, 104, 119, 122, 135, 144
Minus: 1, 3, 8, 14, 33, 35, 198, 209
Gesamt: 2 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV