23.08.2005 | 18:22 | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Eine Handtasche aus Bambus – warum nicht? Holz gilt immerhin schon seit Jahrhunderten als Baustoff der Zukunft. Das Bambuskaufhaus Bamboo 54 weiss aber, dass man mit überraschendem Material allein heute nicht mehr punkten kann. Der Konsument von heute ist featuresüchtig. Da muss mindestens Bluetooth in die Nähmaschine und jeder Fusswärmer braucht ein herausnehmbares Massageteil. Daher gibt es im Retail-Shop von Bamboo 54 eine Bambushandtasche mit einem interaktiven Modefeature: je länger man mit dieser leicht grünlichen Tasche im Sonnenlicht herumspaziert, desto bräunlicher wird sie – sie reift gewissermassen erst zur erwachsenen Bambustasche heran. Die Tasche zeigt damit an, wie es um die Tagesfreizeit der Trägerin oder des Trägers bestellt ist und wie oft sie ausgeführt wird. Ein zarter, schöner Tamagotchi-Ansatz, der sich sicher ausbauen lässt. Ob die Tasche auch dann ihre bambusbraune Färbung erhält, wenn man schummelt und sie ins Solarium mitnimmt, müsste noch ausprobiert werden.
23.08.2005 | 16:17 | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wer immer dachte, die minuziös inszenierten Großformate von Jeff Wall (noch bis zum 25. September im Schaulager, Basel) markierten das obere Ende der Skala dessen, was sich im Bereich Kunstfotografie an Aufwand betreiben lässt, darf nochmal denken. Gregory Crewdson inszeniert seine surrealen Tableaus mit dem Aufwand einer kleinen Hollywood-Produktion und erzeugt damit detailversessen durchkomponierte und perfekt ausgeleuchtete "Fear and Loathing in Suburbia"-Szenerien von so apokalyptischer Rätselhaftigkeit, dass David Lynch sich dagegen gehackt legen kann (ab. 2. September im Kunstverein Hannover).
23.08.2005 | 12:49 | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Manche Menschen mögen es zwar sexy finden wenn Frauen sich hinten am Fuße kleine niedliche Pflasterchen hinpappen, um durch Fuck-Me!-Schuhe erzeugte Blasen abzukleben, doch im Normalfall sind Pflaster unglitzernd. Nicht deutlich glitzernder, aber zumindest Aufsehen erregend sind Pflaster in Frühstücksspeck-Look. Auf einer Veganerparty macht derlei Zierrat womöglich einsam, aber es war halt schon immer etwas unbequem, einen besonderen Geschmack zu haben.
23.08.2005 | 12:49 | Berlin | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Vor das Umziehen, eine an sich schon nicht sehr beliebte Tätigkeit, hat das Schicksal die Wohnungssuche gesetzt, die Anstrengung mit Demütigung kombiniert. Wir alle wissen, daß eine Aussage wie 4ZKBB/WM700 eigentlich überhaupt nichts aussagt, das dient bestenfalls zum Anzeigensortieren. Und sofern man nicht Nachmieter ist, kriegt man die Vormieter nicht zu fassen, die einen vor dem bollerndem Nachbarn oder der nässenden Wand warnen könnten. Bald schon werden aber professionelle Wohnungstester ihr Siegel an den Leerraum kleben, es wird dort stehen, ob die Wohnung unser Geld wirklich wert ist. Bis dahin freuen wir uns über erste Testimonials wie dieses, noch ungelenk ans Haustor gekritzelt, aber es ist ein Anfang.
23.08.2005 | 12:42 | Was fehlt | Sachen anziehen
Im Fussball hört man oft von Textilfouls. Seit einiger Zeit soll dieses Zerren am Trikot des Gegenspielers vom Schiedsrichter hart abgestraft werden. Nichts gegen gewisse Neuerungen im Regelwerk. Aber liesse sich die Sache nicht auch interessanter, und – bionisch gesprochen, man lernt ja vom Tier dieses und jenes – eleganter lösen?
Auftrag also an die Biotechnologen: Schafft ein, zwei, elf Eidechsentrikots. Solche Leibchen nämlich, die sich, sobald der Gegener sie grapscht, nicht in die Länge ziehen und den so Gegrapschten zu Fall bringen, sondern die statt dessen, der Eidechse Schwanzende analog, abfallen um sich danach noch einige Zeit lang dribbelnd auf dem Rasen zu winden, während der verbliebene, enthuschte Rest-Kuranyi den Ball unterdessen gemütlich im kurzen Eck verstaut. Wir sähen das gerne. Und auch in den Zeitlupen, die dann ggf. im Splitscreen-Modus, hier abgeworfenes Trikot, da Stummeltrikot, wiederzugeben wären – mit doppelter Trikotwerbung! – gäbe das einiges her, den Sponsoren-heischenden Vereinen sogar das Doppelte.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Früchte des Zorns
- artiger Läutewinkel
- Schrebergärtnern
- die Strings nicht verknoten (verrückt!)
SO NICHT:
- Salatschleuder als Waffe
- alles vollharzen hier
- 47 Euros für ein Ei
- Obstkorb der Gefühle
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Essential Killing", Jerzy Skolimowski (2010)
Plus: 1, 3, 6, 14, 17, 33, 35, 37, 45, 55, 69, 73, 102, 116, 130, 135 Minus: 38, 55, 99, 126, 137, 141, 154, 166 Gesamt: 8 Punkte
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