Riesenmaschine

20.08.2005 | 21:50 | Alles wird besser | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Superklebeband


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)



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Zugegeben, Instant Labeling Tape und Pixeltape sind beide nicht ganz neu, sondern eher so aus dem Vorjahr, aber woher soll man auch von irgendwas erfahren, bevor es bei Mocoloco steht? Und das Designprinzip der beiden Klebebänder ist so ausgezeichnet, dass es sich trotzdem lohnt, als Vorbild für andere Hersteller noch einmal darauf hinzuweisen: Erst mal werden alle Optionen eingebaut und ausgeliefert (beim Labeling Tape sind ab Werk alle 14 Displaysegmente weiss, beim Pixeltape, nun ja, alle Pixel), dann bleibt es dem Kunden überlassen, welche er schwarz übermalen und für immer deaktivieren will. Ach, wären doch alle Produkte so. Insbesondere Handys!

Zu kaufen ist das Klebeband trotz anderslautender Angaben auf der Website weder im Shop des Designmuseum noch bei magma; auch bei der Buchhandlung Walther Koenig ist es nicht zu entdecken. Eventuell in "selected Designshops in Berlin and Cologne". Schwacher Trost: Hier lassen sich Klebebänder mit individuellem Aufdruck herstellen.


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Nachtrag: Fast genauso, nämlich umgekehrt funktioniert die – leider nur in England erhältliche – Aufbewahrungsbox MeBox. Weil hier nicht das Überflüssige übermalt, sondern das Gewünschte aus vorgestanzten Löchern herausgepopelt wird, ist das Prinzip für Schreibschwache (siehe Kommentar) vielleicht leichter zu begreifen.


20.08.2005 | 19:42 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Bauchweg-Besteck


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Wenn man einen Architekten oder Designer im Bekanntenkreis hat, den man heimlich hasst, dann kann man sich stets eine Freude machen, indem man ihm Hundertwasser-Devotionalien schenkt. Praktisch jeder Mensch, der professionell mit Gestaltung zu tun hat, bekommt Zitterkrämpfe, wenn die überbunten Kringelkatastrophen ins Blickfeld rücken. Das liegt nicht allein am Zeitgeist. Wie auch der artverwandte Jugendstil war Hundertwasserdesign schon vor seiner Erfindung hässlich, ist es noch und wird es auch immer bleiben. Worin diese unumstösslich feststehende Tatsache begründet liegt, sollen Spezialisten für Wahrnehmungsästhetik klären. Trotzdem gibt es eine wachsende Anzahl von Verwirrten, die in einem fort Dinge kaufen, die vom massiven Drogenmissbrauch der Produktgestalter zeugen. Wie etwa die gesamte Geschirr- und Bestecklinie der Firma All U Can Handle. Die nebenstehend sichtbaren Eiskugelkellen sind da nur die Spitze des Eisberges; Zartbesaitete und Menschen, die von ihrer visuellen Geschmackssicherheit leben, sollten sich keinesfalls den Pizzaschneider ansehen und schon überhaupt nicht die Maiskolbenhalter. Ein Gutes hat dieses Besteck aber doch: weil bekanntlich das Auge mitisst, dürfte FDH damit sehr leicht durchzuhalten sein.


20.08.2005 | 17:56 | Anderswo | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt

Soziologie des Getränkemissbrauchs


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Seltsame Trends entwickeln sich meist unter seltsamen Bedingungen, zum Beispiel bei Güterverknappung, etwa nach Kriegen oder in Kanada. Dort nämlich ist ein Grundbedarfsprodukt wie Bier nur unter großen Mühen zu erwerben, was dazu führt, dass ausschließlich intelligente, gutaussehende und wohlhabende Bevölkerungsschichten Bier zu sich nehmen. Die unmittelbare Folge: Man trifft sich in teuren Bierlokalen oder auf Bierproben, schlürft Austern, nippt an ein, zwei Achteln Bier und betreibt angeregte Konversation über die Qualität der letzten belgischen Jahrgänge oder die besten Hopfenlagen in Quebec. Bei ähnlichgelagerten Veranstaltungen in Deutschland wird in der Regel trotz allem konsequent und ausdauernd auf das eigentliche Ziel, nämlich das Betrinken, hingearbeitet. In Kanada hingegen verlässt man das Lokal leicht beschwingt gegen elf, um zu Hause im Jacuzzi – vielleicht bei einem Schluck dieses exzellenten böhmischen Hochlagenpilsners mit dem einmaligen Bouquet – nochmal wichtige Erkenntnisse des Abends im Katalog des Bierhandels nachzulesen, dessen Filialen, unnötig zu erwähnen, nicht nach Bier-, sondern eher nach Edelsteinverkauf aussehen. Anschließend besäuft man sich dann mit billigem italienischen Dosenrotwein.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


20.08.2005 | 16:00 | Was fehlt | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Super Premium Fruchteis

Ganz, ganz früher, praktisch in der Steinzeit, war Stieleis ein Kinderlebensmittel, zu dem man als Erwachsener (wahrscheinlich; wir spielten damals noch in der anderen Liga) bestenfalls aus Solidarität greifen konnte. Aber spätestens mit der Markteinführung von "Magnum" 1989 gelang es, auch den erwachsenen Käufern bis dahin ungeahnte Geldmengen für bis dahin ungeahnte Eismengen aus der Tasche zu ziehen.

Gibt es irgendeinen guten Grund dafür, dass sich dieser Trend ausschliesslich auf das Milcheissegment erstreckt? Mit Ausnahme des in den 70er Jahren kurzzeitig erhältlichen CujaMara (damals noch ohne Split) enthält man uns bislang das hochpreisige Luxusfruchteis vor. Zwar gibt es von Valensina mittlerweile die drei Geschmacksrichtungen Apfelsine, Blutorange und Multifrucht mit spektakulären Fruchtanteilen, die sicherlich ausgezeichnet schmecken; wegen ihrer Nicht-Zugehörigkeit zu Langnese oder Schöller sind diese begehrenswerten Sammlerstücke aber nirgendwo einzeln erhältlich.

Habt ein Einsehen, Hersteller. Denkt auch mal an die, die sich halt nicht so für Vanillecremerahmsahne mit ganzen Schokoladentafeln interessieren. Für diesen Sommer ist es zu spät, aber nächstes Jahr vielleicht?


20.08.2005 | 14:19 | Berlin | Zeichen und Wunder

Backjumps Live Issue 2


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Phatter Andrang gestern abend bei der Eröffnung von Backjumps – The Live Issue 2 im Kreuzberger Kunstraum Bethanien. Nach dem viel beachteten Auftakt 2003 hat Backjumps-Herausgeber Adrian Nabi erneut die arrivierte und weniger arrivierte internationale Street-Art-Szene nach Berlin gelockt, Sponsoren, Dosen und legale Wände beschafft. Mit Erfolg: Im Rondell vor dem Bethanien ist eine wildwüchsige "City of Names" im Favela-Chique errichtet, die im labyrinthischen Inneren an Schwitters Merzbau erinnert. Auch die dreidimensionalen Typografien im Gang zur Gallerie spielen auf die Kunstgeschichte, Unterabteilung: Konstruktivismus an. Im Vergleich zum ersten Event fällt generell eine Hinwendung zur museumskompatiblen Hochkunst auf, einiges wirkt fast schon ein wenig artsy, was vielleicht unvermeidlich ist, wenn Street-Art ins Museum wandert. Der Crossover erstreckt sich diesmal auch auf die Happening-Kunst, wie der schlecht rappende Maskenmann auf dem Foto beweist. Für Aufregung sorgten ferner zwei hassmaskierte Brasilianer (nicht im Bild), die in einer holzvertäfelten Box randalieren. Hinterher roch es überall nach Farbe, wie sich das gehört. Ein Hauch von Rebellion. Die eigentliche Ausstellung findet aber ohnehin dezentral und ein wenig versteckt im gesamten Stadtgebiet statt, ein für 3 Euro erhältlicher Stadtplan weist den Weg zu den einzelnen Arbeiten.


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"13 Tzameti", Géla Babluani (2005)

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