Riesenmaschine

03.06.2006 | 13:53 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Sandalen-Upgrade


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Vor wenigen Monaten noch prangerten wir unter grossem Leidensdruck das generelle Fehlen von würdevoll am Leib zu tragenden Flaschenöffnern für Mädchen an. Und schon heute finden wir bei den Vorbereitungen zu einem imaginären Pfingsturlaub rein zufällig eine – zumindest in der Theorie – ganz ausgezeichnete Lösung: Zum Schläppchenpreis von 43,95 Dollar gibt es bei dogfunk.com die Reef Fanning Sandal in den Geschmacksrichtungen citrus/lime, coral/taupe und light pink/gray zu erwerben. Stante pede kann damit das Strandbarbier des Deckels entledigt werden. Womit sich die rhetorische Altsäuferfrage "Wer steht schon gern auf einem Bein" nun endgültig gehackt legen kann. Die Sandalen gibt es übrigens auch für Herren ohne Feuerzeug und mit teurem Zahnersatz, denen sogar die Pastellfarbe erspart bleibt. Wer sie testet, möge uns doch bitte Bescheid geben, ob sie besser funktionieren, als sie aussehen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Flaschenöffner für Mädchen


02.06.2006 | 21:34 | Alles wird besser | In eigener Sache

Grimmig lacht das Tafelsilber


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit wenigen Minuten ist die Riesenmaschine Grimmepreisträger. Noch schöner als der Preis selbst ist nur die Begründung der Jury: "Formal von geradezu vollendeter Klarheit zeigt sich das Konzept glanzvoll bei dem Versuch, klassische journalistische Qualität zu pflegen und sich gleichzeitig durch Texte von teils akrobatischer Virtuosität in eine produktive Entfernung zu ebendiesem klassischen Journalismus zu begeben." Das hätte niemand akrobatischer formulieren können, schon gar nicht die Riesenmaschine selbst.

Insgesamt ist diese Entwicklung der Weltgeschichte natürlich sehr erfreulich, fühlt man sich doch gleich geborgen und wohl in einer Reihe mit fundamentalkulturellen Webangeboten und Grimme-Preisgewinnern wie Telepolis, Wikipedia, BILDblog, Spreeblick, Perlentaucher, Käpt'n Blaubär und diesem anderen grossen Kramladen. Zudem ist der Geist der Riesenmaschine vollkommen sinnverwandt mit dem Vermächtnis Friedrich Wilhelm Grimmes, dem berühmten sauerländischen Heimatdichter, manchen besser als "Strunzerdäler" bekannt. Denn wie Grimme bereits vor 150 Jahren schrieb: "Immer streckst du deine Hand aus, neue Früchte zu erlangen. Immerhin!" Ja, immerhin!

Jedoch muss angemerkt werden, dass dieser Strunzerdäler-Preis letztlich doch auf einem grundlegenden Missverständnis beruht, denn wir haben schon so ein Silberding, und zwar das von Kriminalhauptkommissar Stefan Balko beziehungsweise Jochen Horst aus dem Jahr 1996 (siehe Abbildung). Es war billig auf dem Flohmarkt zu haben. Und obwohl der alte Preis im Vergleich zu den heute überreichten Neuexemplaren inzwischen mit wertvollem Staub eines ganzen langen Jahrzehnts überzogen ist, würden wir uns gerne von ihm trennen und damit einen Leser auszeichnen, der in den nächsten Wochen auf der Riesenmaschine "inhaltlich brilliante" Kommentare abliefert, bzw. dessen Texte "zum Formidabelsten und Unterhaltsamsten gehören, das im deutschsprachigen Netz zu finden ist" (Auszug aus der Jurybegründung). Man hat ja nicht soviel Platz im Regal.


02.06.2006 | 18:15 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Von Kugeln und Löchern


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kugelsternhaufen gehören zu den irrsinnigsten Erfindungen in der Geschichte der Erfindungen. Wenn sich heute jemand sowas wie das nebenstehende Gebilde ausdächte, dann würde man ihn vermutlich entweder mit einem spitzen Stock totprügeln oder mit einem Zombierocksong zum Schlager-Grandprix schicken. Der grösste Kugelsternhaufen in unserer Nähe heisst standesgemäss G1 und befindet sich im Andromedanebel, also nur zwei Millionen Lichtjahre entfernt. Und jetzt das eigentliche Spektakel: Ein wenig erhärtet sich jetzt der Verdacht, dass dieses wirre Monster im Inneren ein mittelgrosses Schwarzes Loch beherbergt, also eines dieser ultramassiven Geräte, die man nicht im Bett haben möchte. Supergrosse Schwarze Löcher sind relativ ubiquitös, nahezu jede Galaxie hat eines, und eher kleine Löcher fliegen auch in grosser Vielzahl durch die Gegend. Aber mittelgrosse Löcher, die fand man bisher nirgends. Vielleicht jetzt das erste im G1, vielleicht deswegen, weil die Beobachtungen von David Pooley und Saul Rappaport leider kein eindeutiges Ergebnis liefern, sondern nur einen abermaligen Verdacht, den man hier im Volltext nachlesen kann. Aber Verdacht hin oder her, selbst der leiseste Verdacht, dass dieses Kugelspektakelding im Innern, wo es vor Sternen dermassen wimmelt, dass man die Bäume nicht mehr sieht, ein Loch beherbergen könnte, ist es wert, erwähnt zu werden, was hiermit erledigt wäre. Ein Superloch im Superhaufen, wer hätte das gedacht.


02.06.2006 | 12:06 | Supertiere | Sachen anziehen

Er ist nicht allein


Foto: aenneken / Lizenz
Können die Leute bitte aufhören, sich über Goleo zu beschweren? Erstens gab es nachweislich schon viel hässlichere Maskottchen. Und zweitens nervt der dauernd gemachte Zusatz "ohne Hose", der nichts anderes ist als dümmliche Nachplapperei und ein plumper Versuch, mit einer vermeintlich witzigen Bemerkung punkten zu wollen. Ein Tier mit Oberbekleidung, aber ohne Hose? Na und? Bei Donald Duck, Fritz The Cat, Pu Bär, Porky Pig, Itchy, diversen Bundesligamaskottchen, Chip und Chap, Bernard und Bianca, Bert Raccoon und dem Kaninchen aus Alice im Wunderland hat das schliesslich auch niemanden gestört.


02.06.2006 | 05:46 | Fakten und Figuren

Die listigen Gärtner


Lordi kommt ja auch aus Finnland (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer an finnisches Design denkt, dem fällt als erstes Alvar Aalto ein, dann vielleicht der Bauer, und ganz am Schluss wohl der einfache Gärtner von nebenan. Dabei hat letzterer mehr noch als die Erstgenannten etwas Stilprägendes für die Nation geschaffen. Weil nämlich in Finnland immer so ein starker Wind geht, und die Leute es lieben, draussen zu sitzen, zu trinken, zu essen und vor allem zu rauchen, um auf diese Art den Sommer zu erzwingen, kam irgendwann mal ein Gärtner auf die Idee, einen Blumentopf einfach umzustülpen, und dadurch zu verhindern, dass die Zigarettenasche in die Suppe, ins Bier oder ins Auge des Nachbarn segelt. Man schnippt sie einfach oben in das kleine Topfloch. Jedes finnische Lokal, das auch draussen serviert, hat darum umgestülpte Blumentöpfe. Aber worin topfen die Finnen dann ihre Blumen ein, wenn alle für diesen Zweck vorgesehenen Töpfe zum Aschenbecher umfunktioniert werden? Das fragen sich alle, und so auch die deutsche Schnickschnackdesignerin Gitta Gschwendtner, die einfach (siehe Bild) eine riesengrosse Tasse für die armen darbenden finnischen Gärtner entwickelt hat. Aber da können die listigen Gärtner nur lachen, denn sie produzieren einfach so viele Töpfe, dass auch die Blumen nicht in die Röhre gucken müssen, und verdienen dadurch doppelt soviel. Die normalen, unbrauchbaren Aschenbecher finden inzwischen als Boote ihre Verwendung.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Superbol

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