Mit etwas gutem Willen ist das Spinnennetz durchaus zu erkennen, jede Unterstellung, ich würde ein verkapptes Selbstportrait in die Riesenmaschine einschleusen wollen, muss also als an den Haaren herbeigezogen betrachtet werden. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Weshalb mein Automobil, ein goldener Mercedes 230 CE, '89er Baujahr, natürlich Automatik, alles andere ist scheinbeschäftigtes Gepose, fast ein Jahr herumstand, kann man hier nachhören. In dieser Zeit fand es neue Liebhaber, und jetzt, da ich wieder mit dem Auto herumfahre, teilen wir es uns zu dritt: zwei unsichtbare Spinnen wohnen jeweils in den Seitenspiegeln. Mittags, wenn ich zum Auto gehe, um zum Arbeiten in ein Café zu fahren, haben die Spinnen rechts und links Netze gesponnen, die vom Rückspiegel bis an den Türkorpus, manchmal sogar bis an die nicht vorhandene B-Säule reichen.
Es zeigt sich, dass Tier, Ding und Mensch eine nennen wir es Symtriose eingehen können, die zu dreierseitigem Nutzen ist. Das Tier profitiert technisch, weil die Netze im Fahrtwind nur in der Hälfte der Fälle kaputt gehen. Ansonsten werden in zehn Minuten Fahrt mehr Luft und Insektengetier durch das Netz getrieben als in hundert Jahren Windgetöse. Das Ding hingegen profitiert ästhetisch, weil es sein durch vieltausendeuroteure Reparaturen ramponiertes Image aufbessern und sein über die Jahre durchaus klobiger scheinendes Äusseres mit filigranen fliegenden Bauten aufpeppen kann. Der Mensch zum Schluss profitiert feinstofflich, weil er mit dem Spinnennetz der verborgenen Spinne am Rückspiegel endlich das Konzept Wabi Sabi versteht und fortan Gelassenheit und Frohsinn seine Lippen umspielen, wenn er im Strassenverkehr zum Fluche ansetzt.
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) In Zeiten wo das Aufmöbeln von Namen mit X längst den alten Galliern zugeschrieben wird, wo sich Discount-Ketten um imageträchtige Bio-Marken reissen und auch der angeklebte Vokal "i" an Elektrowaren nur periodisch für Innovation steht, scheint das handliche i.Beat Organix FM-MP3-Abspielgerät von TrekStor seine vielen Testsiege eher aus technischen Qualitäten zu schöpfen als aus der Mittelklassenoptik oder seiner zusammengeklebten Namensgebung (jedoch immer noch besser als der wegen Rassismus-Vorwürfen mittlerweile umbenannte i.Beat.Blaxx).
Klar, denn all das stammt von einem südhessischen Familienunternehmen aus der Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar, die sich immer schon über Ingenieursleistung definierte. Die Technik stimmt also: Zwei Kopfhörer-Anschlusse für Paare mit demselben Musikgeschmack, Pitch-Control für Mobil-DJs, ein FM-Radio sowie eine wohlklingende Diktiergerät-Funktion sucht man selbst bei konkurrierenden Geräten mit vorgesetztem "i" und Touch-Ausführung vergeblich. Doch was wäre die Engineering-Region, würde man nicht noch einen draufsetzen? Ganz getreu dem Regions-Motto "Addicted to Innovation" zelebriert man bei TrekStor Hand in Hand mit dem Fertigungsland des Gerätes (China, wo man mobilen Musikgenuss offenbar noch traditioneller aufspannt) eine neuartige Customized-Globalisierung, die bislang nur von massgeschneiderten Kleidungsstücken bekannt war: Direkt in der Fabrik schenkte man jedem künftigen Besitzer des i.Beat Organix eine dreisekündige Diktiergerät-Aufnahme:
Was dieses mitgelieferte Sound-Unikat jedoch bedeutet, bleibt unklar. Jodelperformance? Aufnahmetest? Postcast? Oder doch ein Hilferuf aus der Fabrik?
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ach, Sealand, unser Land, das ferne leuchtet. Immer wieder mal setzen wir Hoffnungen in dich, zuletzt solltest du von The Pirate Bay aufgekauft werden, was aber offenbar nicht geklappt hat. Jetzt lesen wir, dass Moskauer Venturekapitalisten mit dir über einen Sealand Satellite verhandeln, der ein unzensiertes Internet ("freedom of speech, free downloads and file sharing") möglich machen würde. Bisher hast du dich nicht gerade durch Umsetzung von Angekündigtem ausgezeichnet, das im März angekündigte Piratenradio lässt auf sich warten, und von Christos und Jeanne-Claudes Plan, Anfang 2008 Sealand einzupacken, hat man auch in letzter Zeit nicht mehr so viel gehört. Aber vielleicht klappt es ja mit den Microlympics 2013 oder den Olympischen Spielen 2016 ("Even though space is extremely limited on the island, there's enough room for disciplines like Table Tennis, Darts, Weightlifting, Table Football, Snooker and Clay Pigeon Shooting."). Wir warten gespannt, Sealand!
Hallo und auf Wiedersehen! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die merkwürdigen suizidalen Tendenzen belebter Nahrungsmittel wurden im Weblog Suicidal Food und in der Flickr-Group Scary beings eating themselves bereits materialreich dokumentiert. Ihre kumulative Empirie legt den Verdacht nahe, dass uns die praktizierende Gastro- und Fast-Food-Industrie eine unter Nutztieren Raum greifende Todessehnsucht nur suggeriert, um uns das schlechte Gewissen beim Verzehr zu nehmen, es mithin also darauf angelegt hat, uns eine imaginäre konsensuale Win-win-Situation zwischen Subjekt und Objekt des Essvorgangs vorzuspiegeln. Durchbrochen wird dieser Verblendungszusammenhang mutig von der Fischräucherbude in Bansin auf Usedom. Sie wagt es, den noch unentschlossenen Konsumenten mit der schieren Existenzangst des noch lebenden Nahrungsmittels angesichts seiner bevorstehenden Verspeisung zu konfrontieren: ein mutiger Schritt in Richtung schonungsloser Offenheit in der Werbung, der auch die letzte Konsequenz etwaiger Umsatzeinbussen angststarrenden Auges in Kauf nimmt.
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Der Plagiatskandal in der Roboterdesignbranche zieht immer weitere Kreise. Kaum hat sich der allgemeine Trubel darüber gelegt, dass die Entwürfe des sprechenden Eulenroboters Furby auf die geistige Arbeit US-amerikanischer Architekten und deutscher Geisterbahngestalter zurückgehen, wird schon der nächste Fall bekannt: Nun ist der beliebte und mittlerweile weitestgehend vergessene Kinderstar Nummer 5 (bekannt aus Nummer 5 lebt! und Nummer 5 gibt nicht auf) in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Wie auf dem oben stehenden Foto deutlich zu erkennen ist, wurde bei seiner Schöpfung massiv bei einer Löschwassereinspeisung in Manchester (Whitworth Street, nahe Oxford Street) abgekupfert – welche Rolle Mantenna in diesem Zusammenhang spielt, ist zum momentanen Zeitpunkt hingegen noch vollkommen ungeklärt. Unterdessen arbeitet auch die Soko Chewbacca weiter auf Hochtouren, erste Fahndungserfolge konnten bereits die Abteilungen Darth Vader, Stormtroopers und R2D2 melden.