25.08.2005 | 13:51 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Seit Jahren, ach was, Jahrzehnten werden uns ein ums andere Mal von Medien und Werbung die Superlative um die Ohren geschlagen, selbst wenn das Begründungsfundament dafür fragwürdig ist: die größte Online-Partneragentur für langfristige Beziehungen (Parship), das schönste Dankeschön (Walmart), das beste Waschmittel aller Zeiten (Persil). Ebenso wie uns scheint es einem Optiker aus Linz mit dem ewigen Wettkampf um den ersten Platz gereicht zu haben. Er preist sein Produkt als "zweitkleinste Lesebrille der Welt" an. Ist das die Speerspitze der Neuen Bescheidenheit in der Werbung? Vielleicht bekommen wir demnächst solche Werbetexte zu sehen: "Ein relativ okayes Produkt für einen mittelguten Preis!" Die Riesenmaschine wird Sie auch weiterhin am zweitbesten über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.
25.08.2005 | 11:39 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ja, trotz ihrer welterklärenden Funktion ist auch die Riesenmaschine von Zeit zu Zeit ratlos. Warum in aller Welt hat dieser Aschenbecher, gefunden in einem Biergarten in Linz, ein Schloss? Gab es ein Problem mit randalierenden Kippenresträubern? Kommt der österreichische Besitzer des Biergartens aus dem Burgenland, wo eh an jeder Ecke ein Schloss ist? Wir wissen es nicht. Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren, denn auch Google ist ratlos. Und bitte nicht mit dem billigen Wortspiel antworten: "Du willst doch auch nicht, dass man dir deine Asche klaut!"
25.08.2005 | 07:34 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Clint Eastwood wäre heute nicht Clint Eastwood, sondern entweder erhängt oder erschossen, hätte es nicht schon zu seiner Zeit Stifte gegeben, die auf Felsen schreiben konnten. Nur so war es ihm möglich, glaubhaft vorzutäuschen, dass er den Ort, an dem das Geld versteckt ist, auf einen Steinklumpen schreibt, was er selbstverständlich niemals wirklich tut. Während diese Superstifte im 19. Jahrhundert also offenbar zur Grundausstattung jedes verarmten Banditen gehörten, ist es heute gar nicht so einfach, auf Stein schreibende Stifte zu finden. Man mag einwenden, dass man mittlerweile vielleicht auch ohne ganz gut zurechtkommen kann; trotzdem freut man sich, wenn es den Klassiker unter den Steinschreibern, den Faber-Castell Multimark, jetzt auch in einer Jumbo-Version gibt. Für den harten Einsatz in der Hitze des amerikanischen Bürgerkriegs bietet der Multimark Jumbo zwei zusätzliche, vielleicht lebensrettende Features: Zum einen widersteht die Tinte auch starker Sonneneinstrahlung. Zum anderen kann man sie mit dem eingebauten Spezialradierer problemlos wieder entfernen – auch von Steinen – und so den nichtsahnenden Widersacher ziemlich raffiniert reinlegen.
25.08.2005 | 01:00 | Berlin | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Für die Berliner Trabrennbahnen Mariendorf und Karlshorst sieht es insgesamt nicht so rosig aus. Zu hohe Kosten, zu geringes Interesse der Öffentlichkeit – aber wie 2003 hier nachzulesen war, sollte der Berliner Trabrenn-Verein "ein Konzept vorlegen, wie Trabrennen kostengünstig veranstaltet werden können", andernorts hieß es, die Betreibervereine wollten "versuchen, neue Einnahmequellen zu erschließen" und insgesamt müsse man "langfristig raus aus der Sackgasse" (ebd.). Et voilà! Man lässt einfach die teuren Pferde weg! Zuschauerbeteiligung, Interaktivität, Prosuming heißen die Zauberworte. Der Weg des edlen Trabrennsports ins 21. Jahrhundert ist gesichert.
24.08.2005 | 21:35 | Anderswo | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Menschen, die Exotik pur kennen lernen wollen, die fremden Sitten und Gebräuchen ebenso wie andersklingenden Zungen etwas abgewinnen können, haben von jeher eine reichhaltige Auswahl an Reisezielen. Zum Beispiel Österreich. Unser kleiner Nachbar ist kaum je verlegen, sich von Deutschland auf's Deutlichste zu unterscheiden – ganz besonders im Sprachgebrauch. Die österreichische Supermarktkette Billa zeigt, dass die Exotik bis hinunter zum Gebäck reicht: ein Mehrkornbrötchen heisst dort "Aborigines Weckerl". Ob es an den eher untypisch beigemengten Erbsen liegt? An einem zur Schau gestellten Bündnis unter Exoten? Oder daran, dass der Ursprung der Aborigines mehr oder weniger die Antipode zu Deutschland ist?
... 527 528 529 530 531 [532] 533 534 535 536 537 ...
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Mineralwasser, enteisent
- Schamhaar von der Schiffer im Flusensieb
- Ich schnitt mir einst ein Weidenpfeifchen (Rilke)
- Zylinder vor sich auf den Boden stellen
SO NICHT:
- Heuschnupfen im Regen
- Gruss vom Nagelpilzteam (per Mail)
- Hyperventilator
- Haus aufessen
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Essential Killing", Jerzy Skolimowski (2010)
Plus: 1, 3, 6, 14, 17, 33, 35, 37, 45, 55, 69, 73, 102, 116, 130, 135 Minus: 38, 55, 99, 126, 137, 141, 154, 166 Gesamt: 8 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|