Riesenmaschine

25.07.2005 | 03:22 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Schluss mit Prokrastination im Weltall


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Immer mehr deutet darauf hin, dass doch noch zu meinen Lebzeiten ein Mensch den Mars betreten wird. Mit überwältigender Mehrheit wurden letzte Woche die leicht größenwahnsinnigen Pläne von Präsident Bush vom Kongress bestätigt, und um es gleich klarzustellen: Das ist richtig und gut. Klar weiß niemand so recht, was das alles kosten soll, und natürlich kommt sofort der Einwand, dass man mit dem Geld auch endlich mal was gegen dieses ganze Elend undsoweiter, aber andererseits: Jeder Dollar, der in der Raumfahrt landet, kann nicht mehr für, sagen wir, Liegefahrräder oder Wasserstoffbomben ausgegeben werden. Wir müssen aber aus einem anderen Grund unbedingt zum Mars. Ich habe genug davon, mir von meinen Urahnen von der Mondlandung oder vom Zweiten Weltkrieg vorschwärmen zu lassen und andächtig vor Kolumbus-Denkmälern auszuharren. Wovon sollen wir bitte unseren Enkeln erzählen? Wie wir uns einst an Bahngleisen festketten ließen? Wir laufen Gefahr, als "Generation der Prokrastination" in die Geschichte einzugehen, man wird sagen, dass wir wohl abundan vorhatten, etwas wirklich Großes zu tun, aber dann, wisst ihr, ach, später vielleicht. Und außerdem ist es auf dem Mars nicht so verdammt heiß wie bei uns.


25.07.2005 | 01:14 | Anderswo | Was fehlt

Fog yourself


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es gibt Dinge, bei denen auch der solide gebildete Durchschnitts-Mitteleuropäer (Abitur, zwei Fremdsprachen, GEO-Abonnement, Flatrate) nicht die Bohne einer Ahnung hat, wieviel sie wohl kosten mögen. Ein Geigerzähler – 800 oder eher 8.000 Euro? Ein Nilpferd – 10.000 oder 100.000? Dazu gehört auch ein Nebelwerfer, also ein Gerät, das man einigermaßen oft sieht, wenn man in Discotheken oder auf Konzerte geht. Inzwischen aber weiss ich, was eine Nebelmaschine kostet. Nämlich $19,99, und zwar als Sonderposten. Das ist so billig, dass man eigentlich sofort eine kaufen sollte, zumal der Name des Produkts "Eliminator Lighting 400W Fog Machine" alles enthält, was man von einem Nebelmaschinennamen erwartet. Die amerikanische Firma Musicians Friend jedoch verschickt aufgrund stranger Versandbedingungen nur ausgewählte Marken in alle Welt – Eliminator Lighting gehört nicht dazu. Schade, denn wer wollte sich nicht zu Hause für nur $19,99 Nebel um die Ohren blasen lassen. Mit 400 Watt.


25.07.2005 | 00:02 | Berlin | Vermutungen über die Welt

Exgeneration X


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dass unsere Generation die erste wirklich coole & hippe ist, ist allen klar, die dazugehören. In unserer Premium-Generation gibt es erstmalig Berufe wie VJ oder Profi-Blogger, man kann arbeiten, wo, wie und wann man will, man kann sich anziehen wie ein Retropunkpopper und trotzdem Jazz hören, Schwarzeneggerfilme mögen und Veganer sein. Alles gut und schön, aber was, wenn wir alt werden, und ich meine richtig alt, nicht 40 oder so, das sind ja jetzt schon viele. Mit uns werden unsere Berufe altern, unsere Gadgets, unsere Accessoires, unsere Mode: wir werden eine alte, coole & hippe Generation mit naturgrauem Iro, mit Inline-Rollstühlen, mit customized Foto-Heizdecken im selbst hochgeladenen Design. In vielen Jahren wird man versuchen, sich zurückzuerinnern, wie es angefangen hat, dass unsere coole Generation so lächerlich gealtert ist. Und dann wird man für einen kurzen Augenblick die Eingebung haben, ah, ja! Es war damals, 2005, als die ersten Einkaufswägelchen im Militarylook herauskamen. Man wird dann melancholisch werden, eine uralte Westbam-mp3 einspielen und versuchen, die 350 bpm mit dem Laserpointer-Krückstock mitzuklopfen.


24.07.2005 | 13:57 | Anderswo | Vermutungen über die Welt

Bagger-Sommerloch


Während die Entwürfe von Spielzeugbaggern normalerweise auf echten, grossen Erwachsenenbaggern basieren, kann dieses Prinzip natürlich auch umgekehrt funktionieren, wie die innovativen Firmen Kubota und Wynn's bei ihrer kleinen Motorshow an einer bayrischen Dorftankstelle eindrucksvoll vor Augen führen.


24.07.2005 | 13:25 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Kunden im Taumel des Glücks

Als an der Berliner Holzmarktstraße eine Tankstelle von, sagen wir, Jet in DEA umbenannt wurde, kündigten die Betreiber dies durch ein Plakat an, auf dem zwei junge Menschen sich vor Glück über diese Umbenennung schier nicht zu fassen wussten, in die Luft sprangen, schrien und einander umarmten. Leider ist dieses Plakat nicht dokumentiert worden; ersatzhalber lassen wir daher hier eine Kundin der Kärntner Sparkasse zu Wort kommen: "Hach! Wenn ich wieder aus der Bank komme, wird zum ersten Mal in meinem Leben mein Fahrrad nicht geklaut sein! Danke, Kärntner Sparkasse!"


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


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