Riesenmaschine

21.07.2005 | 19:09 | Anderswo | Alles wird besser | In eigener Sache

Toll: Riesenmaschine jetzt auch für Doofe

Nach zahlreichen ernüchterten Rückmeldungen verhinderter Riesenmaschineleser insbesondere aus der Werbebranche ("Unter riesenmaschiene.de steht ja gar nichts") haben wir uns nunmehr auch die Domain riesenmaschiene.de gesichert – denn es soll keiner sagen, wir würden unsere Leser nicht dort abholen, wo sie ratlos herumstehen. Das Konzept der Riesenmaschiene ist dem der echten Riesenmaschine nicht unähnlich, aber behutsam den Bedürfnissen der hoffentlich irgendwie andersbegabten Klientel angepasst.


21.07.2005 | 17:46 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Papierrascheln

Buchen sollst du suchen

Gefühlte 20 Jahre nach Amazon USA ist es endlich auch hier so weit: Seit gestern kann man bei amazon.de den Volltext nicht aller, aber doch ziemlich vieler Bücher durchsuchen. Das ist nicht nur toll, weil es a) toll ist und b) auch für Amazon toll ist (die durchsuchbaren Bücher verkaufen sich immerhin 9% besser als nicht durchsuchbare Bücher, sondern c) vor allem, weil man damit endlich auch diejenigen Bücher durchsuchen kann, die man bereits besitzt. Pro Tag lassen sich so bis zu 24 Stunden Blätter- und Sucharbeit einsparen und anderweitig verplempern. Wenn es jetzt dasselbe auch noch für den Rest der Wohnung gäbe, müsste die Riesenmaschine ihre Arbeit einstellen, denn dann wäre endgültig alles gut.


21.07.2005 | 17:12 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Sit on beton


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Vor einiger Zeit gab es eine Werbekampagne der Betonwirtschaft mit dem Claim "Hoffentlich ist es Beton", dazu Fotos von Tanklastzügen auf Brücken. Das deutsche Gestaltertrio Metrofarm hat diesen Wunsch nicht nur auf Brücken und Staudämme bezogen, denn die gehen selbst auf gut besuchten Designmessen wie dem Mailänder Salone Satellite relativ schlecht. Stattdessen haben sie dort Alltagsmöbel wie DJ-Tische und Stühle aus Beton vorgestellt. Neben dem formschönen Minimalismus ist einer der wichtigsten Vorteile die hohe Möbelsicherheit. Mit einem Gewicht von weit über 100kg beschränkt sich die Gruppe der möglichen Diebe auf Olympiasieger im Gewichtheben – ein überschaubares Risiko. Aber auch im Marketing liegen die Pluspunkte auf der Hand: wenn es gelingt, Helmut Kohl als Testimonial zu gewinnen, kann die Kampagne der Betonwirtschaft 1:1 übernommen werden.


21.07.2005 | 15:24 | Berlin | Zeichen und Wunder

Snowdens neues Universum

Nicht die wenigsten halten Paul Snowden für komplett verrückt. Die allermeisten halten ihn jedoch für den besten Art Director im Printbereich, den Berlin derzeit aufzubieten hat. Seine kollidierenden Schriftblöcke können es durchaus mit denen von David Carson aufnehmen. Jetzt hat offensichtlich auch die Kunstwelt Notiz von Paul Snowden genommen. Am 29. Juli wird in der Villa Grisebach (Fasanenstr. 25, 18h) seine Ausstellung mit dem schönen Titel "Black steel in the hour of chaos" eröffnet.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Sensibilisiert für das Thema Schrift fiel uns bei ebay diese schöne Ausgabe unseres analogen Vorbildes "Das neue Universum" auf, das tatsächlich schon Ende des vorletzten Jahrhunderts "Die interessantesten Entdeckungen und Erfindungen auf allen Gebieten" versammelte.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Ob wohl die schlanke Helvetica-Abart irgendeine Schriftart aus unserem Logo – sie stammt übrigens aus einem "Das neue Universum"-Band der späten 50er – dermaleinst für kommende Generationen ähnlich anachronistisch erscheinen und in Widerspruch zum futuristischen Inhalt geraten wird, wie uns heute die schnörkelige Fraktur auf dem Cover von 1890 vorkommt? Wie auch immer. 118 Euro sind dann aber doch ein wenig happig.


21.07.2005 | 03:44 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Selbstversuche

Hersteller von Kleinteilen!

Muss es eigentlich sein, dass moderne Schrauben und Muttern nach höchstens dreimaligen Rein- und Rausdrehen sofort aussehen wie ein unverständliches Ergebnis vom Silvesterbleigießen? Indem nämlich entweder der Schlitz (es gibt wirklich kein Fremdwort dafür) oder alle Kanten ruiniert sind? Habt ihr denn gar nichts aus dem Flaschenöffnerdilemma gelernt? Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass Dinge, die mit Hartem zu tun haben, selber auch entsprechend hart sein müssen? Wann werdet ihr Schrauben aus Schaumgummi anbieten? Ich habe es soeben ausprobiert, und tatsächlich alle Schrauben in der Wohnung (Toaster, Fahrrad, Telefon) waren nach wenigen Versuchen unbrauchbar, einzige Ausnahme: Schrauben in sehr alten Möbeln. Gibt euch das zu denken? Ich sehe ein, dass es verlockend ist, vergängliche Produkte herzustellen, um mehr zu verkaufen. Andererseits, Schrauben, das ist ähnlich krisensicher wie Brot oder sagen wir Gullideckel, könnte man dann nicht auf so durchsichtigen kapitalistischen Quatsch verzichten? Und, Klebstoffhersteller, bitte endlich eine brauchbare Alternative zur Schraubverbindung, schnell.


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