Riesenmaschine

22.07.2005 | 13:22 | Papierrascheln

Vice, die Erste


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Seit Donnerstag gibt es nun wirklich und tatsächlich die erste Nummer der deutschen Ausgabe des legendären kanadischen VICE Magazine. Zwar konnten wir noch kein Exemplar ergattern, obwohl diese angeblich an 750 Stellen deutschlandweit ausliegen sollen, aber wir waren ja auch gar nicht draußen. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis stimmt jedoch sehr hoffnungsfroh: Ein Beitrag über niedliche weiße und schwarze Babys wird kontrastiert mit einem über schwule Naziskins, der Drastik halber "Gaystapo" getauft, wird der Ausgewogenheit halber kontrastiert mit einem Beitrag über denkfaule Intellektuelle, vulgo. "Hippie-Faschisten". Das ist im Prinzip genau der heiße Scheiß, den wir lesen wollen, wenn wir ihn nicht selbst schreiben.

Andererseits muss man doch wohl kritisieren, dass die Macher es mit ihrem forcierten Anti-PC-Auf-den-Schlamm-Hauen eine Spur übertreiben. Gerade das "Frankfurter Schule"-Bashing ist gratis, geschenkt und letzlich genau so denkfaul, wie es den Adepten zu sein unterstellt. Wie Adorno/Horkheimer ganz richtig konstatiert haben: "Fun ist ein Stahlbad, die Kulturindustrie verordnet es unablässig." Dieser Diagnose scheinen die deutschen VICE-Macher mit Nachdruck gerecht werden zu wollen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vice Deutschland


22.07.2005 | 12:26 | Sachen kaufen

Hosenbeinforschung III – Klappt


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wir sprachen ja schon an anderer Stelle von den kardangetriebenen Rädern des dänischen Herstellers biomega und deren Nichtverfügbarkeit im Handel. Jetzt kommt ein weiteres cooles Rad aus Dänemark nicht in die Läden, das unserer Vorstellung vom praktischen Idealrad noch weit mehr entspricht: Das in Kooperation mit Puma entwickelte Klapprad extra für Stadtmenschen wie uns und mit annoncierte 750.- Euro wahrlich nicht überkostspielig. Wenn man es denn mal bekäme. Schon werden in Internetforen Schwiegermütter und halbe Königreiche für den Nachweis des Vehikels im freien Verkauf ausgelobt, was alles in allem kein gutes Zeichen ist ...

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Hosenbeinforschung II - Kardan


22.07.2005 | 12:19 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Handentspannung


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Obwohl ich in meiner Umgebung als intelligent gelte und die Mechanismen der Werbung intensiv studiert habe, gibt es eine Menge Marketing-Tricks, die ich zwar durchschaue, auf die ich aber trotzdem reinfalle. Und zwar mit Wonne. Das liegt weniger an mir als an einem genetischen Defekt, nach dem meine Blut-Hirn-Schranke leider gadgetdurchlässig ist. In diesem Fall ist mir übrigens überhaupt nicht wichtig, ob das Nokia 8800 irgendwelche besonderen technischen Features hat. Allein das fantastisch handentspannende Gefühl, wenn man den Handy-Corpus aufschiebt, hat es mir angetan. Davon brauchen wir mehr, liebe Hersteller. Mehr "wlupp" (so klingt es geschmeidig beim Aufschnippen), aber auch mehr "sssipp" (Zuschnappen lassen). Da das Gerät jedoch grotesk überhöhte 1.000 Euro kostet, möchte ich den ersten Riesenmaschinen-Leser mit defektem Nokia 8800 bitten, sich an mich zu wenden. Wenn nur der Schnappmechanismus noch funktioniert.


22.07.2005 | 11:56 | Anderswo

Google Moon


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Nach Google Maps und der noch mehr zum meditativen Herumspielen einladenden Herunterladversion Google Earth jetzt also auch noch Google Moon. Ein konsequenter Schritt, denkt man: die fuchsigen Google-Erfinder wollen frühzeitig gerüstet sein, wenn 2062 das erste Pizza Hut auf dem Mond eröffnet, und auch gleich eine Anfahrtskizze vorhalten können. Aber ach! Eitel Asche ist's mit der meditativen Mondoberflächenerkundung. Hinter der URL verbirgt sich eine Tribute-Site mit dem einzigen Zweck, an die erste bemannte Mondlandung am 20. Juli 1969 zu erinnern. Offensichtlich kann die NASA gerade jede erdenkliche Unterstützung brauchen. Jenseits der Satellitenbildkachel, die das Landeareal der diversen Apollomissionen abbildet, fällt man ins bodenlose flirrende Nichts des Weltalls. Danke, Google, uns unsere Geworfenheit und Unbehaustheit im Kosmos mal wieder so anschaulich vor Augen geführt zu haben, wie es Schopenhauer und Heidegger nur selten gelang.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Google Maps ohne uns


22.07.2005 | 02:41 | Alles wird schlechter | Sachen anziehen

Klops am Bein


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Nebenbei bemerkt: Die Modekünstlerin Marloes ten Bhömer sollte sich eventuell zuerst einen neuen Namen machen, bevor sie sich als Designerin einen Namen macht. Doch auch das wäre noch keine Garantie, den Geschmack der Kunden zu treffen – ihre 05er Kollektion hängt der Konkurrenz stark hinterher. Längst werden Betonschuhe hergestellt, die farblich wesentlich frischer daherkommen und (form follows function!) dabei auch noch aquadynamisch sind – wichtig für die optimale Sinkgeschwindigkeit. Die einzige Innovation von ten Bhömer, statt des Monoklotzes (one size fits all) für jeden Fuss ein eigenes Gewicht zu benutzen, bietet im täglichen, bzw. nächtlichen Handling keinerlei Vorteile. Ein echter Schlag ins Wasser.


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