Riesenmaschine

23.01.2007 | 06:04 | Alles wird besser | Was fehlt

Wenn das Wünschen endlich helfen wird


Viel mehr gibt es noch nicht zu sehen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ganz selten mal, also kaum alle drei Wochen, haben wir hier Gelegenheit, umfangreiche Weltverbesserungen vom Kaliber Rad, Dampfmaschine, sexuelle Vermehrung, YouTube anzukündigen. Jetzt ist es wieder soweit: CrowdSpirit möchte schon sehr bald Gerätewünsche von Nutzern entgegennehmen, die dann von Industriepartnern umgesetzt werden sollen. Und wie viel wurde allein in der Riesenmaschine in den letzten anderthalb Jahren sinnlos herumgewünscht: der Freiberuflerwecker FBW-1, die 30-Sekunden-Zeitmaschine, der Flaschenöffner aus Edelstahl, das Eidechsentrikot, das Gurkophon, Deko-Mikroben aus Glas, Unified Gadgeting, ein endgültiger Steckeradapter, das Ausgleichskleidungsstück und Tapeten, die aus Lärm Strom erzeugen. All das wird es jetzt schon sehr bald zu kaufen geben: "We think we'll be able to sell our first products at the end of 2007." Wir denken so lange über ein Gerät nach, mit dem wir unserer Begeisterung angemessenen Ausdruck verleihen können (Grösse und ästhetische Anmutung ungefähr wie das brennende Rom, Marktpreis unter 150 Euro).


21.01.2007 | 15:38 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Staub für die Welt


1a Staubwolke
(Courtesy NASA/JPL-Caltech) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Klimakatastrophe, ein hässliches Wort, das so penetrant nach schlechten Filmen klingt. Deshalb reden wir lieber von globaler Erwärmung, weil sich das nach Kamin anheizen anhört. Heute jedenfalls glauben viele, man könne gegen diesen Hitzetrend rein gar nichts mehr unternehmen. Curtis Struck, Professor für Astrophysik an der Iowa State University, begs to differ. Er schlägt vor, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren, und zwar durch zwei noch anzulegende Staubwolken irgendwo in der Nähe der Erde. Den dafür erforderlichen Staub besorgt er entweder direkt von zerfallenden Kometen oder aber aus Bergwerken auf dem Mond. Besser wären natürlich Staubspenden aus der Bevölkerung oder ein langer Schlauch, der den auf der Erde entstehenden Staub ins All bläst. So hätte man nicht nur die globale Erwärmung abgeschafft, sondern langfristig auch die leidige Putzkatastrophe. Und bestimmt leuchtet der viele Staub am Abendhimmel ganz zauberhaft.


20.01.2007 | 06:17 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Superbeitrag über ein tolles Thema


Dem Startup VirZi (Virtuelle Ziegelmauerinspiration) sind Erfolg und schnelle Autos garantiert. (Foto: samideluxe)
Es ist ein bisschen schwer zu entscheiden, ob man sich mehr über den Inhalt der Studie freuen soll, oder darüber, dass so was tatsächlich erforscht und veröffentlicht wird. Aber halt, nein, es ist doch ganz klar: am meisten freut man sich natürlich darüber, dass es im Internet selber drinsteht. Nämlich dass die Menschen online zu unrealistischem Optimismus neigen. Dieses Ergebnis wird unser aller Leben verändern! Zum Besseren! Ausrufezeichen!


19.01.2007 | 18:37 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Magic Towel Ride


100% magisch
Sonder Zahl sind die verschiedenen Arten, in denen das Magische Handtuch vorkommt. Es gibt es als Pokemon-Kinderpartyknüller, in Golfball- oder Tennisschlägerform, mit Astronautenaufdruck oder als magisches Handtuch "School Day" aus dem Gestüt Hello Kitty. Wie die Spatzen oder die Ratten sind die "MaHas" (Fachchinesisch) über den ganzen Planeten verbreitet, denn kein Lebensraum ist ihnen zu unwirtlich. So wurden sie selbst in Ariel-Grossgebinden gesichtet, in Nemo-Form. Woher das magische Handtuch ursprünglich stammt, ist allerdings noch nicht genau erforscht. Heute jedenfalls kommen die meisten aus Fabriken in China.

Im äussersten Südwesten dieses Landes, in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, stiessen nunmehr Forscher der Riesenmaschine im Badezimmer des YunDa-Hotel auf einen Vorfahren der farben- und formenprächtigen magischen Handtücher der Jetztzeit. Das Compressed Towel ist von schlichter weisser Färbung, sieht aus wie eine sehr, sehr grosse Schmerztablette und kostet erstaunlich viel, nämlich den Gegenwert von zwei grossen Nudelsuppen. Wie alle Magischen Handtücher verlangt auch das komprimierte Tuch explizit danach, vom Menschen ins Wasser geworfen zu werden. Was dann passiert, soll in diesen Stunden im Keller des Riesenmaschinenlabors erforscht werden. Wir zögern allerdings noch, das unschuldige Handtuch ins kalte Wasser zu schmeissen; es sieht so niedlich aus. Was meinen Sie? Sollen wir?

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


19.01.2007 | 03:48 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Der Nettbewerb ums Überleben


Nett vom Pfau. Der Pfau soll unser Freund sein. (Foto: whistler1984)
Evolution, so die verbreitete Verjüngung der Darwinschen Thesen, bezeichnet das Überleben des Stärkeren. Zu den vielen Folgen dieses milden tautologischen Missverständnisses der eigentlichen Kernaussage – dass es dieser Mechanismus in Verbindung mit der Erblichkeit der Merkmale sei, der die Mannigfaltigkeit der organischen Schöpfung erkläre – zählt unter anderem der sogenannte Sozialdarwinismus, der das Recht des Stärkeren auch in der menschlichen Psychologie am Werke wittert.

Dieser Sicht der Dinge fällt es aber schwer, die Existenz des Altruismus zu erklären: wie kann etwas, das per Definition dem Agenten schadet und den Anderen nutzt, sich in einem evolutionären Rahmen, in dem doch nur der Nutzen des Agenten zählt, durchsetzen? Zu den populärsten Erklärungen gehört die durch den phänomenalen Erfolg der Tit-for-Tat-Strategie im Prisoner's Dilemma Spiel nahegelegte: wer sich merken kann, dass und von wem er betrogen wurde, entzieht dem Betrug selbst die Wirksamkeit.

Nun wurde von der Royal Society eine alternative Erklärung veröffentlicht: der Altruist demonstriert durch die Vergeudung von Ressourcen seine Findigkeit und Nützlichkeit, und wirbt dadurch um Kooperationspartner. Das erinnert ans Handicap-Prinzip, wonach zum Beispiel die lästig grossen und auffällig bunten Schwanzgewächse der Pfaue nicht trotz sondern gerade wegen ihrer Gefährlichkeit für den Träger aufs Weibchen attraktiv wirken. Sieh her, sagt das Rad dem Weibchen, ich kann lang hängen lassen, und werde trotzdem nicht gefressen. Oder eben "einen ausgeben" und "über den Tisch gezogen", bei uns Affen.


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"The Collection II", Marcus Dunstan (2012)

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