06.04.2007 | 07:24 | Sachen kaufen
 Tod, wo ist dein Netzteil? (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es heisst, der Mensch in seiner Sturheit sei nur dann zur Einsicht fähig, wenn man ihm eine Sache gründlich erklärt und ihn gleichzeitig das Stiegenhaus hinunterwirft, während man ihm vorsichtig zunächst warmes, dann aber kaltes Wasser in die Gehörgange träufelt. Gut, dass es die durch ihre schwanzbeissförmige Ausweglosigkeit aufrüttelnde und daher erkenntnisbefördernde Catch-22-Situation gibt. Kauft man ein Teppichmesser, bräuchte man zum Öffnen der Verpackung ein Teppichmesser; die Fussdusche am Strand ist so angebracht, dass man bis zur Strasse noch einmal durch den Sand laufen muss, und der Türschlossenteiser liegt im Handschuhfach. In der Reihe dieser geistigen Lockerungsübungen begrüssen wir den Solar-GPS-Empfänger i-Blue757 (via productdose). "Hm, wenn es nicht so dunkel wäre, könnten wir sehen, wo wir sind, oder wenigstens unser GPS-Gerät in Betrieb nehmen, dessen Batterien im Zelt liegen, das wir finden könnten, wenn es nicht so dunkel wäre oder wir ein GPS-Gerät hätten". So schöne letzte Gedanken könnten wir hegen.
05.04.2007 | 20:42 | Sachen kaufen | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Der Trend geht allgemein zum Runden, was früher eckig gut genug war, muss heute unbedingt noch mal im Kugelformat redesignt werden. Stühle, zum Beispiel: früher sahen sie so aus, heute hingegen so. Ferner natürlich Autos, Häuser, Würfel, Mini-Netzschalter ... und wo es noch Ecken gibt, werden sie abgerundet, ob nun im Internet oder an Milchtüten.
Dabei ist es noch gar nicht so lange her – die Älteren werden sich daran erinnern – da hatte die Welt eine so geringe Auflösung (640 x 480 Pixel, in den ärmeren Ländern sogar noch weniger), dass an Rundes gar nicht zu denken war. ThinkGeek bringt uns nun ein Stück dieser Zeit zurück: Die 8-Bit-Krawatte, die erst ein Aprilscherz war, jetzt aber tatsächlich produziert werden soll. Man kann die 8-Bit-Krawatte übrigens nicht binden, sondern nur per Clip am Hemd befestigen, denn wie alles von früher gibt es sie nur in 2D. Hach, 2D.
05.04.2007 | 12:47 | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Auf von aussen zugefügtes, emotionales Leid reagiert der Mensch häufig durch zusätzliches, von innen zugefügtes Leid, eine Art Ausgleichsleid. Warum, weiss niemand, es handelt sich aber um spezielle, vielschichtige Schmerzen, die man sich dann zufügt, wie mit Hilfe von Sport oder Alkohol. Vermutlich existieren ausschliesslich diese beiden Leidbewältigungsstrategien: Bewegung oder Substanzeinnahme.
Interessant ist nun, dass Versuche, diese beiden grossen, akzeptierten Kulturtechniken zu verschmelzen, bisher in der Absonderlichkeit verharren, etwa der Sauflauf, bei dem ein Kasten Bier über ein Laufdistanz von 8 Kilometer geleert werden muss. Oder die Drunken Master Kampfballette von Jackie Chan. Nun startet Adidas offenbar einen neuen Versuch, Sport und Trunk zu kombinieren, ganz behutsam nämlich: mit gebrandeten Bierdeckeln. Sinn und Zweck bleiben zunächst verborgen, aber vielleicht wird die Zeit es zeigen. Der Witz von der Olympischen Disziplin "Einarmiges Reissen" jedoch ist zu alt und naheliegend, um hier noch gemacht werden zu können.
05.04.2007 | 01:33 | Nachtleuchtendes | Supertiere
 Der Angriff der Welt auf das Individuum. (Abbildung: Nature/Feng Zhang, Steve Dixon, und Karl Deisseroth) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Man denkt nur mit den Hirnen gut, sagt der kleine Prinz, und da hat er natürlich recht. Ausserdem kann man mit Hirnen aber auch sehen, und davon wusste die Nervensäge aus dem Weltraum nichts. Beziehungsweise kann man genauer gesagt, wenn Licht bestimmter Wellenlängen auf entsprechend genmanipulierte Gehirnzellen fällt, diese Zellen entweder zur Aktivität anregen oder sie gezielt ausknipsen. Das stand vor einigen Wochen schon in einem Artikel in PLoS ONE, jetzt berichten andere Autoren in Nature nochmal darüber, und wenn man weiss, dass der Erstautor des PLoS-Artikels schon mal mit dem Seniorautor des Natureartikels publiziert hat, kann man sich eine schöne Wissenschaftlerseifenoper mit Intrige, Mord und Totschlag zusammendichten. Man kann es natürlich auch sein lassen.
Der Mehrwert des Natureartikels jedenfalls ist, dass seine zehn Autoren mit dieser Lichttechnologie Würmer per Taschenlampe fernsteuern können, was bestimmt lustig aussah im Labor. Wenn man das jetzt mit den Leuchtproteinen kombiniert, kann man sicher bald Gehirne bauen, in denen die Neuronen per Lichtblitz miteinander kommunizieren können, und wer weiss, wozu die Dinger in der Lage sind, wenn man sie vernetzt.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Guck mal was da denkt
04.04.2007 | 20:51 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser | Essen und Essenzielles
 Algenfarm, ca. 1850 (Foto: jurvetson) (Lizenz)Das Gute an der Zukunft ist dass sie immer etwas zu wünschen übrig lässt. Auf viele Neuerungen kann man sich sein ganzes Leben freuen. Gutzuheissen ist jedenfalls, wenn sich junge Leute an die Zukunftspläne der Alten erinnern und sich beispielsweise mal wieder an Biosphäre-Experimenten versuchen, wobei sie sich für 14 Tage in eine Unterwasser-Box einsperren lassen, in der Algen Nahrung und Sauerstoff erzeugen, der Jungforscher aber den Strom über Muskelarbeit. Besser wäre es aber gewesen, wenn er sich vorher über Alternativen informiert hätte. Als Australier hätte er nun wirklich wissen sollen, dass man zur Stromerzeugung Pinguine einsetzt.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- ein interessantes Interview mit guten Fragen
- ungeschwafelt
- Schweizer s/w-Passbildautomaten
- Geheimzutat Glimmer
SO NICHT:
- Fleischiefreunde
- "Riesenmaschine, wie kamt ihr auf den Namen?"
- ungeschwefelt
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AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Carriers", Àlex Pastor / David Pastor (2009)
Plus: 37, 41, 42, 48, 64, 80 Minus: 1, 2, 117, 138 Gesamt: 2 Punkte
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