Riesenmaschine

26.01.2007 | 19:11 | Supertiere | Alles wird besser

Das Hanghuhn für die Strasse


Piaggio Mp3; rechts: "Das Geheimnis der innovativen Technik" (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Immer wieder gab es Versuche, die willkürliche Radregel 2 Räder oder 4 Räder oder ganz viele Räder aber nichts dazwischen des motorisierten Verkehrs zu durchbrechen. Nicht durchgesetzt hat sich dabei der sechsrädrige Sportwagen, und auch die sogenannten Trikes sieht man immer nur in den ersten Tagen des Frühlings – zu Recht, vereinen sie doch alle Nachteile des Autos mit denen eines Motorrades. Ein neuer Versuch, eine ungerade Räderzahl auch ausserhalb des Kinderzimmers zu etablieren, kommt jetzt von der Firma Piaggio. Das neben seiner ameisoiden Hässlichkeit einzig Überraschende des MP3 geheissenen Fahrzeugs: Es hat die zwei Räder vorne. Ein ähnliches Konzept also wie 'Brillenbügel unten anbringen', doch Piaggio verspricht sich davon eine bessere Strassenlage in engen Kurven und bei Nässe, ausserdem soll man auch auf Strassen mit bis zu 20% seitlicher Neigung fahren können. Für alle, die sich jetzt fragen, wie man auf so was nur kommt: Man nennt es Bionik.


26.01.2007 | 12:10 | Alles wird besser | Papierrascheln

Vom mechanischen Verhalten biomedizinischer Substanzen


Biomedizinische Substanz mit spitzen Noppen und Sexualorganen.
Es ist ja immer ein bisschen aufregend, wenn etwas Neues in die Welt kommt. Ob dem bebenden Berg eine Maus entkraucht oder dem Schaum oder dem Gotteskopf ein nacktes Weib, ob das Chaos einen tanzenden Stern oder der Autor eine kitschige Metapher gebiert, immer guckt man sich das neue Gebilde ein bisschen neugierig und interessiert an und sagt herzlich Dutzidutzi, denn man kann einfach nicht anders. So geht es uns auch beim grade aus der Taufe gehobenen Journal of the Mechanical Behavior of Biomedical Materials, dessen Titel Hoffnung macht, hier werde endlich an einem ordentlichen Wissenschaftsporno gearbeitet, bei dem dem Zuschauer nicht der Kopf einschläft. Die Ankündigung, sich mit "deformation, damage and failure" der "biological materials" befassen zu wollen, klingt zwar ein bisschen nach einem Nischentitel, aber man ist auch offen für "emerging experimental and theoretical techniques". Dutzidutzi. Wir können es kaum erwarten.


26.01.2007 | 05:35 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Das Ü ist da


See Ü
Die Presse feierte die Überraschung auf den ersten Seiten, die Stimmen der Reporter an der Protokollstrecke überschlugen sich, und Fähnchen schwingende Pekinger sangen mit Tränen in den Augen das alte chinesische Volkslied von den drü Chünüsün müt düm Küntrübüss. Das stimmt zwar alles gar nicht. Wahr aber ist: Nach seinem Siegeszug durch den angelsächsischen Sprachraum ist in dieser Woche das Ü in China angekommen. Es kam auf recht leisen Sohlen, auf einem Plakat von The Gate, einer Shopping-Mall in der Zhong Guan Cui-Ecke Pekings, auch bekannt als das Silicon Valley Chinas. Dafür steht der deutsch-türkische Umlaut überflüssiger als je in der Gegend. Jetzt wartet hier alles gespannt auf die Ankunft des Ä und Ö. Nur auf das SZ ist keiner scharf.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Gute Nacht, Ümlaut

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


25.01.2007 | 19:55 | Alles wird besser

Rumspielen im Hirn


Bild: Laboratory of Brain and Cognition
Dass Forscher jetzt das Altruismus-Zentrum im Gehirn gefunden haben, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Was man mit dieser Erkenntnis anfangen soll, weiss man zwar noch nicht so ganz genau, sicher ist aber, dass es generell gut wäre wenn dieses Zentrum sich nicht nur finden, sondern auch irgendwie aktivieren liesse. Möglicherweise funktioniert das mit derselben Technik, mit der kürzlich ein herunterladbares Geräusch gebastelt wurde, das den Effekt von Kaffee simulieren soll. Das geht, so der Erfinder, weil das Geräusch eine bestimmte Art von Hirnwellen erzeugt, die denen nach dem Morgenkaffee ähnlich sein sollen. Warum also nicht Altruismus-Sound? Einen Versuch wäre es wert.

Sollte das allerdings nicht klappen, haben andere Forscher das passende Tool zur Hand: Ein Kabel nämlich, das aus Nervenfasern quasi von selbst wächst. Eigentlich ist es dazu da, Gehirn und Prothesen zu verlinken, damit die nicht immer blöd rumhängen, sondern sich tatsächlich bewegen lassen. Um diese Linkkabel sind Proteine gewickelt, warum, weiss kein Mensch, und sie sind technisch so sophisticated, dass es eigentlich auch gelingen sollte, sie irgendwie aus dem Hirn herauszuführen und einen USB-Anschluss dranzubauen. Womit sich dann Altruismus bzw. Kaffee direkt ins Hirn downloaden liessen. Was Umwege wie Moral und Kaffeetassen erspart.


25.01.2007 | 14:07 | Alles wird besser | Was fehlt

Einschienenindividualverkehr


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Zukunft steht praktisch schon vor der Tür, sie sucht nur noch die Klingel, und wenn sie da ist, werden wir dank Materiecompilern und Second Life unsere Wohnungen nur noch zur staatlich verordneten Fortpflanzung verlassen müssen, es ist dann ja ohnehin viel zu warm da draussen. Sollten wir das aber tun, werden wir unsere Sprungfederstiefel, unser anschnallbares Stahltriebwerk oder unser Skycar nutzen, Autos, Busse und Strassenbahnen wird niemand mehr benötigen. Doch Obacht, zuständige städtische Planungsreferate, macht nicht den Fehler, alle Strassenbahnschienen einfach rauszureissen. Auf denen wollen wir nämlich an den besonderen Draussen-Feiertagen mit unseren fahrenden Kissen, Trailboards, Kristallen, Polygonstühlen und den anderen Dingen von den Hehe-Leuten herumcruisen und von einer noch besseren Zukunft träumen. (via Boing Boing)


... 212 213 214 215 216 [217] 218 219 220 221 222 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Hüpf-Roboter

- Mini-MEs (statt Kinder)

- Käsecracker

- Saubohnendiät abbrechen (endlich)

*  SO NICHT:

- inversive Logik

- Schnapsdiät

- Pilze ohne Haltung

- Käsecrack


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Abbatoir", Darren Lynn Bousman (2016)

Plus: 3, 11, 24, 42, 122, 138
Minus: 1, 15, 51, 140, 208
Gesamt: 1 Punkt


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV