29.10.2006 | 03:54 | Anderswo | Alles wird besser
 It's a Stony Die Elektronikfirma Sony, 1946 in den Trümmern eines völlig zerbombten Tokios gegründet, bringt mittlerweile jährlich über 500 neue High-Tech-Produkte auf den Markt, die alle dasselbe Problem haben: Sie benötigen Strom, um zu funktionieren. Nun wurde im bengalischen Jessore erstmals ein Sony-Produkt entdeckt, das auch ohne Strom ganz gut funktioniert. Ein genialer Schachzug des Konzerns, da in Bangladesh bereits seit Jahren Stromausfall trainiert wird. Ob sich die Sony-Designer dieses bisher konkurrenzlosen Öko-Gadgets von den Ruinen des damaligen Tokios oder gar vom hauseigenen "Backstein-Handy" P800 inspirieren liessen, lässt sich anhand des Fotos leider nicht erkennen. Es scheint sich jedoch ziemlich sicher um das erste Produkt einer neuen Low-Tech-Abteilung Sonys zu handeln, die den Konzern in Zukunft durch schwere Zeiten bringen könnte, wenn Elektronen nicht mehr so einfach aus Steckdosen herauszuholen sind.
28.10.2006 | 20:30 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren
Jetzt hat Uranus also einen dunklen Fleck. Flecken an sich sind natürlich erstmal nicht besorgniserregend, alle Planeten sind in gewisser Weise fleckig. Der Grosse Rote Fleck auf Jupiter etwa geht schon seit fünfhundert Jahren nicht mehr raus und wurde so zum berühmtesten Fleck der Welt. Aber dieser neue Fleck da auf Uranus ist eindeutig dunkel, fast schwarz. Ein dunkler Fleck auf Uranus? Was kann das bedeuten? Muss man sich kümmern? Von der Sonne und anderen Sternen ist man dunkle Flecken zwar gewöhnt, Stellen, an denen sich das Magnetfeld rücksichtslos durch die Atmosphäre bohrt, aber das ist ja schliesslich die Sonne, die kann sich das leisten. Jedoch Uranus? Ein dunkler Fleck auf Uranus? Zu lange in der Sonne gelegen könnte natürlich sein, denn der Nordpol von Uranus liegt gar nicht im Norden, sondern ungefähr dort, wo die Sonne steht – der Fleck somit Tag und Nacht mitten im Licht. (Genaugenommen hat Uranus Tag und Nacht zum Grossteil abgeschafft – eine gute Entscheidung.) Aber kann man Melanome kriegen, wenn es draussen minus zweihundert Grad und also saukalt ist? Wieso lässt man sich unter solchen Bedingungen kein Fell wachsen? Jedenfalls: Uranus hat jetzt einen dunklen Fleck.
28.10.2006 | 12:32 | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Where the shit hits the fan (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wie man ein neues Toilettenpapier in einem scheinbar übersättigten Markt lanciert, indem man Mafo-Insights zum Thema "Knüllen vs. Falten" anwendet, kann man hier nachlesen. Das ist nun bereits eine Weile her, und man hat sich an das Key Visual des dicken Braunbären gewöhnt, der bei genauem Drübernachdenken assoziativ einigermassen pikant ist. Zeit, die zweite Triebstufe des Marketing zu zünden: Wie man intelligentes Product Placement direkt am PoS (Point of Shit) betreibt, demonstriert nun also die Kooperation zwischen "Charmin" und der Deutschen Bahn, wodurch die Konsumentenerfahrung "Bahnfahrt" in einem ganzheitlichen Sinn aufgewertet wird. Die flankierende Aufforderung zum "Umsteigen" dürfte sich in einer deutlich spürbaren Conversion Rate bemerkbar machen.
28.10.2006 | 06:25 | Anderswo | Supertiere | Sachen anziehen
 Symbolbild, die Salamander sehen natürlich ganz anders aus. (Foto: 80415664@N00 / Lizenz) Tiere, dem Menschen in vielem überlegen, machen oft schnell schlapp, wenn es an Trends, Gimmicks und Moden geht. Bisher zumindest. Eine Meldung aus Japan weist allerdings ganz neue Züge auf, die man der Tierwelt bislang so nicht zugetraut hatte – und vor allem nicht zu diesem Zeitpunkt. Bei Kitahiroshima, im japanischen Hochland, entdeckten Bauern gleich fünf Riesensalamander – alle samt und sonders in modischem Gothic Baby White gekleidet. Um einen Zufall, vermuten selbst Experten, handelt es sich eher nicht. Dagegen spricht die ungemein hohe Anzahl der gleichzeitig gefundenen, typähnlichen Riesensalamander. Noch will es so keiner sagen, noch drucksen die japanischen Zoologen etwas rum, offensichtlich ist es aber dennoch: In Sachen Mode muss sich der Mensch warm anziehen. Bald werden wir alle neben Ratten mit schrägen Mützen und Seidenschals und Ahörnchen in gestreiften Pullovern ganz schön alt aussehen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Gothic White
27.10.2006 | 19:02 | Anderswo | Supertiere
 Heil Dir, König Loon, bester Vogel der Welt. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Parkschwäne sind, zum ersten, berüchtigt dafür, dass sie anderen Schwimmvögeln auf den Kopf hauen oder sie anderweitig versenken, entweder um die Brotquote bei Rentnerbesuchen in die Höhe zu treiben, oder einfach so, aus Scheiss. Der rundum geglückte Supervogel Loon, zum zweiten, läuft und fliegt wie ein Idiot, spricht und taucht aber wie der Gott der Wälder des Nordens, und spiesst obendrein rumdümpelnde Futterkonkurrenten beim Auftauchen auf seinem spitzen Schnabel auf, ein Vogelschaschlik mit rotglühenden Äuglein. Von den Raubvögeln, die der Hunger zum Vogelraub treibt, mal ganz zu schweigen. All das aber bereitet den Vogelkundigen nur unzureichend auf den Anblick von Pelikanen in London vor, die lebende Tauben verschlingen. Dass ausgerechnet der harmlose Watscheltrottel Pelikan jetzt böse wird, lässt auf Vampirkolibris und Schockwellensittiche hoffen. Flugs bitte, uns ist langweilig.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Fang-den-Hut beim KKK
- Klappstulle
- Kernlos-Obst
- Yummy Mummies
SO NICHT:
- Stiftediebe
- Larven befruchten
- aufs Wollsiegel pfeifen
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AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Bienvenue chez les Ch'tis", Dany Boon (2008)
Plus: 3, 21, 102 Minus: 2, 3, 13, 137, 146, 154, 165 Gesamt: -4 Punkte
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