24.06.2006 | 09:30 | In eigener Sache
 Archipel Kelag (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nicht nur, dass Riesenmaschine-Autorin Passig um 10.00 Uhr live auf 3sat vorliest und damit beim Bachmann-Bewerb teilnimmt, sondern teilnehmen kann auch jeder hier Lesende, und zwar an der Publikumsabstimmung. Hinter diesem Link kann ein jeder abstimmen, und zwar von 13.30 Uhr bis 20.00 Uhr heute abend. Kathrin Passig hat bereits verlauten lassen, dass sie bei Gewinn des Publikumspreises "einen ausgeben würde", so die sympathische Mittdreissigerin. Man kann übrigens nicht einfach nur so abstimmen, sondern muss auch eine Begründung angeben, es ist also wie im richtigen Leben.
24.06.2006 | 05:37 | Anderswo | Papierrascheln
 Ingeboooooooooooooooorg (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer sich vom Gähnen anstecken lässt, identifiziert und verbündet sich unbewusst mit seinem Gegenüber. Es handelt sich um eine «synchronisierte Gruppen-Aktivität», Schizophrenen fällt das schwer. Auch Vögel und Reptilien können das nicht, behauptete jedenfalls Konrad Lorenz (der ja bekanntlich Nazi war) 1963, was vier Jahre später aber widerlegt werden konnte, weil irgendwer einen gähnenden Strauss beobachtet hat. Gähnende Kaninchen hat man diese Woche des öfteren auf der Welt gesehen, überall, nur nicht in Klagenfurt, beim so genannten Bachmannbewerb, besser bekannt als Die Tage der reitenden Leichenwäscher. Schizophrene, Sträusse und die schizophrenen Sträusse der Riesenmaschine hingegen waren putzmunter und ausgeschlafen, verblüffenderweise ganz ohne Ritalin. Heute geht der Wettbewerb zuende, alles wurde weggelesen, und jetzt kann man endlich auch selbst mitmachen und bewerten, und zwar hier und heute in der Zeit von 13.30 bis 20 Uhr. Kaninchen haben nicht mitgelesen, aber ein paar Nageraffine. Geben Sie also mit Bedacht Ihre Stimme ab, wenn wir das müde Kaninchen im Bild nicht erschiessen sollen, und Ihnen Ihre seelische Gesundheit lieb ist.
23.06.2006 | 17:38 | Anderswo | Alles wird besser | Essen und Essenzielles
Meistens weiss dieser eine Oberschlaumeier, der die ganze Wikipedia zusammenschreibt, ja alles, selbst wenn es um Markennamen geht: "Lexus ist ein Markenname, der von Toyota für Luxusautomobile verwendet wird", die hauptsächlich in den USA, aber auch im Osten Asiens deutschen Nobelmarken Konkurrenz machen. Immer öfter aber weiss die Riesenmaschine mehr. Lexus ist nämlich auch der Name eines Sandwich Calcium Crackers, der von der Firma Munchy's aus Batu Pahat in Malaysia verwendet wird. Autos und Kekse haben mehr als nur den Namen gemeinsam: Von einigen Lexus-Modellen baut Toyota auch eine Hybridmotorenversion; der Hybridantrieb des malaysischen Lexus besteht aus "Nutritional Horsepower", dem beim Mampfen "Cheese Power" zugeschaltet wird.
Den Namen "Lexus" haben allerdings die Japaner erfunden, denn das Auto war bereits 1989 da. Munchy's gibt es erst seit 1991. Andersrum ist's beim VW Polo (seit 1975 zunächst als Sparversion des Audi 50 auf dem Markt), den man nach einem englischen Lutschbonbon von 1948 ("Polo – the mint with the hole") benannte. Während bei den zwei verschiedenen Lexi noch nicht geklärt ist, wer von beiden der bessere ist, ist das Lutsch-Polo eindeutig das tollere Produkt. Erstens gibt es viel mehr Lutsch- als Volks-Polos. 38 Millionen werden pro Tag produziert, wobei allerdings pro Sekunde wieder 140 in irgendwelchen Mäulern verschwinden. Zweitens kann man, wenn man in einem dunklen Raum ein Lutsch-Polo zerbricht, echte Tribolumineszenzen sehen, das heisst: blaues Licht. Das liegt daran, dass bei der Herstellung von Lutsch-Polo schwarze Löcher eine mild halluzinogen wirkende Substanz verwendet wird, die der Volksmund Zucker nennt.
Zerbricht man dagegen einen VW-Polo, bleibt nur ein Haufen Schrott, genau wie beim Toyota-Lexus übrigens. Heisst das, dass jetzt Lutsch-Polo und Keks-Lexus im Finale sind? Hm, eigentlich schon.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Essen calling
23.06.2006 | 11:14 | Fakten und Figuren
 Ersatzbild für ein nicht rechtefreies Bild aus einem FilmÜber den gut aussehenden Klagenfurtteilnehmer Kevin Vennemann mit dem tollen, lebenslaufzierenden "Aufenthaltsstipendium der Raketenstation Hombroich" ist anderswo zu lesen, er habe schon "in Köln, Innsbruck und New York als Totengräber, Fliessbandarbeiter, Kellner, Aushilfslehrer für Deutsch und Englisch sowie als Hotelportier" gearbeitet. Die Beliebtheit des Totengrabens und Leichenwaschens scheint unter Autoren nicht nachzulassen: Autor Roger Graf, der schon als Leichenwäscher, Baumwollpflücker, Landstreicher und Mittelgewichtsboxer gearbeitet hat, überbietet Vennemann allerdings locker. Douglas Adams hat Hühnerställe ausgemistet, war Leibwächter bei einem Emir und Gitarrist bei Pink Floyd. Bukowski war Leichenwäscher, Werbetexter, Nachtportier, Sportreporter, Hafenarbeiter, Zuhälter, Briefsortierer und Tankwart. Frank-Wolf Matthies war Fernsprechhelfer, Schwimmhallenmaschinist, Kellner, Taxifahrer, Leichenwäscher, Kameraassistent und Grabenzieher. Feridun Zaimoglu hatte es auch raus: "Ich arbeitete als Schlachter bei Nordfleisch, ich fuhr frühmorgens Brötchen aus, ich spülte Pfannen und Töpfe in einem sehr noblen Hotel oder liess mich als Landvermesser einstellen." Ich dagegen habe nur mal in einer Kartonfabrik und in der ADAC-Prämienabteilung gearbeitet, und das war noch vor dem Abitur. Dabei hätte ich so gern selbst mal das Aufenthaltsstipendium der Raketenstation Hombroich! Ob es wohl zu spät ist, noch mit dem Boxen oder Leichenwaschen anzufangen?
23.06.2006 | 03:47 | Anderswo | Zeichen und Wunder
 Sam & Valley in Wien, auf dem Sofa von Sigmund Freud (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Anfang April erteilten wir dem in Tokio lebenden Dirk Schwieger den Auftrag in seinem wöchentlich erscheinenden charmanten Comic-Weblog "Moresukine", für das er bestimmte Anfragen und Aufgaben neugieriger Japanunkundiger beantwortete und löste, nach einem Duo namens Sam & Valley zu forschen, was er, kurz bevor sein Blog diesen Monat endet, auch erledigte. Wie er auch in diesem lesenswerten Interview sagt, fasziniert ihn an dem Duo deren Punk Rock Keckheit, die fatalistische Minimal-Elektronik, gepaart mit einer auf die Spitze getriebenen Naivität, wie man sie aus den Früh-Achtzigern aus Belgien kennt (Lio "Amoureux solitaires"). Sam & Valley veröffentlichten ihre erste Platte auf dem von Aphex Twin betriebenen Label Rephlex, um danach weitere Platten bei Angelika Köhlermann herauszubringen, dem Label, dessen Betreiber zu zweifelhaftem Ruhm gekommen sind, weil sie eine schottische Band namens Franz Ferdinand einfach ignorierten, als diese ihnen ein Demo zwecks Veröffentlichung schickten. FF sind mittlerweile bei Domino Records und weltberühmt, AK nach wie vor so gross wie eine Ameise, und Dirk Schwieger packt nach einem Jahr in Japan seine Koffer, um nach Sibirien zu ziehen. Ach ja, und S&V veröffentlichen demnächst wieder eine neue Platte, ihre fünfte, auf dem italienischen Laubsägelabel Aferecords.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Ultrahochvakuum
- Barcode auf die Eichel lasern (romantisch)
- alles von Frosta
- Überlebenspartner Schöller-Eiscreme
SO NICHT:
- Credibility-Wahn
- einen auf Genpoolshark machen
- Gardinen mit Goldkante
- Ortsgebundenheit
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Secuestrados", Miguel Ángel Vivas (2010)
Plus: 3, 33, 35, 42, 52, 141 Minus: 192 Gesamt: 5 Punkte
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