Riesenmaschine

07.12.2005 | 15:41 | Papierrascheln

Mit Arbeitsstörungen leben


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Die drei Bücher "Aufschieberitis dauerhaft kurieren – Wie Sie sich selbst führen und Zeit gewinnen" von Marc Stollreiter, "Arbeitsblockaden erfolgreich überwinden – Schluss mit Aufschieben, Verzetteln, Verplanen!" von Claudia Guderian und "Wie ich die Dinge geregelt kriege – Selbstmanagement für den Alltag" von David Allen sind ungemein hilfreiche Ratgeber, ohne die kein überforderter Messie leben sollte. Das finden zumindest die amazon-Rezensenten; selbst können wir uns dazu noch nicht äussern, denn seit wir die Bücher Anfang 2005 aus gegebenem Anlass gekauft haben, sind wir einfach noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen. Wir haben es aber fest vor und werden uns bald einmal so richtig Zeit dafür nehmen!


07.12.2005 | 04:47 | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Flüssiges Sandgas


Zweideutiges Ergebnis (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die modernen Naturwissenschaften sind ja mittlerweile dermassen kompliziert, dass man morgens im Labor Stunden damit zubringt, erst mal alle Geräte einzuschalten. Da kann man schon verstehen, wenn mancher ab und zu einfach die Murmel in den Sand haut – und dabei feststellt, dass Sand manchmal auch nicht weiss, was das alles eigentlich soll. Auf genau diese Art und Weise nämlich (vermuten wir jedenfalls) fanden Heinrich Jaeger und seine Gruppe von der University of Chicago eine Art neuen Aggregatzustand: Sand mit Murmel beworfen formt einen bizarren Jet, der sich wie ein ultrakaltes, ultradichtes Gas benimmt, was man von Sand und den allermeisten anderen Dingen ja normalerweise nicht gerade behaupten kann. Wenn man dann schon mal dabei ist, kann man die ganzen komplizierten Geräte auch verwenden, um sich das Ganze genauer anzusehen. Dabei fällt auf, dass der Jet bei niedrigerem Luftdruck schlechter funktioniert, was zur Schlussfolgerung führt, dass komprimierte Luft zwischen den Sandteilchen den Jet antreibt. Ok, schön und gut, aber warum sieht er so seltsam aus? Warum "gefrieren" die Sandteilchen, nur weil man sie mit ein wenig Luftdruck nach oben bläst? Und warum habe ich nicht so eine abgedrehte Ultrahochgeschwindigkeitskamera zum Herumspielen, wenn die geistige Verfassung gerade mal nicht für ernsthafte Arbeit geeignet ist?


07.12.2005 | 00:57 | Alles wird schlechter

Place Your Tag Here


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ästhetik und Form von Street Art und Graffiti hat die Werbebranche ja nicht erst gestern für sich entdeckt. Beliebt sind neben dem latent subversiven Potential, der urbanen Optik und der vermeintlichen Credibility sicherlich auch die quasi nicht vorhandenen Schaltkosten. Das kann sogar ganz gut funktionieren, erst vor einigen Wochen fand etwa in den USA Street Art mit Playstation-Motiven Beachtung, die sich später als Sony-Kampagne entpuppte.
Es kann aber auch ganz furchtbar schlecht funktionieren, wie die Marketingabteilung von Universal Music beweist. Hier läuft aktuell die Promotion zum neuen 50 Cent-Album, dem Soundtrack des im Januar startenden Films Get Rich Or Die Tryin' (der es ganz nebenbei souverän in die Bottom 100 der Internet Movie Database geschafft hat). Dafür bedienten sich die Damen und Herren Promoter der einfachen Assoziationskette 50 Cent – HipHop – Graffiti – Tagging und ergänzten die ansonsten unspektakulär mit Albumcover und Releasedatum bedruckten Werbeaufkleber mit einem weissen Kasten und der Aufforderung Place Your Tag Here.
Das wirft jetzt Fragen auf: Welcher Nachwuchs-Sprayer, der etwas auf sich hält, wird diesen Unsinn ernsthaft mitmachen? Wenn es doch jemand tut, wäre es dann illegal? Falls ja, wen müsste man belangen – Universal oder den Taggenden? Und was würde 50 Cent zu alldem sagen? Wir wissen es nicht. Eins hingegen ist sicher: So real wie Universal hat es noch kein Plattenlabel gekeept.


06.12.2005 | 17:16 | Fakten und Figuren

Verbrennt endlich Alberts Augen!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Im Zuge der allgegenwärtig erhitzt geführten Diskussion über die ethischen Aspekte einer Transplantation von Gesichtsteilen einer Selbstmörderin auf das durch einen Hund zerfetzte Gesicht einer Französin taucht leider nicht die Frage auf, ob es ethisch korrekt war, das Gehirn von Albert Einstein zu entnehmen und auf eine merkwürdige Reise zu schicken. Man erinnert sich: Bevor 1955 der Wissenschaftler starb, verfügte er die Verbrennung seines Körpers, weil er nichts Verehrungswürdiges hinterlassen wollte, aber ein paar niederträchtige Ärzte unter der Leitung eines Dr. Thomas Harvey aus dem Princton Hospital entfernten heimlich sein Hirn und zersäbelten es in 240 Teile, weil sie sich dadurch wissenschaftliche Aufschlüsse über dessen Genialität erhofften. Kurze Zeit später verschwand es, Dr. Harvey nahm es einfach mit nach Hause, legte es in zwei Tupperwaredosen ein, die er mit "Costa Cider" beschriftete. Im Film Einstein´s Brain begibt sich der Filmemacher Kevin Hull mit dem japanischen Wissenschaftler Kenji Sugimoto (im Bild), der seit vielen Jahren Studien über Einstein betreibt, auf die Suche nach dem Gehirn, irgendwann treffen sie Harvey, der inzwischen in einem Heimwerkerladen arbeitet, er schneidet Sugimoto mit einem Brotschneidemesser von der Reliquie ein Scheibchen ab.
Den Rest hat jetzt Harvey Sandra Witelson quasi via Fax zukommen lassen.
Fragt sich nur noch, wo Einsteins Augen eigentlich sind, die Dr Henry Abrams klaute, und für die Michael Jackson 4 Millionen Dollar bot. Und warum er sich nicht eigentlich für die Nase des Physikers interessierte. Und weiss jemand, wo Beethovens Ohren sind? Damit kann man ja nun wirklich nichts anfangen.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link


06.12.2005 | 15:36 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Zukunft von heute


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Viel ist ja in letzter Zeit von Nano hier und neuen Werkstoffen da zu lesen, jedoch der durch Werbung agnostisch gewordene Konsument übersetzt den Satz "Wir giessen also eine Mischung aus Bratfett, Altöl und Rotwein auf dieses nagelneue weisse Sofa" automatisch in "... auf eines unserer zwei identischen weissen Sofas". Umso grösser die Bestürzung, wenn man den von Gehilfen der Riesenmaschine auf der NanoEurope besorgten Schoeller-NanoSphere-Testflicken mit handelsüblichem Ketchup bekleckert (Abb. 1), den Ketchup mit Spreequell Bitter Lemon abspült (Abb. 2) und mitansieht, wie beide Substanzen tatsächlich exakt wie vom Hersteller versprochen spurlos "von der Nano-Oberfläche abperlen" (Abb. 3). Für einen kurzen Moment erbebt das Weltbild. E-Paper, lernende Computer, graffitiabweisende Beschichtungen, selbstwaschende Hosen, reich und schön durch nur 30 Minuten Selbsthypnose pro Woche – womöglich gibt es das alles doch? Werden die Menschen schon bald zum Mond fliegen? Und wo bekommen wir jetzt auf die Schnelle eine von diesen Brillen her, durch die man seine Mitmenschen nackt sehen kann?


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