29.11.2005 | 11:20 | Was fehlt | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)13 lange Jahre mussten wir warten! Aber endlich können wir unserer Sammlung von "Superstar-Ausreden im Bereich Drogen" ein wunderschönes Exemplar hinzufügen. Nachdem Clinton 1992 mit "Ich habe nicht inhaliert" kaum zu schlagen schien, hat Madonna eine ebenso einfache wie geniale Erklärung gefunden, weshalb sie so viele Pillen zu Hause hat: "Ich sammle gern Pillen. Aber ich habe Angst davor, sie zu nehmen." Drogen sammeln – wird das der neue Megatrend, jetzt wo Briefmarken aussterben?
29.11.2005 | 10:30 | Anderswo | Alles wird besser | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Als allgemein bekannt dürfte vorausgesetzt werden, dass das Absenken der Körpertemperatur (Hypothermie) von 37 auf 24 Grad Celsius die Lebensdauer der Menschen auf 280 Jahre erhöhen könnte, weil bei geringerer Temperatur sich auch Stoffwechselraten und der oxidative Stress verringern. Senkt man etwa durch geringe Nahrungsaufnahme den Glukosespiegel im Blut, senkt sich die Körpertemperatur. Das weiss der Mensch, das weiss die Lapplandmeise (Siberian Tit), die sich qua Hypothermie im grimmigen Winter in und um Inari pudelwohl fühlt. Nur der Mensch will es ihnen nicht gleichtun, schlägt sich den Wanst im Winter voll, schwitzt, wird krank und stirbt bald. Alle Menschen? Natürlich gibt es immer wieder die Klugen, zum Beispiel Rainer Brenke und Werner Siems, die zwar ein unglaublich trockenes Buch verziert mit hässlichen Diagrammen und Kurven geschrieben haben, aber schon mal auf dem richtigen Weg sind. Ein anderer ist Luzius Klemm, von der Schweizer Lebensrettungsgesellschaft, siehe Abbildung, der alljährlich Anfang Dezember im Strandbad Wädenswil das Kaltwasserschwimmen mit dem traditionellen Einhopsen organisiert. "Am 4. Dezember findet im Strandbad Rietlisau um 10 Uhr das Kaltwasserschwimmen statt, es sind alle herzlich eingeladen, die im Dezember eine Erfrischung brauchen" so Klemm. Und Franz Kafka, die Dohle unter den Dichtern, hätte hinzugefügt: "Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! Jeder ist willkommen! Verflucht sei, wer nicht kommt!"
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kaltes klares Wasser
28.11.2005 | 16:35 | Berlin | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Grauen! Das Grauen! Die Vorweihnachtszeit stürzt den Lebensmitteleinkäufer in schwere Sinnkrisen. Nirgendwo kommt man mit seinem Einkaufswagen durch, alles ist zugestellt mit Adventskalendern, Nikoläusen, Weihnachtsmännern und ähnlichem Unrat aus qualitativ niedrigstmöglicher Schokolade. Einen angenehmen Kontrapunkt setzen die nur in wenigen, ausgesuchten Fachgeschäften erhältlichen "Bitteren Schokoladen" des Berliner Chocolatiers Erich Hamann, eines kleinen 12-Personen-Betriebs, gelegen an einer der hässlichsten Strassen Berlins überhaupt, nämlich der Brandenburgischen Strasse im sterbenslangweiligen Wilmersdorf. Wie sich das gehört, pfeift Erich Hamann auf eine Internetpräsenz und treibt dafür seine Schokoladenbauer permanent zu absoluten Höchstleistungen an. Die Vollmilchschokolade aus genanntem Haus ist die zauberhafteste Schokolade aller Schokoladen: Leicht knackig im Biss, sodann zartschmelzend und von einer milden, sehr pastosen, jedoch niemals klebrigen oder aufdringlichen Süsse. Das Ladengeschäft in der Brandenburgischen Strasse 17 erinnert an eine niederländische Fleischerei aus den 60er Jahren und scheint direkt aus der Kulisse eines Films von Alex van Warmerdam zu stammen: Strenge, aber blitzsaubere Gardinen- und Kacheloptik, klare Linien. Ebenso sind die Schokoladentafeln gestaltet: Zartes Kästchenmuster, ein altherthymliches Logo, Schwungvolle Signatur quer über die Schachtel und eine Produktbeschreibung in Helvetica. Wer je diese Schokolade ass, wird nie wieder andere essen können. Bestellen kann man sie hier.
28.11.2005 | 14:48 | Was fehlt | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Christfest naht, und kein grösseres Zeichen der Toleranz könnte man setzen und keine feinere Freude könnte man seinen in den Zeiten der Postmoderne auch hierzulande haufenweise vertretenen buddhistischen Freundinnen und Freunden bereiten als ihnen "augenzwinkernd" (an dieser Stelle habe ich hässliche Anführungszeichen gesetzt, wofür ich mich dereinst schämen werde) die Dalai-Lama-Puppe von Schildkröt unter den Weihnachtsbaum zu legen, die trotz einer limitierten Auflage von 999 Stück und der laut Herstellerangaben "verblüffenden Ähnlichkeit mit dem Aussehen des grossen Vorbilds" im Gegensatz zu ihrer Vorgängerpuppe "Papst Benedikt" offensichtlich wie Blei in den Regalen liegt und daher in den letzten Tagen bei Homeshopping Europe verstärkt aggressiv beworben wurde. Die grösste Herausforderung für die Schöpfer dieser Puppe war nach eigenen Angaben "natürlich die Hautfarbe", denn "solch eine Puppenfarbe hat es bisher noch nie bei Schildkröt gegeben". Die Farbdesigner waren letztlich erfolgreich, für schlappe 165 Euro lässt sich die "erste Puppe von Schildkröt, die eine asiatische Hautfarbe hat" erwerben.
Auf in asiatischer Hautfarbe gehaltene Tischtennisbälle der Marke Schildkröt sind wir künftig genauso gespannt wie auf mögliche Folgemodelle aus der Serie "Geistige Oberhäupter". Insbesondere freuen würden wir uns über den legendären Begründer des europäischen Diamantwegbuddhismus, Dalai-Lama-Konkurrent Lama Ole Nydahl und über den hochverehrten Gründer-Acarya der Internationalen Gesellschaft für Krischnabewusstsein und Autor des Megasellers "Der Nektar der Unterweisung", His Divine Grace AC Bhaktivedanta Swami Braphupada. Müsste dann billiger sein, weil die Mixtur für die Hautfarbe ja jetzt bekannt ist.
28.11.2005 | 11:47 | Anderswo | Fakten und Figuren
Die hier beschriebene Idee, selbst keine Fotos mehr zu machen, sondern mit einem geeigneten Gerät nur noch die Fotos abzurufen, die am derzeitigen (oder gewünschten) Ort bereits gemacht worden sind, ist verhältnismässig naheliegend. Die für die Umsetzung benötigte Technik (GPS, mobiler Datenbankzugang etc.) existiert bereits. Dementsprechend tastet man sich langsam aber sicher an die Realisierung heran. Der letzte uns zu Augen gekommene Versuch ist Flickrmap.com, eine Firma, die zwar nur erbärmliche Kenntnisse über die Kompatibilität von Flash, Macs und Firefox hat, dafür aber gut mit Mut und/oder Markenrechtsanwälten ausgestattet scheint, denn sie hat trotz des Namens wohl nichts mit der Firma Flickr zu tun. Das Konzept ist simpel, auf einer zoombaren Weltkarte sind sehr viele (im Moment noch: sehr wenige) Punkte eingezeichnet, die bei Mouseover ein Thumbnail enriched mit Written Content showen. Gespeist wird die Flickrmap über Ortstags und spätestens bei der flächendeckenden Ausrüstung von Kameras und Handys mit GPS (Prognose: Next Big Thing im Herbst 2006) kann man sich hier ordentliche Fotolandschaften zusammenstellen und vielleicht sogar sinnvolle Features miteinbinden, etwa wirre Tag-Statistiken auf der Karte zu visualisieren (Anzahl der fotografierten Wäscheständerruinen je Stadt).
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Gefunden haben wir diese mehr oder weniger neue Flickranwendung beim ebenso specialinterestigen wie spannenden kanadischen Blog der Canadian Cartographic Association aus Kanada. Dieses Blog lohnt sich übrigens in unregelmässigen Abständen zu besuchen, schon allein, weil man dort so schmuckes Zeug wie Radical Cartography (Karten zu unterschiedlichen Themen wie Postleitzahlenentwicklung, Bostoner Bebauungsverlauf von 1630 bis 1995) serviert bekommt; oder auch die famose Conflict Map (alle bewaffneten Konflikte auf einer interaktiven Weltkarte) der Nobelpreis-Stiftung.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Fast wie dabeigewesen
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Bierchen
- krasse Moves
- 600 GB Hard-Disc
- Stift (von früher)
SO NICHT:
- versalzene Milch
- am Zeug flicken
- Nahasapeemapetilon heißen
- ultrakrasse Moves
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Departed", Martin Scorsese (2006)
Plus: 3, 11, 31, 35, 37, 79, 82, 88, 89 Minus: 54 x 2, 75, 111, 132 Gesamt: 4 Punkte
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