30.11.2005 | 12:10 | Alles wird besser | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Aufmerksame Leser der Riesenmaschine haben sicher bemerkt, dass wir hier vom Electrolux Design Wettbewerb ("imagine the home in 2020") schrieben, bisher jedoch nicht die Sieger kommuniziert haben. Das werden wir auch weiterhin nicht tun, dafür gibt es an dieser Stelle die Nennung der Gewinner und der "Honorable Mentions". Was wir jedoch erwähnen und sogar zeigen wollen, sind die nebenstehenden Nichtgewinner, es handelt sich um Waschmaschinen. Die eine, das Ei, folgt dem althergebrachten Trommelkonzept, verhindert aber durch geschickte Formgebung, dass unbedacht draufgestellte Sachen beim Schleudern herunterfallen. Die andere, das E, eine Art serpentinenreiche Waschstrasse, zieht die Kleidungsstücke beim Waschen einzeln durch den eförmigen Korpus. Eine Lösung, der man als allerletztes mangelndes Brandingbewusstsein unterstellen kann. Ausgewählt haben wir sie (wie auch vorher Designboom), weil sie die lustigstaussehenden Waschmaschinen seit langer Zeit sind. Vielleicht sogar seit immer. Und wer wollte in schweren, einsamen Momenten nicht aufgeheitert werden von seiner lustigen Waschmaschine.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Electrofux
30.11.2005 | 02:53 | Berlin | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)So regelmässig, wie Bäume Blätter abwerfen, will der gemeine Berliner Bezirksbürgermeister auf ihnen Lichterketten wachsen lassen. Das kostet Geld, und darum lässt er sich das Unterfangen von gedungenen solventen Partnern bezahlen, wie z.B. von der Firma Wall, Erfinderin des öffentlichen deutschen Standardklos, und der Berliner Morgenpost, Erfinderin der Standardschlagzeile (wie "Schneechaos in Berlin", jedes Jahr, wenn das erste Flöckchen gefallen ist). Was noch mehr deprimiert als die Doppelspitze Winter und Weihnachtsdeko, das ist das Motiv, das den unbedarften Besucher wie den unbewaffneten Heimkehrer am Beginn des Kurfürstendammes empfängt. Es ist nämlich ein weiteres Exemplar der überflüssigsten Plastik der Welt, dem hässlichen und penetranten "Buddy-Bär", an dem ein gewisser Ottmar Hörl schuld ist, der auch schon andere Städte völkerrechtswidrig mit seinen in China abgelehnten Stranggussvorlagen besetzt hielt. Die leuchtende Weihnachtsdeko ist, weil man drumrumfahren kann, in 3-D. Aber weil Berlin kein Geld fürs Rendern hat, steht da nur das Wireframe-Modell. Wahrscheinlich müssen wir die Deko nächstes Jahr selbst ausmalen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Strassenstrich oder "The World's Largest Timepiece"
29.11.2005 | 19:07 | Berlin | Anderswo | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Ein Tipp für ziemlich kurzentschlossene Berliner: Heute Abend ab 20:30 wird im Festsaal Kreuzberg das Kölnbuch, erschienen im Verbrecherverlag, vorgestellt, in dem auch Riesenmaschine- Korrespondent Christian Y. Schmidt mit einem Beitrag vertreten ist. Der ausgesprochen kurzweilige Text, in dem Schmidt seine traumatischen Erinnerungen an einen Monat Kölner Comedy-Gulag Revue passieren lässt, wird von Verbrecherchef Jörg Sundermeier höchstselbst eingelesen, da der Autor bekanntlich in Asien weilt. Der Eintritt beträgt 4 €. Eine ausführliche Rezension des Bandes folgt eventuell demnächst hier.
29.11.2005 | 16:42 | Alles wird schlechter
 (Foto: oxborrow) (Lizenz) Pat Morita, der den Spinner weisen Sonderling Miyagi in den Karate Kid-Filmen spielte, ist tot. Zwar kannten wir den Herrn nicht persönlich, aber ein paar Sekunden besinnliches Erinnern sind immer drin, zum Beispiel indem wir eine der Schlüsselszenen aus Karate Kid buchstäblich nachspielen, und Fliegen mit Esstäbchen fangen. Denn "man who catch flies with chopsticks can accomplish anything" (Miyagi).
Der vorläufige Riesenmaschine-Besinnungsrekord liegt übrigens bei 10 Fliegen.
29.11.2005 | 14:02 | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Der Zusammenbruch von Boo.com im Jahr 2000 galt nicht nur als Dominostein des Anstosses für den subsequenten Kollaps der sogenannten New Economy, sondern auch als schlagender Beweis dafür, dass "Fashion im Netz nicht geht", selbst wenn man sie mit Venture Capital päppelt und allen Schikanen vorn und hinten aufmotzt. Heute gastiert unter der URL eine sogenannte "Fashion Mall" in deren Katakomben sich noch Ruinenteile der ursprünglichen Website finden. Wehmütig blickt dort das Gesicht der virtuellen Verkäuferin "Miss Boo" wie aus besseren Tagen herüber, in ihrem Rücken befindet sich jedoch nur noch ein Sammelsurium von Ramschware unter Fantasylabels für ahnungslose Teenager.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Dass anspruchsvolle Mode im Netz heute durchaus funktionieren kann, beweist Yoox.com, die seit ihrer Gründung im Jahr des Boo-Crashs insgesamt 1,5 Millionen Artikel online verkauft haben, davon die Hälfte im letzten Jahr. Mit dem Vorgänger teilen sie neben dem webbigen Doppel-O im Namen auch den verstiegen-ambitionierten Ansatz. Vollmundig formuliert liest der sich so: "Mit YOOX können Menschen ihre Individualität betonen, sie können mit Ideen, Farben und Objekten spielen und dabei einen einzigartigen Stil für sich erfinden. Auf YOOX begibt man sich in einen Raum ohne Ort und Zeit, an dem sich menschliche und technische Eigenschaften begegnen. Hier entstehen neue Formen von Emotion, Neugier und Entertainment." Tatsächlich tritt bei dem luxuriös von Atelier Biagetti gestalteten Auftritt, das eigentliche Angebot – bestehend aus handverlesenen Labels mit moderatem Discount, Unterwäsche-, Kinder- und Vintagekollectionen sowie in Zusammenarbeit mit Designern entstehenden Einzelserien – in den Hintergrund und erscheint fast als Beiwerk.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Jüngstes Highlight im Repertoire, auf das uns die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aufmerksam macht, ist eine Kids-Kollektion von Malcolm McLaren, die allerdings auf der Website leider noch nicht auftaucht. Jener Malcolm McLaren – wir erinnern uns – , der nicht nur die SexPistols, sondern zusammen mit Vivienne Westwood auch Punk allgemein (die Moderichtung, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Jugendkultur) erfunden hat, und der danach in die Welt der Computerspiele abdriftete. Zeitweilig verfolgte er das Projekt, eine virtuelle bessere Welt für Kids als eine Art interaktive Gameplattform im Netz zu schaffen – im Alleingang gegen die Unterhaltungsindustrie. Übriggeblieben davon sind in seiner Kollektion für Yoox die grobgepixelten Motive, die er einsticken lässt – Icons aus längst vergangenen Tagen der Konsolenspiele, als noch niemand ans Internet dachte, geschweige denn daran, dort mit Mode Geld zu verdienen.
... 451 452 453 454 455 [456] 457 458 459 460 461 ...
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Catch 23 (selbstlösendes Problem)
- Haribo Color-Rado (divers)
- über Wasser gehen (gefrorenes)
- Advanced Chemistry (Klasse!)
SO NICHT:
- Knüppelholzgarnitur
- Emonkelz
- Doc Ogen Clon
- DJ-Fanatismus
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Alpha Dog", Nick Cassavetes (2006)
Plus: 3, 56 Minus: 1, 9, 75, 102,139 Gesamt: -3 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|